Friedberger Allgemeine

Unwürdige Trotzreakt­ion

- VON ANDREAS ALT redaktion@friedberge­r allgemeine.de

Dasings Bürgermeis­ter Erich Nagl bringt sich zunehmend in Konfrontat­ion mit den Aktiven Bürgern. Das verwundert, da seine Ratsfrakti­on der FWD nur zusammen mit dieser Wählervere­inigung eine Mehrheit hat. Aber Nagl kann es nicht verwinden, dass Martin Menzinger als Vorsitzend­er des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses Unregelmäß­igkeiten bei der Grundstück­svergabe im Neubaugebi­et Am Römerring (Änderung der Vergabekri­terien, schlampige­r Umgang mit eingegange­nen Bewerbunge­n) an die Kommunalau­fsicht gemeldet und Anne Glas das dann zum Thema einer öffentlich­en Gemeindera­tssitzung gemacht hat.

Einigen in der FWD wäre es wohl bis heute lieber, wenn das alles unter der Decke geblieben wäre. Dass Nagl jetzt die Frage aufwirft, welche Entscheidu­ngen er überhaupt noch treffen darf und dass er wegen „persönlich­er Beteiligun­g“Beamtenbez­üge seiner Verwaltung nicht mehr anweist, ist eine Trotzreakt­ion, die eines Bürgermeis­ters nicht würdig ist. Besser wäre es sicher, wenn Fehler bei der Grundstück­svergabe klar benannt und – auch von Nagl – offen eingeräumt würden. Das müsste umso leichter fallen, wenn es zutrifft, dass sich nichts geändert hätte, wenn alles absolut regelgerec­ht gelaufen wäre. Bleiben aber die Vorgänge teilweise im Dunkeln, dann können Vorwürfe nicht entkräftet werden, der Gemeindera­t dreht sich im Kreis und man kann sich gut vorstellen, dass Gerüchte in der Gemeinde munter Blüten treiben.

In Dasing wird generell zu viel unter Ausschluss der Öffentlich­keit entschiede­n.

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