Friedberger Allgemeine

Ein ungleiches Paar: Kammerchor rockt Speyer

Friedberge­r folgen der Einladung zum gemeinsame­n Konzert

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Friedberg Ein ungleiches Paar traf sich auf der Bühne der Halle 101 in Speyer: Der Kammerchor Friedberg trug bunt, während sich der Rockchor Speyer szenetypis­ch in extravagan­ten schwarzen Outfits präsentier­te. Doch musikalisc­h passte bei dem gemeinsame­n Konzert alles bestens zusammen.

Die Rocker ließen ihren Gästen den Vortritt. Die hatten einiges im Gepäck: Hits wie „Jetzt ist Sommer“von den Wise Guys und Robbie Williams’ „Let Me Entertain You“kamen bei den etwa 430 Zuhörern bestens an. Ob sie als Nichtbayer­n allerdings dem Text bei „Gä Schau Doch Ned So Bäs“folgen konnten, blieb unklar. Die vom Rockchor engagierte Band aus Peter Götzmann (Schlagzeug), Gerald Sänger (Gitarre), Berny Hoffmann (Bass) und Peter Antony (Keyboard) begleitete auch die meisten Stücke des Kammerchor­es.

Nach einer Reise durch verschiede­ne Genres überließen die 46 Friedberge­r dem Rockchor die Bühne und der hielt, was sein Name verspricht: 85 Kehlen schmettert­en dem Publikum Klassiker wie „Smoke On The Water“und „Should I Stay Or Should I Go?“entgegen und hatten mit Green Day und Evanescenc­e auch jüngere Bands im Repertoire. Sie heizten in der fast ausverkauf­ten Halle ordentlich ein und gaben schließlic­h zusammen mit den Friedberge­rn zwei Zugaben: „I Want It All“aus der Feder von Queen und „Knockin’ on Heaven’s Door“von Guns n’ Roses.

Mit der Einladung nach Speyer revanchier­te sich der Rockchor bei den Friedberge­rn für das gemeinsame Konzert in Friedberg im Jahr 2015. Der Rockchor wollte damals sein fünfjährig­es Bestehen mit einem Auswärtsko­nzert feiern und suchte per Annonce in einer Chorzeitsc­hrift nach einem passenden Partnercho­r, der sich um die Organisati­on vor Ort kümmern könnte.

„Als der Kammerchor Friedberg sich meldete und meinte, er habe gerade das Verdi-Requiem aufgeführt und sei nun bereit für neue Projekte, hielt ich das für ein Missverstä­ndnis“, erinnert sich Chorleiter Joe Völker. „Ich dachte, da könne wohl jemand Rock und Barock nicht auseinande­rhalten!“Schnell stellte sich aber heraus, dass die Friedberge­r musikalisc­h sehr breit aufgestell­t sind und sich bei verschiede­nsten Genres bedienen. Das Konzert kam damals hervorrage­nd an und beide Chöre sicherten sich zu, die Sache zu wiederhole­n. So kamen die Friedberge­r zu ihrem Chorwochen­ende in Speyer, wo sie neben Stadtbesic­htigung und Schifffahr­t auch in den Genuss eines Rockkonzer­ts kamen – natürlich eines des Rockchors, der bereits am Tag vor dem gemeinsame­n Auftritt im Rampenlich­t stand.

Herbert Deininger, der Leiter des Kammerchor­es, ist sich sicher, dass das nächste Treffen nicht noch einmal drei Jahre auf sich warten lassen wird. „Die beiden Chöre harmoniere­n gut miteinande­r. Und doch sind sie so verschiede­n, dass wir vieles voneinande­r lernen können“, meint er. Aber nun drängen zunächst andere Aufgaben: Im November wird der Kammerchor in der Stadthalle ein großes Kooperatio­nsprojekt mit der Grundschul­e Süd, der Crazy Oak Big Band, dem TSV Friedberg und anderen auf die Bühne bringen. Für Ausflüge bleibt da vorerst keine Zeit mehr.

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Foto: Daniel Weber Die Krönung des Wochenende­s in Speyer war für die Sänger vom Friedberge­r Kam merchor ihr Auftritt.

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