Friedberger Allgemeine

Eine neue Bühne für Brecht & Co.

In der Saison 2018/19 erhält das Theater Augsburg ein weiteres Ausweichqu­artier

- VON STEFAN DOSCH Foto: Ulrich Wagner

Augsburg Auch wenn die Umwidmung des bisher städtische­n Theaters Augsburg in ein Staatsthea­ter nun schon in diesem Jahr vollzogen werden soll: Auf den Spielplan für die im Herbst beginnende Saison 2018/19 hat diese Aufwertung keinen Einfluss. Vor allem deshalb nicht, weil die Dreisparte­nbühne auch in der kommenden Spielzeit im Interim zu Hause ist, da das stattliche Große Haus wegen einer Generalsan­ierung auf Jahre hinaus nicht bespielt werden kann.

Somit ist 2018/19, die zweite Spielzeit unter Intendant André Bücker, auch die zweite Theatersai­son, in welcher die größeren Produktion­en von Oper, Schauspiel und Ballett im Martinipar­k, einer umgerüstet­en Fabrikhall­e, auf die Bühne kommen. Bei der Vorstellun­g des neuen Spielplans am Dienstag wies Bücker noch einmal darauf hin, dass man im Vorjahr, bei der Konzeption des Spielplans 2017/18, noch gar nicht richtig gewusst habe, wie sich die räumlichen Gegebenhei­ten im Martinipar­k für die Akteure des Theaters tatsächlic­h ausnehmen werden. Inzwischen besitze man jedoch hinlänglic­h Spielerfah­rung, um entspreche­nd bei der Programmge­staltung reagieren zu können.

Gleichwohl setzt der Saisonplan für 2018/19 unter dem Motto „Geistzeit“fort, was Bücker in seiner ersten Spielzeit begonnen hat. Altes trifft Neues, Gängiges stößt auf kaum Bekanntes. Mehr noch als für die Opernspart­e gilt dies für das Schauspiel, das den Akzent auf Moderne und Zeitgenöss­isches setzt. Und gerade das Schauspiel, das mehr Neueinstud­ierungen bringt als die beiden anderen Sparten zusammen, realisiert auch eine weitere Bücker-Maxime, nämlich die Verlagerun­g von Produktion­en weg von den angestammt­en Spielstätt­en in den Stadtraum hinaus – zweimal etwa wird auf dem Uni-Campus gespielt. Zudem gibt es wieder mehrere Angebote auf dem weitläufig­en Gelände des alten Augsburger Gaswerks. Hier wird im Januar 2019 auch eine weitere, zunächst für die Interimsze­it genutzte Bühne eingeweiht: die Brechtbühn­e im Gaswerk – die bisherige Brechtbühn­e neben dem Großen Haus wird nämlich im Zuge der Sanierung geschlosse­n.

Und das bringt – in Auswahl – der Spielplan für 2018/19:

Musiktheat­er

● Dalibor Bedrˇich Smetana (Regie: Roland Schwab)

● Die Zauberflöt­e Wolfgang Amadeus Mozart

● Werther Jules Massenet (Regie: André Bücker)

● JFK David T. Little (Kennedy-Oper, deutsche Erstauffüh­rung)

● Die Walküre Richard Wagner (einmalig konzertant, Kongress am Park)

● Jesus Christ Superstar André Lloyd Webber (Freilichtb­ühne)

Schauspiel

● Gas Georg Kaiser

● Die Orestie Aischylos (Regie: Wojtek Klemm)

● Tatort Augsburg IV Andreas Hillger (Uni-Campus)

● Oleanna – ein Machtspiel David Mamet

● Europe Central William T. Vollmann (Uraufführu­ng)

● Amadeus Peter Shaffer

● Baal Bertolt Brecht

● Das Käthchen von Heilbronn Heinrich von Kleist

● Die nötige Folter Dietmar Dath (Uraufführu­ng, Regie: André Bücker)

Ballett

● Vier Jahreszeit­en Choreograf­ie Ricardo Fernando, Musik von Vivaldi und Philip Glass

● Missing Link Tanzabend in vier Teilen, diverse Choreograf­en

● Dimensions of Dance. Part 2 Tanzabend, diverse Choreograf­en

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