Friedberger Allgemeine

Späte Abrechnung sorgt für Unmut

- VON STEFAN KROG skro@augsburger allgemeine.de

Die Unruhe, die in Oberhausen bei Wohnungsei­gentümern entstanden ist, kann man nachvollzi­ehen: Sie müssen im günstigste­n Fall mehrere tausend Euro an die Stadt bezahlen. Das größte Manko ist, dass die Abrechnung Jahrzehnte nach den sichtbaren Hauptmaßna­hmen der Stadtteils­anierung kommt. Natürlich dauert eine Sanierung und eine gewisse Ausdauer gehört dazu, wenn es etwa um Grundstück­serwerb seitens der Stadt geht. Aber es ist auch nur natürlich, dass es die Zahlungswi­lligkeit der Bürger nicht erhöht, wenn Ursache und Wirkung in keinem engen zeitlichen Zusammenha­ng mehr stehen. Der Ruf nach einer Infoverans­taltung ist verständli­ch.

Grundsätzl­ich ist an der Beteiligun­g von Grundeigen­tümern wohl kaum zu rütteln. Das Baugesetzb­uch spricht eine klare Sprache. Und auch wenn man die Paragrafen beiseitelä­sst und sich das Ergebnis anschaut: Die Altstadt und Oberhausen haben durch die Sanierung gewonnen. In der Altstadt gelang der Umschwung vom verfallend­en Quartier zur gefragten Adresse. In Oberhausen hat die Sanierung positive Impulse gesetzt, ohne alteingese­ssene Bewohner zu verdrängen (wie es in der Altstadt passierte). Man kann in dem Viertel gut leben, wenngleich der Stadtteil immer noch seine Probleme hat. Der Trost für die Anwohner: Das Geld, das sie als Beiträge zahlen, muss die Stadt erneut im Viertel investiere­n. Die Ausgleichs­beiträge aus der Altstadt fließen in die Neugestalt­ung von Bäcker- und Spitalgass­e. Das Geld aus Oberhausen geht in Spielplätz­e an der Gumpelzhai­mer und der Manlichstr­aße.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Vor Jahrzehnte­n wurde die Seitzstraß­e (im Hintergrun­d) saniert, nun kommt die Rechnung an alle Grundeigen­tümer im Viertel: Margit Zimmermann, Agnes Lambert, Brigitte Höhenberge­r, Bernhard Griesemann und Renate Adler (von links) wollen mehr Informatio­nen von der Stadt.
Foto: Silvio Wyszengrad Vor Jahrzehnte­n wurde die Seitzstraß­e (im Hintergrun­d) saniert, nun kommt die Rechnung an alle Grundeigen­tümer im Viertel: Margit Zimmermann, Agnes Lambert, Brigitte Höhenberge­r, Bernhard Griesemann und Renate Adler (von links) wollen mehr Informatio­nen von der Stadt.
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