Die ersten Tränen fließen
Am vorletzten Spieltag stehen in den höheren Ligen schon Entscheidungen fest, während es von der Kreisklasse abwärts noch deutlich spannender zugeht
Friedberg/Mering Wenn das Saisonende naht, dann kommt auch die Zeit der Tränen auf den Fußballplätzen – sei es aus Freude über Meisterschaften und Aufstiege, oder aus Trauer, weil man in den sauren Apfel des Abstiegs beißen muss. Und das ist klassenunabhängig, hart gesottene Profis heulen ebenso wie die Amateure.
Beim FC Stätzling II sind in der Kreisliga Ost am Wochenende die ersten Tränen verdrückt worden, weil nach dem 2:3 gegen Münster nun das Fakt ist, was sich seit mehreren Monaten angekündigt hatte: der FCS II muss nach nur einem Jahr wieder zurück in die Kreisklasse. Schon ein Punkt wäre zu wenig gewesen, das Tor zum 2:3-Endstand, das in der sechsten Minute der Nachspielzeit zustande gekommen war, war nicht mehr ausschlaggebend. Es war nicht die Frühjahrsrunde der Stätzlinger, die es in neun Spielen auf einen Sieg und vier Unentschieden, also nur auf sieben Punkte brachten.
Auch der ersten Mannschaft des FC Stätzling droht in der Landesliga Südwest ein ähnliches Schicksal, wenngleich die Truppe von Trainer Alex Bartl zumindest den Direktabstieg abgewendet hat. Es geht also in die Relegation und da dürfte das 1:5 auf eigenem Platz gegen den FC Memmingen II nicht gerade förderlich für das Selbstvertrauen gewesen sein. „Da war nichts zu holen, die waren uns in allen Belangen klar überlegen und haben uns deutlich unsere Grenzen aufgezeigt“, fasste Bartl die Niederlage zusammen. Es sei ein schwaches Spiel seiner Elf gewesen, die nicht 100 Prozent gegeben habe. „Und es hat sich gezeigt, dass es brutal schwer wird, wenn es personell nicht bald wieder besser ausschauen sollte“, so der Trainer.
Für einen schönen Lichtblick aber sorgten die A Junioren des Vereins. Die gewannen das letzte Spiel der Saison gegen den FC Königsbrunn mit 3:0 und steigen nun in die Landesliga auf.
Viel vorgenommen hatte sich der SV Mering, auch wenn man sich in Sachen Platz zwei keine realistischen Chancen mehr ausgerechnet hatte. Doch mit einem 1:4 gegen den SC Oberweikertshofen hatte niemand gerechnet. „Das war Sommerfußball. Die haben uns förmlich überrannt, wir haben bei Standards nicht aufgepasst und wenn du nach 30 Minuten 0:3 hinten liegst, dann geht kaum noch was“, meinte Co-Trainer Christian Cappek. Es sei eine enttäuschende Vorstellung gewesen, zum ersten Mal habe die Truppe auch die nötige Einstellung vermissen lassen.
Etwas feierlich und sentimental ging es auch beim BC Rinnenthal in der Kreisliga Ost zu – wurden doch Trainer Vincent Aumiller und sein Co-Trainer Agustin Barbano vor dem Spiel gegen den SV Feldheim verabschiedet. Die beiden Coaches erhielten Blumensträuße und zahlten mit Toren zurück. Beide trafen beim 2:1-Sieg gegen die abstiegsbedrohten Feldheimer. „Schöner kann man nicht vom eigenen Publikum Abschied nehmen. Es hat alles gepasst“, meinte Aumiller.
In der Bezirksliga Süd wurde der Kissinger SC drei Tage nach seinem ersten Punktspielsieg in diesem Jahr, dem 4:0 gegen Vizemeister Erkheim, beim abstiegsbedrohten FC Heimertingen wieder einmal das Opfer seiner mangelnden Chancenverwertung. Die 0:1-Niederlage tut dem KSC zwar nicht mehr weh, ärgerlich aber war sie trotzdem.
In der Landesliga Südwest, der Be zirksliga Süd und der Kreisliga Ost sind etliche Entscheidungen fix. So steigt Nördlingen in die Bayernliga auf, Bad Grönenbach in die Bezirksliga ab und Raisting, Aindling und der FC Stätzling gehen in die Relegation. In der Bezirksliga ist Kempten Meister, Erkheim Zweiter – und Neusäß und DJK Ost Memmingen steigen ab. In der Kreisliga Ost steigt der FC Affing auf, Griesbeckerzell ist Zweiter, absteigen müssen Berg im Gau und Stätzling II. Den dritten Direktabsteiger karten der SV Feld heim und die TSG Untermaxfeld untereinander aus.
Dagegen ist in den Kreisklassen noch kaum etwas klar. In der Aich acher Gruppe steuert der TSV Fried berg nach dem 4:0-Sieg in Gebenho fen weiter auf Meisterkurs, verfolgt vom TSV Dasing, der seinen 3:2-Sieg gegen den TSV Kühbach in der Nachspielzeit perfekt machte. Friedberg braucht aus drei Spielen noch einen Sieg, um in die Kreisliga zurückzukehren. Und der SV Ried verpasste mit dem 1:1 in Stotzard einen möglichen Befreiungsschlag im Abstiegskampf.
In der Augsburger Gruppe setzte es für den abstiegsbedrohten SV Me ring II mit dem 0:6 gegen den Meisterschaftsanwärter Suryoye einen heftigen Dämpfer. Merching, Ottma ring und Kissing II können die Saison locker ausklingen lassen.
In der A Klasse steht der SV Wul fertshausen nach dem 5:2 beim TSV Hollenbach II weiter vier Punkte vor dem TSV Weilach auf Platz eins – die Rückkehr in die Kreisklasse ist greifbar nah.
Den Aufstieg schon geschafft hat der TSV Mühlhausen – trotz des 1:6 im Spitzenspiel der B Klasse Aichach 1 in Obergriesbach. Mühlhausen ist damit im kommenden Jahr wieder in der A Klasse vertreten.