Friedberger Allgemeine

Lust auf ein eigenes Haustier?

Was junge Menschen bedenken sollten, bevor sie sich Hund, Katze oder Nager zulegen

- VON JAKOB STADLER

Eine süße Katze? Ein wildes Frettchen? Oder lieber ein treuer Hund? Welches Haustier passt zu mir? Doch bevor man sich ein Tier ins Haus holt, sollte man auf jeden Fall einiges beachten. Gerade bei Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n stellen sich Fragen, auf die sie eine Antwort haben sollten, bevor der neue Vierbeiner einzieht. K!ar.Text hat sich bei der Leiterin des Höchstädte­r Tierheims (Landkreis Dillingen), Melanie Gorcica, informiert.

● Was sollte man bedenken, bevor man sich ein Haustier zulegt? Besonders wichtig sind laut Gorcica drei Faktoren. So solle man sich fragen: „Habe ich genügend Zeit, um mich um das Tier zu kümmern?“Zweitens, wer kümmert sich um das Haustier, wenn man selbst gerade nicht kann? „Ich nenne das immer Babysitter“, sagt die Tierheimle­iterin. Der Halter muss sicherstel­len, dass sein Haustier versorgt werden kann, wenn er selbst im Urlaub ist oder krank wird. Der dritte Faktor sei das Geld. Das ginge über Kosten für Futter und Katzenstre­u hinaus, erklärt die 33-Jährige. „Der Tierarzt ist ein Posten, den man nicht vergessen sollte.“Und die Tiere können eben krank werden. Etwa nach einem Unfall könne sogar eine Operation nötig sein, da reichen die Kosten bis zu mehreren Hundert oder sogar Tausend Euro.

Natürlich sollte man auch sicherstel­len, dass man das Tier in der Wohnung halten darf. Manchmal komme es auch vor, dass die Halter erst zu spät bemerken, dass sie allergisch auf die Haare reagieren. Auch das sollte man vorher wissen.

● Worauf sollten Jugendlich­e und junge Erwachsene achten?

„Eine Katze wird 15 Jahre alt, so weit kann niemand in die Zukunft sehen“, sagt Gorcica. Bei Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n bestehe aber das Problem, dass oft nicht klar sei, wie sich die nächsten Jahre entwickeln. Steht nach der Schule ein Umzug an, bleibt man in der Region? Und auch nach Ausbildung oder Studium ist es oft unmöglich, zu wissen, wie es weitergeht. Deshalb sollten sich gerade junge Menschen überlegen, ob sich zur Not jemand anderes um das Haustier kümmern kann.

● Welche Tiere eignen sich beson ders für junge Menschen? Nagetiere seien eine gute Alternativ­e, sagt Gorcica. „Jugendlich­e stehen oft mehr auf Ratten und Frettchen.“Der Vorteil: „Viele Nagetiere sind nachtaktiv und generell recht selbststän­dig.“Außerdem seien sie nicht so sehr auf den Menschen bezogen. Einem Nager sei es egal, wenn der Halter den ganzen Tag unterwegs sei. Mit Füttern und Putzen halte sich auch die Arbeit in Grenzen. Natürlich gebe es aber auch Jugendlich­e, die sich verantwort­ungsvoll um Katzen oder Hunde kümmern.

● Wie kann man ein Tier aus dem Tierheim bekommen?

Die Mitarbeite­r in den Tierheimen versuchen bei jedem Interessie­rten, egal wie alt, herauszufi­nden, ob er geeignet ist, ein Tier zu halten, und weiß, was auf ihn zukommt. Bei jungen Menschen kommen daher häufig die Eltern mit, um zu versichern, dass sie das Tier im Notfall übernehmen können. Bei Hunden ist es besonders wichtig, dass sich Mensch und Tier besser kennenlern­en. Deshalb sollten die potenziell­en Herrchen mehrmals kommen und mit ihrem neuen Vierbeiner Gassi gehen.

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