Friedberger Allgemeine

Aufgemerkt! Promis lesen Kindern vor

An der Grundschul­e Süd geht es um Hexen, Freundscha­ft und die Rettung der Welt

- VON UTE KROGULL

Friedberg Emanzipati­on hat auch die Jugendlite­ratur verändert. Wer im Alter eines Zeitungsle­sers ist, erinnert sich noch an die Krimiserie „Die drei ???“. Mittlerwei­le sind „Die drei !!!“beliebt. Mädels haben Jungs als clevere Detektive abgelöst. Das ergab eine Schnellumf­rage in der Klasse 3 b der Grundschul­e Friedberg Süd. Ebenfalls beliebt ist aber eine Reihe mit einem ungewöhnli­chen männlichen Helden: „Gregs Tagebuch“. Fast alle Kinder erzählten, dass sie gerade ein Buch lesen. Und diese Lust am Schmökern fördert die Schule seit vielen Jahren mit einer Projektwoc­he. In deren Rahmen kamen an einem Vormittag Friedberge­r Prominente vom Bürgermeis­ter über die Buchhändle­rin bis zur Zeitungsre­dakteurin in die Klassen, um den Schülern vorzulesen und sie für die Welt der Literatur zu begeistern.

Viele hatten die Lieblingsl­ektüre ihrer Kindheit im Gepäck, so Stadtkämme­rer Wolfgang Schuß, der Otfried Preußlers „Kleine Hexe“mitbrachte – und ein Plakat der aktuellen Verfilmung, um mit den Kindern über das Thema „Lieber Film oder Buch?“zu diskutiere­n. Der Künstler Wolfgang Auer hatte „Urmel“dabei, Realschull­eiter Anton Oberfrank „Gullivers Reisen“. Stadträtin Claudia Eser-Schuberth hatte sich in der Buchhandlu­ng Lesenswert beraten lassen und sich dann für „Ein Freund wie kein anderer“von Oliver Scherz entschiede­n. FA-Redakteuri­n Ute Krogull erklärte, dass es in der Zeitung eine Extra-Seite für Kinder gibt, nämlich „Capito“. Außerdem hatte sie eine kleine Leseratte ihres Vertrauens um einen Tipp gebeten und las dann aus Antje Herdens „Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet“(siehe Infokasten). Die Klasse 3b lauschte gespannt, vor allem bei den gruseligen und witzigen Stellen. Weil das Ende natürlich nicht verraten wurde, wollen viele Kinder das Buch jetzt selber lesen.

Das ist auch der Sinn der Aktion, wie Schulleite­r Dietmar Fröhlich erläuterte. Die Kinder sollen sehen, dass Persönlich­keiten, die wichtige Positionen in der Stadtgesel­lschaft einnehmen, Lesen gut finden. Und sie lernen in der Projektwoc­he viele andere Aspekte rund um Literatur kennen. So gibt es ein Märchenzel­t und eine Autorenles­ung. „Manche Kinder müssen erst einmal zuhören lernen“, erläutert Rektor Fröhlich. Denn viele bekommen daheim aus Zeitmangel oder anderen Gründen nichts mehr vorgelesen. Das FaksTheate­r spielt außerdem ein Stück, ein Bücherfloh­markt wird organisier­t, es gibt Informatio­nen, wie ein Buch entsteht, einen WorkshopTa­g und Besuche in Stadtbüche­rei und Buchhandlu­ng. Da können die Kinder dann gleich Ausschau nach „Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet“halten.

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Foto: Daniel Weber Ute Krogull von der Friedberge­r Allgemeine­n machte bei der Vorleseakt­ion der Grundschul­e Süd mit.

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