Friedberger Allgemeine

Stadtteils­anierung: Stadt will Bürger beraten

Das Planungsam­t bietet Einzelterm­ine auch außerhalb der regulären Arbeitszei­t an

- VON STEFAN KROG

Nachdem der Unmut von Grundeigen­tümern in Oberhausen wegen der anstehende­n Sanierungs­abrechnung immer deutlicher wird, weist die Stadt darauf hin, dass sie Beratungst­ermine für alle Eigentümer auch außerhalb der regulären Büroöffnun­gszeiten anbietet. Es sei „nachvollzi­ehbar und nur allzu verständli­ch“, so Stadtsprec­her Richard Goerlich, wenn nach den Infobriefe­n der Stadt nun zahlreiche Fragen aufkämen.

Die Thematik sei aber so vielschich­tig, dass offene Fragen am besten bei einer individuel­len Beratung besprochen werden sollten. „Da es sich nicht um pauschale, sondern individuel­le Abrechnung­en auf der Basis von Einzelguta­chten für die Immobilien handelt, deren Inhalt dem Datenschut­z unterliege­n, kann das Thema leider nicht in einer öffentlich­en Informatio­nsveransta­ltung erörtert werden“, so Goerlich. Etliche Immobilien­eigentümer fordern, dass die Stadt öffentlich informiert. Möglicherw­eise wollen sie sich auch selbst einmal zusammentu­n.

Wie berichtet, hat das Stadtplanu­ngsamt vor einigen Wochen die ersten Info-Briefe an Eigentümer verschickt, in denen sie darüber informiert werden, dass sie aufgrund der sanierungs­bedingten Wertsteige­rung ihrer Grundstück­e eine finanziell­e Beteiligun­g für die Stadtteils­anierung zu leisten haben. In dem Schreiben ist auch aufgeführt, für welche Faktoren (zum Beispiel Straßenumg­estaltung) welche prozentual­e Wertsteige­rung des Grundstück­s veranschla­gt wird. In der Regel liegt der Prozentsat­z bei zwölf Prozent des veranschla­gten Grundstück­swerts. Man wolle „so transparen­t wie möglich“sein, so Goerlich.

Offen ist, inwieweit in Oberhausen weitere Sanierungs­maßnahmen kommen. Denn die eingenomme­nen Ausgleichs­beiträge sind grundsätzl­ich zweckgebun­den und für neue Projekte zu verwenden. Bisher hätten die Spielplätz­e an der Gumpelzhai­merstraße (200000 Euro) und der Manlichstr­aße (80 000 Euro) davon profitiert. Allerdings dürfte der eingenomme­ne Betrag am Ende deutlich höher sein und im einstellig­en Millionenb­ereich liegen. Wie viel Geld insge- samt zusammenko­mmt, sei noch ungewiss, so die Stadt. Zum Beispiel wisse man aktuell noch nicht, wie viele Eigentümer die Möglichkei­t, frühzeitig zu zahlen, in Anspruch nehmen. Sie bekommen zehn Prozent Abschlag.

Eine Rolle spiele auch, dass etwa bei Sozialwohn­ungen kein Ausgleichs­betrag anfällt. Zudem verweist die Stadt darauf, dass sie nicht alles eingenomme­ne Geld bekommt. Sie muss auch an die Städtebauf­örderung, die damals die Sanierung bezuschuss­te, einen Anteil weiterreic­hen.

 ??  ?? Nachdem die Stadt die Anwohner einer Straße in Oberhausen nach 20 Jahren für die Instandset­zung zur Kasse bitten will, gibt es nun Ärger. Die Verwaltung hält mit Beratungst­erminen dagegen.
Nachdem die Stadt die Anwohner einer Straße in Oberhausen nach 20 Jahren für die Instandset­zung zur Kasse bitten will, gibt es nun Ärger. Die Verwaltung hält mit Beratungst­erminen dagegen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany