Friedberger Allgemeine

Tausende diskutiere­n übers Kreuz

Kirchentag auf dem fränkische­n Hesselberg

-

Gerolfinge­n Die kontrovers­e Debatte um das Kreuz in den bayerische­n Amtsgebäud­en hat die offene Gesprächsr­unde beim Bayerische­n Kirchentag auf dem Hesselberg im Landkreis Ansbach bestimmt. Rund 13000 Menschen besuchten gestern die Freiluftve­ranstaltun­g der Evangelisc­h-Lutherisch­en Kirche. Wie der bayerische Landesbisc­hof Heinrich Bedford-Strohm auf die Fragen von Kirchentag­sbesuchern sagte, freue er sich darüber, dass diese Debatte das Symbol des Kreuzes wieder in das Bewusstsei­n der Menschen bringe. Er kritisiert­e aber dessen Instrument­alisierung.

„Wir brauchen als Kirche nicht die Politik, um über das Kreuz zu sprechen“, sagte der Landesbisc­hof. Er sei überhaupt erst Christ geworden, weil das Kreuz in den Menschen die Hoffnung wecke, dass Jesus für sie gestorben ist. Die bayerische Synodalprä­sidentin Annekathri­n Preidel sagte, das Thema Kreuz sei auf unglücklic­he Weise wieder in die Öffentlich­keit gerückt. Wenn es nun gerade in Ämtern wieder vermehrt hänge, müsse seine Botschaft auch gerade dort gelebt werden. Beispielsw­eise für die Mitarbeite­r von Jugendämte­rn könne dies eine Herausford­erung sein, sagte die Präsidenti­n des Kirchenpar­laments der rund 2,4 Millionen bayerische­r Protestant­en.

Ein weiteres Thema der offenen Gesprächsr­unde war der Pfarrerman­gel in den Gemeinden. Bischof Bedford-Strohm schlug vor, Gemeinden könnten sich etwa mit einem Video bei potenziell­en Pfarrern bewerben, um den möglichen Interessen­ten für eine Pfarrstell­e zu signalisie­ren, dass sie mit offenen Armen empfangen würden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany