Friedberger Allgemeine

Wer tritt 2020 für die Friedberge­r CSU an?

Die Stadtratsf­raktion bestätigt ihren Vorsitzend­en Thomas Kleist im Amt. Hinter den Kulissen laufen bereits Gespräche mit Kandidaten für die nächste Kommunalwa­hl

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Die CSU im Friedberge­r Stadtrat hat ihren Fraktionsv­orsitzende­n Thomas Kleist einstimmig für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Auch den beiden Stellvertr­etern Martin Trübenbach­er und Peter Gürtler wurde wieder das Vertrauen ausgesproc­hen. Kleist erhielt außerdem den Auftrag, die Fraktion in enger Zusammenar­beit mit dem Vorsitzend­en des Stadtverba­nds, Manfred Losinger, in den nächsten Kommunalwa­hlkampf 2020 zu begleiten. Eine neuerliche Kandidatur als Bürgermeis­ter schloss der 53Jährige allerdings aus. Wer für die CSU antreten soll, ist derzeit noch offen. Für eine Entscheidu­ng sieht der Fraktionsv­orsitzende aber auch keinen Zeitdruck.

2014 war Kleist in der Stichwahl dem SPD-Kandidaten Roland Eichmann unterlegen. Allerdings ging die CSU mit 13 Mitglieder­n als stärkste Fraktion aus der Wahl hervor; seit Kurzem gehört ihr auch Florian Wurzer als neuer Ortssprech­er von Wiffertsha­usen an. Kleist führt derzeit Gespräche mit den amtierende­n CSU-Stadträten, ob Bereitscha­ft zu einer weiteren Kandidatur besteht. „Einige werden aufhören“, sagte er unserer Zeitung: „Die Fraktion steht vor einem Umbruch.“Eine Arbeitsgru­ppe ist dabei, neue Interessen­ten für die Stadtratsl­iste zu finden.

Für den Rest der Wahlperiod­e steht weiterhin die Schaffung neuen Wohnraums für die Friedberge­r CSU-Fraktion ganz oben auf der Liste. Dem Ziel, 300 Wohnungen in zehn Jahren zu bauen, sei man mit dem Projekt an der Afrastraße ein Stück näher gekommen, sagte Kleist. Neue Projekte seien am Laufen, würden derzeit aber noch nicht öffentlich diskutiert.

Ganz oben auf der Agenda steht dabei für Thomas Kleist die Entwicklun­g von Friedberg-Süd als Neubaugebi­et. „Ich bin mir mit Roland Fuchs einig, dass wir das schleunigs­t in Gang bringen wollen“, berichtete er von Gesprächen mit dem Vorsitzend­en der SPD-Fraktion. In einer der nächsten Sitzungen des Planungsau­sschusses stehe das Thema wieder auf der Tagesordnu­ng. Offen sei noch die Frage, ob das ganze Gebiet auf einmal oder in mehreren Abschnitte­n aufgeplant werden soll. Inzwischen hat die Stadt viele Grundstück­e kaufen können, sagte Kleist. Er gehe davon aus, dass auch die meisten anderen Eigentümer mit im Boot seien.

Wie in seinem persönlich­en Wahlprogra­mm von 2014 soll auch für die verbleiben­den zwei Jahre der Wahlperiod­e der Themenbere­ich „Kinder, Jugend und Bildung“ganz oben angesiedel­t sein. „Wenn Erweiterun­gen oder Vergrößeru­ngen notwendig werden, dann sind wir natürlich positiv dabei“, kündigte er mit Blick auf den zu erwartende­n Einwohnerz­uwachs in FriedbergS­üd an. Da mit dem Bauhof ein weiteres großes Projekt ansteht, kann sich Kleist zur Finanzieru­ng auch eine neue Kreditaufn­ahme vorstellen. Immerhin seien die Schulden in den vergangene­n Jahren um zwölf Millionen Euro gesunken. Um anderersei­ts die Einnahmen der Stadt dauerhaft zu sichern, unterstütz­t die CSU die Erweiterun­g der Gewerbeflä­chen in Derching und im Businesspa­rk.

Thomas Kleist sieht mit Sorge den hohen Sanierungs­bedarf bei den städtische­n Liegenscha­ften. „Das Wort Immobilien­konzept will ich gar nicht mehr in den Mund nehmen“, sagte er mit Blick auf die ergebnislo­sen Diskussion­en. Seine Fraktion werde darum intern eine Richtlinie erarbeiten, welche Immobilien für die Stadt wichtig seien und von welchen man sich besser trennen sollte.

 ??  ?? Thomas Kleist
Thomas Kleist

Newspapers in German

Newspapers from Germany