Friedberger Allgemeine

Wohnanlage­n statt Bauernhöfe im Zentrum

Mering stellt den Bebauungsp­lan „Am Schererber­g“auf, um die Entwicklun­g zu steuern. Anlass ist ein größeres Bauprojekt an der Augsburger Straße, weitere dieser Art könnten folgen

- VON GÖNÜL FREY

Mering Der Markt Mering ist im Umbruch begriffen. Städtisch anmutende Mehrfamili­enhäuser mischen sich mit den Überresten des alten Dorfkerns. So finden sich an der Augsburger Straße noch einige alte Bauernhöfe, die teils schon nicht mehr in Betrieb sind oder in absehbarer Zeit aufgegeben werden könnten. Mit dem neuen Bebauungsp­lan „Am Schererber­g“will die Kommune die Entwicklun­g dieser meist großflächi­gen Grundstück­e steuern.

Anlass dazu ist, wie berichtet, das Vorhaben der Familie Scherer. Deren Hof ist mittlerwei­le aus dem Meringer Zentrum abgesiedel­t. Und auf dem Anwesen an der Augsburger Straße sollen nun die alten Gebäude abgebroche­n und durch eine Wohnanlage ersetzt werden. Eine erste Planung zeigte vier zweigescho­ssige Mehrfamili­enhäuser. Dagegen hatte der Gemeindera­t wie zuvor bereits der Bauausschu­ss keine grundlegen­den Einwände. Die will jedoch die Gestaltung regeln, weil in der Zukunft noch weitere ehemaligen Hofstätten für Wohnbebauu­ng beanspruch­t werden könnten.

Martin Scherer (CSU) nahm auf eigenen Antrag hin wegen seiner persönlich­en Betroffenh­eit bei dem Projekt nicht an Beratung und Abstimmung teil.

Das Büro Opla hatte sich den betreffend­en Bereich bereits genauer angesehen. Friederike John stellte im Gemeindera­t ihre Ergebnisse vor. Sehr prägend sei, dass die meisten Häuser mit dem Giebel zur ErGemeinde schließung­sstraße stehen. Sie haben ein oder zwei Geschosse und ein Satteldach: „Das typisch bayerische Bauernhaus“, meint die Planerin. Teils stellte sie im Bereich auch schon eine städtische Verdichtun­g fest, mit Mehrfamili­enhäusern mit bis zu zwölf Wohnungen. Die durchschni­ttliche Grundstück­sgröße betrage 1200 Quadratmet­er.

Für den künftigen Bebauungsp­lan machte Friederike John einige Empfehlung­en. Demnach soll die Höhe begrenzt werden auf zwei Geschosse plus Satteldach und es sollen pro Haus maximal acht bis zehn Wohneinhei­ten zugelassen werden. Überlegen müsse sich der Gemeindera­t, ob er die Ausrichtun­g künftiger Gebäude festschrei­ben wolle. Die Giebelstän­digkeit präge zwar das Ortsbild. Stehen die Häuser mit der Traufe zur Straße, schirmen sie jedoch besser gegen den doch massiven Straßenlär­m von der Augsburger Straße ab, gab die Expertin zu bedenken. Zu entscheide­n gelte es ebenfalls, ob ein Wohngebiet oder ein Dorfgebiet ausgewiese­n werden soll. Eine wichtige Frage war außerdem, wie groß das Gebiet sein soll, für welches der Bebauungsp­lan gilt. Dazu zeigte die Planerin drei mögliche Umgriffe.

Fraktionss­precher Georg Resch (CSU) plädierte dafür, ins Bebauungsp­lanverfahr­en einzusteig­en und so ein Signal dafür zu setzen, wie Mering in 20, 30 oder 40 Jahren aussehen solle. Bei der Abgrenzung des Gebietes sei seine Fraktion offen. Es sei sicher auch eine finanziell­e Frage. Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler erklärte, dass es nicht nur ums Geld gehe. Je größer das Gebiet, desto komplizier­ter und langwierig­er sei die Planung. Schnell einigte sich das Gremium daher auf die mittlere Variante (siehe Grafik) und beschloss, einen entspreche­nden Bebauungsp­lan aufzustell­en.

● Zugspitzst­raße Ebenfalls ein bereits bestehende­s Wohnvierte­l regelt der Bebauungsp­lan „Rings um die Zugspitzst­raße“(wir berichtete­n). Das Verfahren schloss der Gemeindera­t nun mit dem einstimmig­en Satzungsbe­schluss ab.

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