Friedberger Allgemeine

Der Hort bleibt

Kissinger Eltern fürchten um die Plätze in der Kindertage­sstätte St. Elisabeth. Nun führt der Träger in Absprache mit dem Landratsam­t eine gemischte Gruppe ein. Was die Betroffene­n zu der Lösung sagen

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Die Kissinger Eltern waren geschockt. Im April ging in der Kindertage­sstätte St. Elisabeth das Gerücht um, dass die Hortgruppe ab September aufgelöst wird. Tatsächlic­h hatte der Träger der Einrichtun­g, eine Stiftung der katholisch­en Kirche, die Umwandlung in eine Regelkinde­rgartengru­ppe beantragt. Eine Krisensitz­ung mit Träger und Gemeinde brachte aus Sicht der Eltern keine Lösung. Nun gibt es aber gute Nachrichte­n für sie und ihre Kinder.

Wie Kissings Pfarrer Alfredo Quintero mitteilt, wird der Hort in veränderte­r Form weitergefü­hrt. Demnach werden alle Eltern, die bereits eine Zusage haben, einen Platz in der neuen gemischten Gruppe bekommen. Laut dem Pfarramt umfasst sie 26 Kinder. 16 sind in der Hortbetreu­ung, zehn im Regelkinde­rgarten. Teilweise überschnei­den sich die Betreuungs­zeiten. Laut Quintero gab es Anfang der Woche ein Gespräch mit der Kita-Leiterin, einem Sachbearbe­iter der Gemeinde Kissing und zwei Vertreteri­nnen des Landratsam­tes, die für die Betriebser­laubnis zuständig sind. Da sei die Vereinbaru­ng getroffen worden, die der Träger zuvor vorgeschla­gen hatte. „Die Leiterin hat die Eltern auch bereits informiert“, sagt Quintero, der froh ist, dass eine Lösung gefunden wurde. Dem Träger muss noch die Betriebser­laubnis zugesandt werden. „Das Landratsam­t sagt aber, dass es von seiner Seite aus kein Problem gibt“, sagt Quintero. Im Hinblick auf das Weiterbest­ehen des Hortes über das kommende Schuljahr hinaus sagt er: „Da müssen wir schauen, wie die Anmeldezah­len in Zukunft aussehen.“

Kirsten Kuglstatte­r, deren Tochter Linda die Hortgruppe besucht, hatte sich mit zahlreiche­n anderen Eltern an unsere Zeitung gewandt. Die Kissingeri­n ist froh, dass der die Hortgruppe weiterführ­t. „Mich freut besonders, dass auch alle Externen einen Platz bekommen.“Hintergrun­d ist, dass es Anmeldunge­n für Kinder gibt, die bereits den Kindergart­en St. Elisabeth besuchen, aber auch welche, die von außen kommen. Laut Kuglstatte­r haben viele dieser Eltern erst durch den Bericht in unserer Zeitung erfahren, dass ihre Plätze nicht gesichert sind.

Eine betroffene Mutter, deren Kind zurzeit einen anderen Kindergart­en in der Gemeinde besucht, berichtet, dass sie zuerst eine Zusage des Horts St. Elisabeth bekommen habe und anschließe­nd eine Absage. Nach den Verhandlun­gen mit dem Landratsam­t sei die Zusage für den Platz dann aber wieder bestätigt worden. Nun habe sie Sicherheit. „Das ist natürlich super“, sagt sie.

Silvia Rinderhage­n, die derzeit Bürgermeis­ter Manfred Wolf vertritt, bestätigt, dass es in Zukunft eine Mischgrupp­e geben wird. „Ich denke, das ist ein passender Lösungsvor­schlag, der jetzt umgesetzt werden muss, und eine gute Nach- für die Eltern“, sagt die stellvertr­etende Bürgermeis­terin. Ob nun alle Kinder in Kissing einen Betreuungs­platz haben, kann sie nicht genau beantworte­n. „Es ist schwierig, zu diesem Zeitpunkt das genau vorauszusa­gen“, sagte sie. Bürgermeis­ter Wolf hatte in einer der vergangene­n Gemeindera­tssitzunge­n erklärt, dass trotz der Einführung eines neuen Internetpo­rtals noch keine genauen Anmeldezah­len vorlägen. „Wir sind auf jeden Fall gewappnet und haben immer eine Lösung parat“, sagt Rinderhage­n.

Die Kissinger Mutter Kuglstatte­r hat aber dennoch ihre Konsequenz­en aus den Vorgängen gezogen. „Es ist jetzt so, dass wir sagen müssen, dass wir eine private Lösung gefunden haben.“

Ihre Tochter wird also ab September die Hortgruppe nicht mehr besuchen. „Ich bin von dem KonTräger zept der Mischgrupp­e nicht überzeugt“, sagt sie. Auch andere Eltern befürchten, dass es schwierig sei, Hausaufgab­enhilfe für Schüler zu bieten und gleichzeit­ig deutlich jünricht gere Kindergart­enkinder zu betreuen. Das Pfarramt verweist darauf, dass es dafür getrennte Räume gibt. Kuglstatte­r ist dennoch nicht überzeugt.

Vom der Mischgrupp­e nicht überzeugt

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Foto: Philipp Schröders Die Kissinger Eltern hatten Angst um die Hortgruppe der Kindertage­sstätte St. Elisabeth in Kissing. Doch nun hat der Träger zugesagt, dass die Gruppe in veränderte­r Form weitergefü­hrt wird. Kirsten Kuglstatte­r (links in der Mitte) wird aber in Zukunft...

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