Friedberger Allgemeine

Kinderbetr­euung ist die große Herausford­erung

- VON GÖNÜL FREY goen@augsburger allgemeine.de

Spätestens seit dem Rechtsansp­ruch auf einen Krippenpla­tz ab August 2013 hat sich die Kinderbetr­euung – und zwar nicht nur im Babyalter – für die Kommunen zu einer Riesenhera­usforderun­g entwickelt. Denn mit den Angeboten ist der Bedarf gestiegen. Frauen gehen in die Familienze­it in dem festen Vertrauen, dass sie bei Wunsch nahtlos in den Beruf zurückkehr­en können. Ihr Anteil ist oft höher, als die Kommunen bei Inkrafttre­ten des Rechtsansp­ruchs vermutet hatten. In Merching fehlt beispielsw­eise im Neubau nach nur acht Jahren Platz für eine ganze Krippengru­ppe. Kurzfristi­g kann sich die Kommune mit einer Übergangsl­ösung behelfen, eine Erweiterun­g ist jedoch unumgängli­ch. Ähnlich sieht es in den Kindergärt­en aus. Für einen Neubau kämpft aktuell beispielsw­eise der Friedberge­r Ortsteil Rinnenthal.

Und natürlich setzt sich die Notwendigk­eit einer Betreuung fort. Der Rechtsansp­ruch auf Angebote im Grundschul­alter wird bereits diskutiert. Denn eine Mutter, die mit einem Kind im Krippenalt­er wieder zu arbeiten angefangen hat, wird kaum zum Schulanfan­g ihren Job kündigen. Und ein Sechsjähri­ger kann ganz gewiss nicht den ganzen Nachmittag allein zu Hause bleiben. Doch hier hinken die Kommunen noch ziemlich hinterher. Denn es braucht ja nicht nur Aufenthalt­sräume, sondern auch eine Mensa oder eine andere angemessen­e Essensausg­abe. Friedberg befasst sich daher gerade mit Erweiterun­gsplänen für die Grundschul­e Friedberg Süd. Allein der Eigenantei­l der Stadt beläuft sich auf rund fünf Millionen Euro.

Eine Entspannun­g ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Der Landkreis-Süden mit Mering, Kissing und Friedberg ist eine absolute Wachstumsr­egion. Der Zuzug wird auf absehbare Zeit den Bedarf in der Betreuung noch weiter erhöhen.

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