Friedberger Allgemeine

Alu Dach für Kita

Das Dach der Kissinger Kindertage­sstätte hat Risse und muss erneuert werden. Im Bauausschu­ss stellt die Architekti­n Margrit Piendl mehrere Alternativ­en vor. Warum nur eine in Frage kommt

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Das Dach der Kissinger Kindertage­sstätte Spielburg hat Risse und muss erneuert werden. Wie es saniert werden soll.

Kissing Schon länger bereitet die Kita Spielburg in Kissing der Gemeinde Sorgen. Obwohl das Gebäude mit 20 Jahren viel jünger ist als viele andere Betreuungs­einrichtun­gen der Kommune, weist es erhebliche Mängel auf. Vor allem das Dach muss dringend saniert werden. Bereits im vergangene­n Jahr stellte die Architekti­n Margrit Piendl vom Büro Arnold Consult in einer Sitzung des Bauausschu­sses ein Gutachten vor. Die Blechhaut des Daches hat an zahlreiche­n Stellen kleine Risse. Bei Regen tropfe es an manchen Tagen von der Decke.

Nun hat der Bauausschu­ss eine wichtige Entscheidu­ng im Hinblick auf die Erneuerung des Daches getroffen. Dabei ging es um das Material. In der Sitzung stellte Piendl mehrere Alternativ­en vor. Zurzeit besteht das Dach aus Titanzinkb­lech. Das sei allerdings den Temperatur­unterschie­den zwischen Sommer und Winter nicht gewachsen, was zu Rissen führe. Die Gemeinde habe aber beim Bau der Kita keine Fehlentsch­eidung getroffen. „Vor 20 Jahren gab es nicht viele Alternativ­en“, sagt Piendl. Die einzige sei Kupfer gewesen. „Es hat eine gute Verformbar­keit und eignet sich für komplizier­te Aber Kupfer ist sehr teuer. Allgemein umfasst das Dach eine Fläche von etwa 1000 Quadratmet­ern. Das Dach habe eine Neigung von nur neun Grad – für Ziegel zu flach. Eine Lösung aus Edelstahl verwarf die Architekti­n. Der lasse sich nicht gut verarbeite­n und sei anfällig für Flugrost. Gegen Kupfer spreche, neben dem hohen Preis, dass bei Regen Schwermeta­lle ausgeschwe­mmt würden. Piendl empfahl daher ein Dach aus Aluminium. Fachberate­r Jochen Maier von der österreich­ischen Firma Prefa stellte das Material im Bauausschu­ss vor. Er pries ● Kornstraße Der Kissinger Bauausschu­ss hat eine weitere Ausnahme von der Veränderun­gssperre für den Bebauungsp­lan an der Kornstraße auf den Weg gebracht. Wie berichtet, will das Unternehme­n Beutelrock aus Königsbrun­n auf dem ehemaligen Sparkassen­parkplatz ein Mehrfamili­enhaus bauen. Zudem sollen in das alte Gebäude des Kreditinst­ituts Geschäfte und Wohnungen kommen. Im vergangene­n Jahr verhängte der Kissinger Gemeindera­t dann aber den Baustopp. Ärger gibt es um die Bushaltest­elle es als hoch belastbar, rostfrei und leicht an. Die Firma setze zu 95 Prozent auf recyceltes Aluminium. Der Lack werde in die Platten eingebrann­t und könne sich danach nicht mehr lösen. Die Kunden könnten zwischen mehreren Farbtönen wählen. Zudem warb Maier mit einer Garantie von 40 Jahren.

Peter Wittka von der SPD wollte wissen, ob es schweren Hagel standhalte. Maier erklärte, dass Dellen entstehen könnten, aber das Material weiterhin „funktionsf­ähig“sei. Die Zweite Bürgermeis­terin Silvia Rinderhage­n, die die Sitzung stellvertr­eAnschlüss­e.“ dort und die Anzahl der Geschosse des geplanten Gebäudes. Im März hatte der Gemeindera­t aber bereits ermöglicht, dass das Schreibwar­engeschäft Zum Bleistift in das ehemalige Sparkassen­gebäude einzieht. Nun hat der Bauausschu­ss über einen ähnlichen Antrag beraten. Der Inhaber von Tony’s Fahrschule schreibt, dass er wegen Sanierungs­maßnahmen die Geschäftsr­äume in der Max-Planck-Straße aufgeben müsse. Nun möchte er einen Mietvertra­g mit der Firma Beutelrock eingehen. Der Bauausschu­ss tend für Manfred Wolf leitete, fragte, wie man das Dach ausbessern könne, falls es von außen beschädigt werde. Maier erklärte, dass sich Aluminium nur kleben lasse. „Das ist aber inzwischen Standard. Das funktionie­rt zu hundert Prozent tadellos.“Franz-Xaver Sedlmeyr von der CSU merkte an, dass Aluminium als Wärmeleite­r gilt. „Geht das mit der jetzigen Isolierung?“Die Architekti­n erklärte, dass das neue Dach mit einer Hinterlüft­ung versehen werden soll. Auch die Schalung und die Abdichtung sollen erneuert werden. „Man könnte das neue Dach aber stimmte dem Antrag einer Ausnahme von der Veränderun­gssperre für den Bereich im Erdgeschos­s des ehemaligen Sparkassen­gebäudes zu. Dieser soll zukünftig von Tony’s Fahrschule genutzt werden.

● Güllegrube In der Nähe der Ottomühle möchte ein Landwirt eine Güllegrube mit einem Fassungsve­rmögen von rund 1900 Kubikmeter­n errichten. Allerdings befindet sich der Bereich im Überschwem­mungsgebie­t. Daher lehnte der Kissinger Bauausschu­ss das Vorhaben einstimmig ab. auch theoretisc­h auf die alte Schalung drauflegen“, sagte sie, riet aber davon ab. Sie stellte zudem eine Kostzensch­ätzung vor. Demnach fallen für die Erneuerung mit Aluminium rund 334 000 Euro an. Diese Summe beinhalte allerdings auch eine zusätzlich­e Isolierung für eine Dachfläche von etwa 600 Quadratmet­ern für ca. 16 800 Euro. Laut Piendl hält der Energieber­ater diese aber nicht für nötig. Ludwig Asam von den Grünen sprach sich dennoch für die Isolierung aus. CSU-Sprecher Sedlmeyr warf ein: „Wir sind dafür verantwort­lich, das Geld nicht herauszuwe­rfen.“Die Architekte­n bekräftigt­e, dass die bisherige Isolierung laut dem Energieber­ater ausreiche. Wolfgang Hörig von den Freien Wählen fragte, ob es neben Prefa noch andere Anbieter für Aluminiumd­ächer gebe. Piendl sagte: „Die Leistung wird ausgeschri­eben, wir schreiben Aluminium vor, dem Spengler ist es überlassen, welchen Hersteller er nimmt, aber er hat nicht viele Alternativ­en.“Der Fachberate­r sagte, dass Prefa im deutschspr­achigen Raum maßgebend sei.

Letztlich entschied sich der Bauausschu­ss einstimmig für die Variante mit Aluminium und gab sie als Empfehlung­sschluss an den Gemeindera­t weiter.

 ?? Foto: Philipp Schröders ?? Das Dach der Kita Spielburg in Kissing weist erhebliche Mängel auf. Nun hat sich der Bauausschu­ss auf die Neugestalt­ung geeinigt.
Foto: Philipp Schröders Das Dach der Kita Spielburg in Kissing weist erhebliche Mängel auf. Nun hat sich der Bauausschu­ss auf die Neugestalt­ung geeinigt.

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