Eine neue Bühne für Brecht & Co.
In der Saison 2018/19 erhält das Theater Augsburg ein weiteres Ausweichquartier
Augsburg Auch wenn die Umwidmung des bisher städtischen Theaters Augsburg in ein Staatstheater nun schon in diesem Jahr vollzogen werden soll: Auf den Spielplan für die im Herbst beginnende Saison 2018/19 hat diese Aufwertung keinen Einfluss. Vor allem deshalb nicht, weil die Dreispartenbühne auch in der kommenden Spielzeit im Interim zu Hause ist, da das stattliche Große Haus wegen einer Generalsanierung auf Jahre hinaus nicht bespielt werden kann.
Somit ist 2018/19, die zweite Spielzeit unter Intendant André Bücker, auch die zweite Theatersaison, in welcher die größeren Produktionen von Oper, Schauspiel und Ballett im Martinipark, einer umgerüsteten Fabrikhalle, auf die Bühne kommen. Bei der Vorstellung des neuen Spielplans am Dienstag wies Bücker noch einmal darauf hin, dass man im Vorjahr, bei der Konzeption des Spielplans 2017/18, noch gar nicht richtig gewusst habe, wie sich die räumlichen Gegebenheiten im Martinipark für die Akteure des Theaters tatsächlich ausnehmen werden. Inzwischen besitze man jedoch hinlänglich Spielerfahrung, um entsprechend bei der Programmgestaltung reagieren zu können.
Gleichwohl setzt der Saisonplan für 2018/19 unter dem Motto „Geistzeit“fort, was Bücker in seiner ersten Spielzeit begonnen hat. Altes trifft Neues, Gängiges stößt auf kaum Bekanntes. Mehr noch als für die Opernsparte gilt dies für das Schauspiel, das den Akzent auf Moderne und Zeitgenössisches setzt. Und gerade das Schauspiel, das mehr Neueinstudierungen bringt als die beiden anderen Sparten zusammen, realisiert auch eine weitere Bücker-Maxime, nämlich die Verlagerung von Produktionen weg von den angestammten Spielstätten in den Stadtraum hinaus – zweimal etwa wird auf dem Uni-Campus gespielt. Zudem gibt es wieder mehrere Angebote auf dem weitläufigen Gelände des alten Augsburger Gaswerks. Hier wird im Januar 2019 auch eine weitere, zunächst für die Interimszeit genutzte Bühne eingeweiht: die Brechtbühne im Gaswerk – die bisherige Brechtbühne neben dem Großen Haus wird nämlich im Zuge der Sanierung geschlossen.
Und das bringt – in Auswahl – der Spielplan für 2018/19:
Musiktheater
● Dalibor Bedrˇich Smetana (Regie: Roland Schwab)
● Die Zauberflöte Wolfgang Amadeus Mozart
● Werther Jules Massenet (Regie: André Bücker)
● JFK David T. Little (Kennedy-Oper, deutsche Erstaufführung)
● Die Walküre Richard Wagner (einmalig konzertant, Kongress am Park)
● Jesus Christ Superstar André Lloyd Webber (Freilichtbühne)
Schauspiel
● Gas Georg Kaiser
● Die Orestie Aischylos (Regie: Wojtek Klemm)
● Tatort Augsburg IV Andreas Hillger (Uni-Campus)
● Oleanna – ein Machtspiel David Mamet
● Europe Central William T. Vollmann (Uraufführung)
● Amadeus Peter Shaffer
● Baal Bertolt Brecht
● Das Käthchen von Heilbronn Heinrich von Kleist
● Die nötige Folter Dietmar Dath (Uraufführung, Regie: André Bücker)
Ballett
● Vier Jahreszeiten Choreografie Ricardo Fernando, Musik von Vivaldi und Philip Glass
● Missing Link Tanzabend in vier Teilen, diverse Choreografen
● Dimensions of Dance. Part 2 Tanzabend, diverse Choreografen