Was die Bürger zur Vision 2025 sagen
Die Diskussion um die Tiefgarage entbrennt aufs Neue
Mering Bürgermeister Hans-Dieter Kandler sagte, dass die erwünschten 7200 Quadratmeter absolut irreal seien. Auf diese Zahl hatte sich nämlich der Raumbedarf der Neubauten der Vision 2025 summiert, wenn alle Wünsche und Bedürfnisse erfüllt werden. Dass Gebäude dieser Größenordnung absolut nicht ins Bild der Marktgemeinde passen, da waren sich alle einig.
Bernd Maier aus dem Publikum gab zu, dass er ziemlich verwirrt sei. „Ein Zentrum ist nämlich da, wo die Menschen sind, nicht da, wo die Planer es wollen“, sagte er. Er halte die bisherigen Planungen für „nicht zukunftsfähig“.
Wolfhard von Thienen wollte wissen, ob denn die Verkehrsberuhigung im Zentrum trotz der neuen Zentrumsplanungen berücksichtigt werde. Als Alternative zu einer Tiefgarage sprach er sich für den Volksfestplatz aus. Auch würde er gerne das Rathaus erhalten, bot Bürgermeister Hans-Dieter Kandler aber großzügig ein neues Büro an, „wenn es denn sein muss“. Außerdem könne er sich vorstellen, den Veranstaltungssaal genau wie Teile der Verwaltung in die Peripherie zu legen, so von Thienen. Auch gab er seinen Bedenken Ausdruck, die Ressourcen der Gemeinde auf so viele Jahre zu binden. Das Kuratorium solle sich seiner Meinung nach für andere Alternativen öffnen. Architekt und Stadtplaner Dominique Dinies vom Büro UTA aus Stuttgart erklärte, das Thema Verkehr sei momentan absichtlich zurückgestellt, da „wir noch nicht so weit sind“. Bürgermeister Kandler ging auf die Tiefgaragen-Alternative Volksfestplatz ein. Dabei machte er ganz deutlich, dass „wir keine Tiefgaragen-Fetischisten sind“, sondern die bayerische Bauordnung vorschreibe, dass so und so viele Stellplätze bei Neubauten vorhanden sein müssten. Weiter führte er aus, dass auch die Gemeinde sich bereits um etwaige Stellplätze am Volksfestplatz gekümmert habe. „Der ist aber in Privateigentum“, so der Bürgermeister.
Christine Raumann monierte, dass zu viele Worte über Verkehrsberuhigung und Tiefgaragen fallen würden, was nicht Thema des Abends sei. Für sie sei es wichtig zu beantworten: „Was ist ein Pfarrzentrum? Und was ist ein Gemeindezentrum?“Verkehrswege dahin fänden sich immer, so die Meringerin, aber Raum fände sich nicht überall. Ihr Beitrag erntete kräftigen Applaus, auch aus den Reihen des Gemeinderates.
Anke Boskava sprach sich dafür aus, dass sich die Vereine Räume teilen könnten. Bürgermeister Hans-Dieter Kandler erwiderte, dass er die Vereinswünsche bereits gesammelt habe. So könnten sich beispielsweise das Neue Theater und die Volksbühne keine Bühne teilen, weil Einbauten gemacht werden müssten. Für solche Detailfragen sei es aber zu früh, so das Marktoberhaupt. Pfarrer Thomas Schwartz ging mit gutem Beispiel voran: Auch die Kirche verkleinere ihren Raumbedarf, so der Seelsorger. „Da muss man halt Kompromisse eingehen.“Sehr schön findet er an der Version 3 der Planungen, dass das Baumann-Haus und somit die Heimat des Bienenkorbes gerettet werde. Matthias Schlössle schließlich regte an, doch Vergleichsobjekte in der näheren Umgebung als Referenzprojekte zu zeigen.