Friedberger Allgemeine

Die ersten Tränen fließen

Am vorletzten Spieltag stehen in den höheren Ligen schon Entscheidu­ngen fest, während es von der Kreisklass­e abwärts noch deutlich spannender zugeht

- VON PETER KLEIST

Friedberg/Mering Wenn das Saisonende naht, dann kommt auch die Zeit der Tränen auf den Fußballplä­tzen – sei es aus Freude über Meistersch­aften und Aufstiege, oder aus Trauer, weil man in den sauren Apfel des Abstiegs beißen muss. Und das ist klassenuna­bhängig, hart gesottene Profis heulen ebenso wie die Amateure.

Beim FC Stätzling II sind in der Kreisliga Ost am Wochenende die ersten Tränen verdrückt worden, weil nach dem 2:3 gegen Münster nun das Fakt ist, was sich seit mehreren Monaten angekündig­t hatte: der FCS II muss nach nur einem Jahr wieder zurück in die Kreisklass­e. Schon ein Punkt wäre zu wenig gewesen, das Tor zum 2:3-Endstand, das in der sechsten Minute der Nachspielz­eit zustande gekommen war, war nicht mehr ausschlagg­ebend. Es war nicht die Frühjahrsr­unde der Stätzlinge­r, die es in neun Spielen auf einen Sieg und vier Unentschie­den, also nur auf sieben Punkte brachten.

Auch der ersten Mannschaft des FC Stätzling droht in der Landesliga Südwest ein ähnliches Schicksal, wenngleich die Truppe von Trainer Alex Bartl zumindest den Direktabst­ieg abgewendet hat. Es geht also in die Relegation und da dürfte das 1:5 auf eigenem Platz gegen den FC Memmingen II nicht gerade förderlich für das Selbstvert­rauen gewesen sein. „Da war nichts zu holen, die waren uns in allen Belangen klar überlegen und haben uns deutlich unsere Grenzen aufgezeigt“, fasste Bartl die Niederlage zusammen. Es sei ein schwaches Spiel seiner Elf gewesen, die nicht 100 Prozent gegeben habe. „Und es hat sich gezeigt, dass es brutal schwer wird, wenn es personell nicht bald wieder besser ausschauen sollte“, so der Trainer.

Für einen schönen Lichtblick aber sorgten die A Junioren des Vereins. Die gewannen das letzte Spiel der Saison gegen den FC Königsbrun­n mit 3:0 und steigen nun in die Landesliga auf.

Viel vorgenomme­n hatte sich der SV Mering, auch wenn man sich in Sachen Platz zwei keine realistisc­hen Chancen mehr ausgerechn­et hatte. Doch mit einem 1:4 gegen den SC Oberweiker­tshofen hatte niemand gerechnet. „Das war Sommerfußb­all. Die haben uns förmlich überrannt, wir haben bei Standards nicht aufgepasst und wenn du nach 30 Minuten 0:3 hinten liegst, dann geht kaum noch was“, meinte Co-Trainer Christian Cappek. Es sei eine enttäusche­nde Vorstellun­g gewesen, zum ersten Mal habe die Truppe auch die nötige Einstellun­g vermissen lassen.

Etwas feierlich und sentimenta­l ging es auch beim BC Rinnenthal in der Kreisliga Ost zu – wurden doch Trainer Vincent Aumiller und sein Co-Trainer Agustin Barbano vor dem Spiel gegen den SV Feldheim verabschie­det. Die beiden Coaches erhielten Blumensträ­uße und zahlten mit Toren zurück. Beide trafen beim 2:1-Sieg gegen die abstiegsbe­drohten Feldheimer. „Schöner kann man nicht vom eigenen Publikum Abschied nehmen. Es hat alles gepasst“, meinte Aumiller.

In der Bezirkslig­a Süd wurde der Kissinger SC drei Tage nach seinem ersten Punktspiel­sieg in diesem Jahr, dem 4:0 gegen Vizemeiste­r Erkheim, beim abstiegsbe­drohten FC Heimerting­en wieder einmal das Opfer seiner mangelnden Chancenver­wertung. Die 0:1-Niederlage tut dem KSC zwar nicht mehr weh, ärgerlich aber war sie trotzdem.

In der Landesliga Südwest, der Be zirksliga Süd und der Kreisliga Ost sind etliche Entscheidu­ngen fix. So steigt Nördlingen in die Bayernliga auf, Bad Grönenbach in die Bezirkslig­a ab und Raisting, Aindling und der FC Stätzling gehen in die Relegation. In der Bezirkslig­a ist Kempten Meister, Erkheim Zweiter – und Neusäß und DJK Ost Memmingen steigen ab. In der Kreisliga Ost steigt der FC Affing auf, Griesbecke­rzell ist Zweiter, absteigen müssen Berg im Gau und Stätzling II. Den dritten Direktabst­eiger karten der SV Feld heim und die TSG Untermaxfe­ld untereinan­der aus.

Dagegen ist in den Kreisklass­en noch kaum etwas klar. In der Aich acher Gruppe steuert der TSV Fried berg nach dem 4:0-Sieg in Gebenho fen weiter auf Meisterkur­s, verfolgt vom TSV Dasing, der seinen 3:2-Sieg gegen den TSV Kühbach in der Nachspielz­eit perfekt machte. Friedberg braucht aus drei Spielen noch einen Sieg, um in die Kreisliga zurückzuke­hren. Und der SV Ried verpasste mit dem 1:1 in Stotzard einen möglichen Befreiungs­schlag im Abstiegska­mpf.

In der Augsburger Gruppe setzte es für den abstiegsbe­drohten SV Me ring II mit dem 0:6 gegen den Meistersch­aftsanwärt­er Suryoye einen heftigen Dämpfer. Merching, Ottma ring und Kissing II können die Saison locker ausklingen lassen.

In der A Klasse steht der SV Wul fertshause­n nach dem 5:2 beim TSV Hollenbach II weiter vier Punkte vor dem TSV Weilach auf Platz eins – die Rückkehr in die Kreisklass­e ist greifbar nah.

Den Aufstieg schon geschafft hat der TSV Mühlhausen – trotz des 1:6 im Spitzenspi­el der B Klasse Aichach 1 in Obergriesb­ach. Mühlhausen ist damit im kommenden Jahr wieder in der A Klasse vertreten.

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 ?? Foto: Philipp Schröders ?? Jubel hier, Frust und Trauer dort. Während ein Akteur des SV Münster das Tor zum 3:2 Sieg bejubelt, lassen die Stätzlinge­r die Köpfe hängen. Nach dieser Niederlage steht der Abstieg in die Kreisklass­e für den FCS II fest – auch ein Unentschie­den wäre...
Foto: Philipp Schröders Jubel hier, Frust und Trauer dort. Während ein Akteur des SV Münster das Tor zum 3:2 Sieg bejubelt, lassen die Stätzlinge­r die Köpfe hängen. Nach dieser Niederlage steht der Abstieg in die Kreisklass­e für den FCS II fest – auch ein Unentschie­den wäre...
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Foto: Rudi Fischer Bedient waren Merings Torhüter Adrian Wolf (links) und Lukas Krebold beim 1:4 ge gen Oberweiker­tshofen.
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Foto: Benjamin Glück BCR Abteilungs­leiter Thomas Losinger, Agustin Barbano, Vincent Aumiller und Rinn enthals Vorsitzend­er Christian Treffler (von links).

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