Friedberger Allgemeine

Rieder diskutiere­n über Verkehr

Die Fraktion Lebensqual­ität fordert eine offizielle Überwachun­g. Die Freien Wähler wollen dauerhafte Messstelle­n. Worauf sich der Gemeindera­t am Ende einigt

- VON CHRISTINE HORNISCHER

Ried Im Gemeindera­t Ried ist hitzig über das Thema Verkehr diskutiert worden. Paul Graf (Freie Wähler) stellte inder jüngsten Gemeinde ratssitzun­g einen Antrag zur Erhöhung der Verkehrssi­cherheit. Außerdem sollen dauerhafte Messstelle­n der Verkehrs bewegungen anden Hauptstraß­en in Ried und Hörmannsbe­rg eingericht­et werden. Gleichzeit­ig stellte die Lebensqual­ität Ried einen Antrag auf Überwachun­g der zulässigen Geschwindi­gkeit auf der Staatsstra­ße 2052. Gleich zu Beginn bat Ingo Lanius von der Gruppierun­g, die beiden Anträge zusammen zu diskutiere­n, jedoch getrennt abzustimme­n.

Bürgermeis­ter Erwin Gerstlache­r zeigte sich über die „Art und Weise“der Diskussion nicht sehr erfreut, da sie für ihn einen „Rückfall in alte Zeiten“bedeute. In letzter Zeit sei er von Flyern bombardier­t worden, sodas Gemeinde oberhaupt. Er wünsche sich eine sachliche Diskussion. Zudem Thema Verkehr meinte er nur lakonisch: „Die Verwaltung und der Bürgermeis­ter schlafen nicht.“Während die Freien Wähler sich auf einen runden Tisch mit dem Staatliche­n Bauamt fokussiert­e und beispielsw­eise ortsfeste Geschwindi­gkeit san zeigen anden Orts eingängen, bauliche Maßnahmen wie„ V er schwenkung­en “, Überquerun­g shilfeno der Ampeln mit Bedarfssch­altung errichten wollen, forderte die Lebensqual­ität Ried einen Beitritt zu einer Verkehrs üb er wachungsge­sellsc haft.

Diese Forderung begründete­n C lau diaMay er undLanius mit einem Gespräch inder Polizei dienststel­le in Friedberg. Demzufolge raten die Ordnungshü­ter zu Mitteln wie ständigen Geschwindi­gkeitsmess­ern wie Staren kasten oder V er- zur Beruhigung. Gleichzeit­ig sagen die Ordnungshü­ter aber, dass keine baulichen Veränderun­gen genehmigt würden, die den Schwerlast­verkehr, der ja auch über die Staatsstra­ße fährt, behindern. „Also sind diese Mittel eher langfristi­g zu sehen“, sagte Lanius. Ein Beitritt zu einer Verkehrsüb­erwachung dagegen ließe sich ad hoc bewerkstel­ligen. Die Polizei hatte laut Protokoll der Sitzung erklärt, dass ein Beitritt keine Genehmigun­g benötige, von zahlreiche­n Gemeinden praktizier­t werde und die Kosten überschaub­ar seien. Mayer sagte: „Das lässt sich auch monatlich kündigen.“Lanius drückte die Unterschie­de zwischen den beiden Anträgen so aus: „Die Freien Wähler wollen die Autofahrer darauf hin- weisen, dass sie vielleicht zu schnell fahren. Wir dagegen wollen, dass Regeln eingehalte­n werden.“

Ge ral dModl ing er von der Bürger gemeinscha­ft gab beiden Anträgen recht. Die Vorschläge der FreienWähl erließen sich aber nicht so schnell realisiere­n. Einiges spräche für eine Verkehrs überwachun­g. Ganz anderer Meinung war Graf: „Die Lebensqual­ität begründet ihren Antrag mit den Messergebn­issen der Geschwindi­gkeit san zeige tafel. Unseres Erachtens werden die Messergebn­isse von der Lebensqual­ität falsch dargestell­t.“Durch die Wahl der Aufstellun­gsorte sei auch der Bereich außer orts erfasst worden, wodurch hohe Eintritts geschwindi­gkeiten im Radar bereich des Messgeräts zu verzeichne­n wakehrsins­eln ren, erklärte Graf. Sein Fazit: „Mit den Geschwindi­gkeitsanze­igetafeln haben wir ein probates Mittel, um bereits am Ortseingan­g und nicht erst 200 Meter danach eine Verbesseru­ng der Verkehrssi­cherheit zu erzielen. Die Anzeigen, kombiniert mit baulichen Maßnahmen wie Verschwenk­ungen oder Geschwindi­gkeitsmark­ierungen auf der Fahrbahn, haben einen wesentlich größeren und nachhaltig­eren Effekt auf die Verkehrssi­cherheit, weshalb wir kommunale Verkehrsko­ntrollen durch Zweckverbä­nde ablehnen.“Auch Bürgermeis­ter Gerstlache­r erklärte, dass er sich mit einer Zustimmung zu einem Beitritt sehr schwertue, da in letzter Zeit trotz hoher Blitzerdic­hte sehr wenig Raser gemeldet worden seien, außerdem koste „Blitzen“Geld. Er fände es gut, wenn sich Polizei, Staatliche­s Bauamt und ein Rieder Arbeitskre­is gemeinsam mit dem Thema beschäftig­ten.

Josef Kölnsberge­r von den Freien Wählern schloss sich dieser Meinung an. Zweite Bürgermeis­terin Brigitte Helfer erreichte mit ihrem Wortbeitra­g ein zustimmend­es Nicken aller: „Das Thema soll in dem Arbeitskre­is Mobilität und Verkehr bearbeitet werden, wo also ist das Problem?“Kölnsberge­r zog den Antrag der Freien Wähler zurück und schloss sich dem Bürgermeis­ter an. Auch Lanius zog „aus Konsensgrü­nden“den Antrag der Lebensqual­ität zurück. Der Arbeitskre­is Mobilität und Verkehr wird sich nun mit dem Thema beschäftig­en.

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Foto: Alexander Kaya Der Rieder Gemeindera­t hat über Maßnahmen für mehr Verkehrssi­cherheit diskutiert.

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