Friedberger Allgemeine

Gefährlich­e Raupen im Wittelsbac­her Park

Ein Kind und eine Kinderpfle­gerin leiden nach Kontakt mit den Insekten unter Rötungen und Schwellung­en. Schuld ist der Eichenproz­essionsspi­nner. Die Feuerwehr hat die Baumgruppe mit Flatterban­d abgesperrt

- VON STEFAN KROG

Die Behörden warnen vor Raupen des Eichenproz­essionsspi­nners in Augsburg: Die Larven des Falters wurden am Freitag an einem Baum im Wittelsbac­her Park entdeckt, wie die Polizei am Pfingstmon­tag mitteilte. Gegen 14.40 Uhr fiel einer Kinderpfle­gerin, die dort mit einer Gruppe unterwegs war, auf, dass bei einem Kind mehrere Raupen über den Körper krochen. Das Kind litt anschließe­nd unter Rötungen und Schwellung­en, die vom Arzt behandelt wurden. Auch die Kinderpfle­gerin, die das Kind von den Tieren befreite, musste anschließe­nd zum Arzt, weil bei ihr nach kurzer Zeit Rötungen und Schwellung­en im Gesicht auftraten.

Die Berufsfeue­rwehr sperrte die Baumgruppe mit Flatterlei­nen ab. Die Bäume befinden sich etwa 200 Meter entfernt vom Spielplatz neben den maroden Kongress-Parkhaus auf der großen Wiese (früheres Messegelän­de). Das städtische Grünamt hat sich bereits im vergangene­n Jahr auf einen derartigen Fall vorbereite­t und eine Liste mit Firmen an der Hand, die die Raupen bekämpfen können.

Es ist das erste Mal, dass das Auftreten des Eichenproz­essionsspi­nners im Stadtgebie­t Augsburg bekannt wird. Die Falter sind seit einigen Jahren im Landkreis Augsburg auf dem Vormarsch. Die Tiere, die warme und trockene Orte bevorzugen, profitiere­n vom Klimawande­l.

Die Insekten sind berüchtigt für die allergisch­en Reaktionen, die sie auslösen können und die je nach Person unterschie­dlich schwer ausfallen. Neben Schwellung­en können Atemwegspr­obleme entstehen. Der Grund sind fast unsichtbar­e Härchen der Raupe, die ein Eiweißgift enthalten und leicht abbrechen. Die Haare dringen in die menschlich­e Haut ein und haken sich dort fest. Besonders problemati­sch ist es, wenn man sie einatmet oder die Haare ins Auge geraten. Wer mit der Raupe in Kontakt kommt, sollte zum Arzt, wenn allergisch­e Symptome auftreten. Zudem muss man sich abduschen und die Kleidung waschen.

Die Tiere nisten in Eichen und kriechen wie in einer Prozession über die Baumstämme. Man erkennt sie an einem dunkelbrau­nen Rückenstre­ifen und den hellen Seiten. Die Raupen, die sich bis zur Verpuppung im Sommer sechsmal häuten, haben zudem lange weiße Haare. Wer sie auf öffentlich­en Flächen entdeckt, sollte das Forst- oder Grünamt informiere­n. Treten die Raupen im eigenen Garten auf, sollte man sie keinesfall­s selbst bekämpfen, beispielsw­eise mit einem Wasserschl­auch, sondern eine Spezialfir­ma rufen, rät das Grünamt.

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Foto: Polizei Postfach, 86133 Augsburg Maximilian­straße 3: (0821) 777 2201 E Mail: lokales@augsburger allgemeine.de Telefon: (0821) 777 2500 E Mail: anzeigen@augsburger allgemeine.de Telefon: (08 21) 777 23 23 E Mail: abo@augsburger allgemeine.de Eine Raupen Prozession auf dem Baum im Wittelsbac­her Park. Augsburger Allgemeine Redaktion von 10 bis 18 Uhr: Anzeigen Service: Abo Service:

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