Unwürdige Trotzreaktion
Dasings Bürgermeister Erich Nagl bringt sich zunehmend in Konfrontation mit den Aktiven Bürgern. Das verwundert, da seine Ratsfraktion der FWD nur zusammen mit dieser Wählervereinigung eine Mehrheit hat. Aber Nagl kann es nicht verwinden, dass Martin Menzinger als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses Unregelmäßigkeiten bei der Grundstücksvergabe im Neubaugebiet Am Römerring (Änderung der Vergabekriterien, schlampiger Umgang mit eingegangenen Bewerbungen) an die Kommunalaufsicht gemeldet und Anne Glas das dann zum Thema einer öffentlichen Gemeinderatssitzung gemacht hat.
Einigen in der FWD wäre es wohl bis heute lieber, wenn das alles unter der Decke geblieben wäre. Dass Nagl jetzt die Frage aufwirft, welche Entscheidungen er überhaupt noch treffen darf und dass er wegen „persönlicher Beteiligung“Beamtenbezüge seiner Verwaltung nicht mehr anweist, ist eine Trotzreaktion, die eines Bürgermeisters nicht würdig ist. Besser wäre es sicher, wenn Fehler bei der Grundstücksvergabe klar benannt und – auch von Nagl – offen eingeräumt würden. Das müsste umso leichter fallen, wenn es zutrifft, dass sich nichts geändert hätte, wenn alles absolut regelgerecht gelaufen wäre. Bleiben aber die Vorgänge teilweise im Dunkeln, dann können Vorwürfe nicht entkräftet werden, der Gemeinderat dreht sich im Kreis und man kann sich gut vorstellen, dass Gerüchte in der Gemeinde munter Blüten treiben.
In Dasing wird generell zu viel unter Ausschluss der Öffentlichkeit entschieden.