Friedberger Allgemeine

Angriff auf die Wirbelsäul­e

Putzen verlangt dem Rücken viel ab. Manchmal endet es in einem Bandscheib­envorfall

- Aufwärmen: Richtig heben: Nicht über Kopf arbeiten: Aufrecht staubsauge­n: Kraft einteilen: pm

Recken und strecken, heben und drehen, wischen und bücken – ein ausgiebige­r Frühjahrsp­utz verlangt dem Körper und vor allem der Wirbelsäul­e viel ab. Und da ein Großteil der Deutschen in Beruf und Freizeit häufig sitzt und sich wenig bewegt, ist das Großreinem­achen ein Ausnahmezu­stand für den Rücken.

Denn etwa zwei Drittel aller Deutschen kommen im Alltag auf weniger als eine Stunde Bewegung. Und über 40 Prozent der Erwachsene­n verbringen ihren Feierabend am liebsten auf der Couch, nur gut die Hälfte treibt zumindest gelegentli­ch Sport (TK Bewegungss­tudie 2016).

„Der Rücken braucht Bewegung, um gesund zu bleiben“, sagt Dr. Reinhard Schneiderh­an, Präsident der Deutschen Wirbelsäul­enliga e.V. Wer sich im Alltag jedoch zu wenig bewege, mute der Wirbelsäul­e beim Frühjahrsp­utz leicht zu viel zu. „Schießt der Schmerz in den Rücken, hat der Betroffene bestenfall­s einen harmlosen, aber schmerzhaf­ten Hexenschus­s. Es kann allerdings auch eine Bandscheib­e betroffen sein“, erklärt der Wirbelsäul­enexperte.

Hat sich die Bandscheib­e vorgewölbt oder drückt ein Bandscheib­envorfall auf die Nervenwurz­el, hat der Patient starke Schmerzen, die bis ins Bein ausstrahle­n können. Scheint die Frühlingss­onne durch die noch ungeputzte­n Fenster, steht für viele Menschen fest: Die Wohnung muss gründlich gesäu bert werden. Allerdings lauern im Haushalt einige unangeneh me Rückenfall­en. Orthopäde Dr. Reinhard Schneiderh­an, Präsi dent der Deutschen Wirbelsäu lenliga e.V. zeigt auf, worauf man achten sollte, um den Rü cken beim Saubermach­en nicht zu überlasten.

Auch wenn es ko misch klingt: Nirgendwo lauern so viele Gefahren für die Wirbelsäul­e „Dann gibt es die Möglichkei­t, mit dem elastische­n Wirbelsäul­enkatheter den Patienten an der betroffene Nervenwurz­el zielgenau zu behandeln“, erläutert Dr. Schneiderh­an. Durch den Einsatz des lenk- und steuerbare­n Katheters können Vernarbung­en oder anatomisch­e Hinderniss­e überwunden und wie im Haushalt. Deshalb ist es wichtig, sich vor der Hausarbeit aufzuwärme­n, um den Rücken auf die kommenden Anforderun­gen vorzuberei­ten.

Schwere Ge genstände nicht mit rundem Rü cken anheben. Stattdesse­n in die Knie gehen und die Last mit ge strecktem Rücken durch die Kraft der Beinmuskel­n anheben.

Vom Boden aus auf Schränken Staub zu wischen, belastet den Nacken. Besser ist es, sich auf einen Sche mel zu stellen und mit geradem die Medikament­enkombinat­ion exakt an der betroffene­n Stelle platziert werden. „Mithilfe des Wirbelsäul­enkatheter­s wird das Gewebe, das den Nerv bedrängt, entwässert und geschrumpf­t. Der Druck auf den Nerv verschwind­et und Entzündung­en bilden sich zurück“, erklärt Dr. Schneiderh­an. Rücken zu arbeiten. So entlastet man Nacken und Schultergü­rtel.

Krum me Haltung kann zu Schmerzen führen. Den Stab des Staubsau gers deshalb so hoch einstellen, dass man mit geradem Rücken staubsauge­n kann.

Nicht zu viel auf einmal zumuten. Man sollte sich seine Kraft lieber einteilen, indem man die Aufgaben auf mehrere Tage verteilt. Sonst wird man un konzentrie­rt – und dann kann eine falsche Bewegung schnell zu Wir belsäulens­chäden führen. pm

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Foto: New Africa, Fotolia.com So nicht! Beim Staubsauge­n sollte man auf einen geraden Rücken achten und das Rohr auf eine entspreche­nde Höhe einstellen.

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