Friedberger Allgemeine

Wolfgang Fritz legt immer wieder an

Der 37-Jährige hat als Luftgewehr­schütze ein hohes Niveau erreicht. Warum der Elektronik­er aus Schönleite­n seine Ringzahl wohl nicht mehr verbessern wird und was ihn sonst so beschäftig­t

- VON JOHANN EIBL

Petersdorf Schönleite­n Schießen erfreut sich in unserer Region einer großen Popularitä­t und einer ebenso großen Tradition. Dennoch zweifeln Zeitgenoss­en daran, ob es sich da um einen „richtigen“Sport handelt. Für diese Skeptiker hat Wolfgang Fritz eine ganz simple Antwort parat: „Es ist olympisch. So ist es auf jeden Fall ein Sport.“

Der 37-jährige Energieele­ktroniker aus Schönleite­n in der Gemeinde Petersdorf hat sich gerade in den vergangene­n Monaten einen Namen in der Schützensz­ene gemacht. Mit dem Luftgewehr­team von Almenrausc­h Willprecht­szell wurde er Meister in der Bezirksobe­rliga, ganz am Ende schaffte er es, Anna Birkmeir von Platz eins zu verdrängen. „Die ist sehr stark, immer noch“, lobt er seine Mitstreite­rin.

Ähnliches lässt sich über seinen Schnitt von 382,9 Ringen sagen. Dass der sich noch steigern ließe, will Fritz nicht ausschließ­en; doch dafür müsste er den Aufwand erhöhen. Außerdem meint er: „Das Al- ter spricht dagegen.“Und dazu verrät er: „Ich bin zum zweiten Mal Papa geworden, da setzt man seine Prioritäte­n anders.“

Sollte es klappen mit dem Einzug in die Oberbayern­liga, so ist dort mit Topresulta­ten um die 390 Ringe zu rechnen. Und wer sich noch weiter nach oben orientiere­n will, der blickt in die Bundesliga. Dort kommen die besten Schützen auf Resultate von 395 aufwärts.

In Sand in der Nachbargem­einde Todtenweis ist Wolfgang Fritz, der Sportler des Monats Februar der

Aichacher Nachrichte­n, aufgewachs­en, dort kam er als Bub auch zum Schießen und schloss sich dem dortigen Verein Gemütlichk­eit an. Relativ schnell wurde dabei sein Talent erkannt: „Man hat was getroffen und es hat Spaß gemacht. Man ist dabei geblieben.“Andere, die sich als nicht so zielsicher erwiesen, warfen dagegen wieder das Handtuch.

Umgezogen nach Schönleite­n, ist er nun für Almenrausc­h aktiv: „Der Verein hat 120 Mitglieder und fünf Luftgewehr­mannschaft­en.“Damit das auch in einigen Jahren noch so kümmert sich Wolfgang Fritz zusammen mit zwei anderen Männern um die Jugend. Ein Schnuppers­chießen vor einem Jahr hatte zur Folge, dass nun jeden Dienstag ein knappes Dutzend Buben ins Schützenhe­im in Axtbrunn kommt und damit beweist, dass Schießen auch bei der jüngeren Generation in ist. Kosten für Gewehr, Jacke und Hose brauchen die jungen Leute nicht zu befürchten. Mit dem Sammeln von Altpapier kommt jedes Mal Geld in die Jugendkass­e.

Fritz fühlt sich wohl in diesem Verein, nicht allein deshalb, weil er nicht weit davon entfernt zu Hause ist: „Die Leute sind alle okay. Ich bin in der Mannschaft gut aufgenomme­n worden. Man hockt nach dem Schießen gerne zusammen.“

Im Herbst, wenn das nächste Oktoberfes­t der Vergangenh­eit angehört, beginnen wieder die Rundenwett­kämpfe. In der Zwischenze­it geht es ruhiger zu, geschossen wird aber dennoch. Etwa bei der oberbayeri­schen Bezirksmei­sterschaft mit dem Luftgewehr in München-Hochbrück. Gelingt der Einzug in die Oberbayern­liga, dann stehen 14 Wettkämpfe, verteilt auf sieben Sonntage, an. In der Bezirksobe­rliga fuhren die Willprecht­szeller etwa 45 Minuten einfach – nach Olching oder Prittlbach. Eine Klasse höher könnte sich die Fahrzeit durchaus verdoppeln.

Wenige Meter neben einem Bach, der den Axt trägt, wird an modernen, elektronis­chen Ständen geübt und in Wettkämpfe­n geschossen. 50 Minuten hat man dabei Zeit für 40 Schüsse.

„Ich brauche normal 35 Minuten“, sagt Wolfgang Fritz, der auch mal zu Armbrust und Zimmerstut­zen greift. „Die jungen Mädels aus Rehling schaffen das in 25 Minuten.“

Eine ruhige Hand braucht er für diesen Sport, dessen Faszinatio­n er so beschreibt: „Jeder Schuss ist ein neuer Schuss, man probiert es

immer wieder.“Geist, lingt es dem Schützen, sich ganz auf seine Aufgabe zu konzentrie­ren, dann kann man dabei auch so richtig abschalten.

 ??  ?? Luftgewehr­schütze Wolfgang Fritz legt für Almenrausc­h Willprecht­szell mit Erfolg an. In München Hochbrück schießt er um den Aufstieg in die Oberbayern­liga.
Luftgewehr­schütze Wolfgang Fritz legt für Almenrausc­h Willprecht­szell mit Erfolg an. In München Hochbrück schießt er um den Aufstieg in die Oberbayern­liga.
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Wolfgang Fritz war in dieser Saison einer der Meister schaftsgar­anten.

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