Bewegung ist super, aber …
Der Sportwissenschaftler Manuel Greber erklärt, worauf Nutzer des Parcours achten sollten
Herr Greber, was halten Sie aus sportwissenschaftlicher Sicht vom Bewegungsparcours im Stadtgarten? Manuel Greber: An sich ist das eine super Idee und eine gute Möglichkeit, sich an der frischen Luft zu bewegen. Und aufgrund der zentralen Lage in der Stadt ist man schnell vor Ort. Ich bin jedoch gespannt, ob dieser Parcours auch unsportliche Menschen dazu animiert, Sport zu treiben.
An dem Parcours steht eine Erklärungstafel. Reicht diese für die Benutzung der Anlage aus? Greber: Die Tafel ist auf jeden Fall nützlich und notwendig. Doch wird sie für die meisten nicht ausreichen. Vor allem für Menschen mit wenig bis gar keiner Sporterfahrung genügen die Erklärungen an den Stationen nicht. Ein Experte müsste eigentlich die Ausübung überwachen. Denn bei der Ausführung der Übungen kann man auch viel falsch machen. Natürlich hat nicht jeder einen Trainer an seiner Seite, aber schon eine Geräte-Einweisung und auch die Kontrolle durch einen Trainingspartner sind auch schon viel wert. Inwiefern können die Übungen schaden?
Greber: Bei jahrelanger Ausführung zahlen sich selbst kleine falsche Bewegungen heim – zum Beispiel durch Rückenprobleme. Bemerkbar machen sich diese meist erst Jahre später. Aber das kommt auch auf die Station an. An der Slackline zum Beispiel kann wenig schieflaufen. Auf dieser lassen sich super die eigene Körperkoordination und das Gleichgewicht testen. Klar kann man sich da, wenn man unglücklich hinunterfällt, den Knöchel verknacksen. Aber das kann einem auch auf einem Klettergerüst passieren. Und man muss bei aller Vorsicht sagen, dass der Körper selbst bei unregelmäßigem Gebrauch solcher Anlagen immerhin neue Bewegungsabläufe erlebt, und das tut ihm sehr gut.
Haben Sie die Anlage selbst schon ausprobiert oder sie mit Klienten genutzt? Greber: Ich habe tatsächlich schon eine Runde ausprobiert. Die Übungen machen Spaß und sind auch für Vielsportler geeignet. Neben den drei Schwierigkeitsgraden kann man beispielsweise durch zusätzliche Wiederholungen die Stationen an seine eigene Fitness anpassen. Ich plane auch, die eine oder andere Station in die Trainingspläne meiner Kunden einzubauen.
● Manuel Greber ist Sportwissenschaftler und Gründer von Drüplus. Drü plus steht für Bewegung, Mentale Stärke und Ernäh rung sowie persönliche Betreuung, die er in seiner Praxis in Friedberg vermittelt. Foto: saro