Rinnenthaler wollen neuen Kindergarten
Am bestehenden Standort ist keine Erweiterung möglich
Friedberg Mit großen Hoffnungen sehen Bürger aus Rinnenthal der nächsten Sitzung des Friedberger Stadtrats entgegen. Dessen Mitglieder wollen sich am Donnerstag, 17. Mai, mit der Planung für einen neuen Kindergarten in dem Ortsteil befassen – ein Projekt, über das schon seit längerer Zeit diskutiert wird und das nicht nur CSU-Ortsvorsitzendem Matthias Stegmeir sehr am Herzen liegt: „Es bedeutet vor allem für junge Familien, dass sie auch im ländlichen Bereich noch entsprechende Rahmenbedingungen vorfinden, welche die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen und die Attraktivität unserer Stadtteile sichern.“
Der eingruppige Kindergarten Sankt Laurentius entspricht nicht mehr den aktuellen pädagogischen Anforderungen, außerdem fehlen Duschen und Parkplätze, berichtet Kindergartenverwalter Georg Pfundmair. Die Mädchen und Buben kommen zum größten Teil aus Rinnenthal selbst oder aus den angrenzenden Ortschaften Gagers, Griesmühle oder Bestihof, aber auch Gastkinder aus anderen Orten können aufgenommen werden. Die Einrichtung liegt direkt an der Hauptverkehrsstraße von Rinnenthal, im direkten Umfeld gibt es Felder, Wiesen und Wälder.
Dass die räumliche Situation im Kindergarten verbessert werden muss, ist aus Sicht des Friedberger Stadtrats unbestritten. Schon seit 2015 liegt laut Pfundmair eine Mängelliste vor, die einen bedarfsgerechten Neubau rechtfertige. Dafür wäre jetzt der Zeitpunkt sehr günstig, sagte Bürgermeister Roland Eichmann bei der jüngsten Bürgerversammlung; denn die Stadt kann mit hohen Zuschüssen bis zu 80 Prozent rechnen, wenn sie bis Mitte kommenden Jahres eine fertige Planung vorweist. Über die Kosten für den Kindergarten lässt sich bisher aber keine Aussage treffen.
„Klar ist, dass am derzeitigen Standort keine Erweiterung möglich ist“, so Eichmann auf Anfrage unserer Zeitung. „Deshalb haben wir uns ein halbes Dutzend möglicher Standorte angeschaut und müssen jetzt abwarten, wie die Stadträte Mitte Mai entscheiden.“
Stegmeir ist zuversichtlich, dass der lang gehegte Wunsch nach einem Neubau endlich Wirklichkeit wird. „Denn in Sielenbach geht es ja auch“, stellt er nach einer Besichtigung der dortigen Betreuungseinrichtungen fest, zu der kürzlich die CSU Rinnenthal eingeladen hatte. Hintergrund ist die Erarbeitung eines Entwicklungskonzepts, um mit dem Strukturwandel Schritt zu halten und den Ortsteil fit für die Zukunft zu machen.
Im Vorjahr war über ein rund 10 000 Quadratmeter großes Areal am westlichen Ortsrand von Rinnenthal diskutiert worden; dort hätten nicht nur Wohnhäuser entstehen können, sondern auch ein größerer Kindergarten samt Mehrzweckraum, den der BCR als Einfachturnhalle nutzen könnte. Diese Überlegungen sind jedoch nicht mehr aktuell.
Im Friedberger Stadtgebiet gibt es 26 Kinderbetreuungseinrichtungen mit insgesamt 1020 Plätzen, die laut Pressesprecher Frank Büschel alle belegt sind. Die Kosten dafür liegen bei 6,7 Millionen Euro pro Jahr, wovon 3,4 Millionen über staatliche Zuschüsse an die Stadt zurückfließen.