Ein Abgang, der schmerzt
Dass so einer nicht ewig für den FC Augsburg spielt, war ja auch klar. Es ändert aber nichts daran, dass sein Abgang schmerzt. Marwin Hitz gehört zu jenen Spielern, die hier Fußball-Geschichte geschrieben haben. Der FCA, der vor dem Jahr 2000 noch als Synonym für eingeschlafene Füße galt, hat Hitz einiges zu verdanken. Der Schweizer machte enorm viele starke Spiele und nur wenige schwache. Auf Hitz war Verlass. Sowohl im Abstiegskampf, wie auch im Europa-Pokal gegen Liverpool, Belgrad oder Alkmaar. Doch jetzt ist wohl der Zeitpunkt gekommen, wo allein sein Ehrgeiz für den FCA nicht mehr ausreicht.
Innerlich muss es bei Hitz in den vergangenen Jahren gebrodelt haben. Allein deshalb, weil er bei der Schweizer Nationalmannschaft hinter Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach) und Roman Bürki (Borussia Dortmund) lediglich die Nummer drei war. Einen Zustand, den er schon immer ändern wollte, was ihm aber nie gelang. Augsburg ist schließlich auch in der Schweiz, im Gegensatz zu Gladbach oder Dortmund, nur eine kleine Nummer. Jetzt will Hitz zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zunächst will er den Konkurrenzkampf gegen Bürki gewinnen und dann ins Tor der Nationalmannschaft.
Vielleicht hätte Hitz diesen Schritt schon ein Jahr früher gehen sollen, denn bei der anstehenden WM in Russland wird Hitz wohl auch weiterhin nur die dritte Geige spielen. Sein Bleiben beim FCA hatte allerdings auch etwas mit Charakter zu tun. Für Hitz war es nie ein Thema, vertragsbrüchig zu werden. Auch das zeichnete ihn aus. Es ist nicht nur ein Torwart, der den FCA verlässt. Es geht auch ein feiner Mensch. Da hat der TSV Schwaben Augsburg aber einen Volltreffer gelandet: Mit einem 5:3-Sieg und einem überragenden Torjäger Maximilian Löw, der allein drei Tore erzielte, düpierte die Mannschaft um Trainer Sören Dreßler den SV Heimstetten. Der steht zwar bereits als Meister der Bayernliga Süd und Aufsteiger in die Regionalliga fest, wehrte sich vor heimischem Publikum aber heftig gegen die Niederlage.
Zur Halbzeit hatte es noch 1:1 gestanden, doch in der zweiten Hälfte fielen die Tore wie reife Früchte. In nur zwei Minuten geriet Heimstetten durch einen Doppelschlag von Maximilian Löw in Rückstand. Zudem fabrizierten die Gastgeber durch Missverständnisse in der Abwehr ein Eigentor – und kurz darauf den 3:4-Anschlusstreffer. Doch Maximilian Fiedler beendete den fulminanten Torreigen mit dem 5:3-Sieg für die Schwaben. Und die haben sich für die nächste Saison bereits respektabel verstärkt. Vom Landesligisten SC Ichenhausen wurden mit Co-Trainer Martin Wenni und Stefan Winzig zwei Leistungsträger abgeworben.
TSV Schwaben Antoni, Baier, Heiß, Gre mes (77. Drechsler), Woltmann, Löw (88. Fackler Stamm), Framberger, Ekin, Kefer, Schmid, Fiedler (79. Feicht)
Tore 1:0 Duhnke (11.), 1:1 Löw (27.) 2:1 Nappo (48.), 2:2 Löw (52.), 2:3 Löw (54.), 2:4 Eigentor (60.), 3:4 Nappo (65.), 3:5 Fiedler Zuschauer 150