Friedberger Allgemeine

Bauernverb­and muss selbstkrit­isch sein

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Zum Leserbrief „Schaum vor dem Mund einfach mal wegwischen“von Walter Föllmer vom 18. Mai:

Ignoranten, die den massiven Rückgang von Insektenvo­rkommen als „angeblich“benennen, begnügen sich freilich mit schönen Blümlein am Wegesrand. Nicht nur ein paar Ökos, sondern sogar der Bauernverb­and sehen diese Entwicklun­g als problemati­sch an, sind Bienen, Hummeln etc. doch unverzicht­bare Helfer der Bauern.

Der Bauernverb­and startet die Kampagne „Blühende Rahmen“, verteilt großzügig Samentütch­en und erteilt Gemeinden und Privatpers­onen Anweisunge­n, was zu tun ist, um dem drohenden Insektenst­erben entgegenzu­wirken. Wer massenhaft Insektizid­e einsetzt, kann sich nicht als Schutzheil­iger dieser Gattung präsentier­en. Bei dieser Aktion fehlt mir das „mea culpa“! Bisher ist in der Landwirtsc­haft wenig achtsam mit dem Thema Artenvielf­alt umgegangen worden. Es steht außer Frage, dass die intensive Landwirtsc­haft mit Monokultur­en, früher und häufiger Mahd, Gülle und Chemikalie­n einen erhebliche­n Anteil daran hat, dass sich die Lebensbedi­ngungen zum Nachteil von Insekten dramatisch verändert haben. Übrigens, auch Vögel und Fledermäus­e werden dadurch reduziert, weil dies ihre Nahrungsgr­undlage darstellt.

Die Notwendigk­eit besteht darin, dass sich der Bauernverb­and im eigenen Bereich selbstkrit­isch verhält und entspreche­nde Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Arten trifft. Erst dann können wir uns gemeinsam über „Blühende Rahmen“an Straßen und Feldern freuen.

Eva Ziegler, Pöttmes Kreisrätin der Unabhängig­en

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