Kein Abstieg: Pipinsried atmet auf
Fußball-Regionalliga: Verfahren gegen FCP eingestellt
Pipinsried Fast sieben Stunden dauerte es, bis die Verantwortlichen des FC Pipinsried aufatmen konnten. „Ich habe mit anderthalb Stunden gerechnet. Zwischendrin bin ich schon etwas ins Schwitzen gekommen“, erklärt FCP-Vorsitzender Roland Küspert, der aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht vor Gericht erschienen war. Ihn vertrat sein Stellvertreter Martin Schmidl. Die Verhandlung vor dem Verbandssportgericht (VSG) in München zog sich hin, nach Anhörung von Zeugen und der Auswertung der vorgelegten Beweise wurde das Verfahren gegen den Regionalligisten eingestellt.
Der Aufsteiger soll laut Anklage mehrere Spieler eingesetzt haben, die angeblich keine Vereinsmitglieder sind. Das Verbandssportgericht unter dem Vorsitz von Oskar Riedmeyer fand dafür keine Anhaltspunkte. „Dieser Verdacht bestätigte sich nicht“heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Fußballverbandes. Das VSG geht davon aus, „dass bereits der wirksame Aufnahmeantrag den Passantrag zulässt“, heißt es in der Gründung weiter. „Genau das hatten wir ja gesagt. Wir sind uns keiner Schuld bewusst.“
Ins Rollen gebracht hatte das Ganze Ligakonkurrent SV Seligenporten. Der SVS und der Verbandsanwalt hatten den FC Pipinsried angezeigt. Das Verbands-Sportgericht nahm die Ermittlungen am vergangenen Freitag auf. „Ich weiß auch nicht, wie Seligenporten darauf kommt. Wir haben immer alle Unterlagen eingereicht. Durch den Passantrag wird man doch automatisch zum Mitglied. Dennoch sind wir zunächst aus allen Wolken gefallen.“
Jetzt sind die Klage und der Zwangsabstieg vom Tisch. Zum feiern ist dem FC Pipinsried trotz des Freispruchs aber nicht zumute. „Wir sind erleichtert, aber wir fühlen uns nicht unbedingt als Gewinner“, beschreibt Küspert die Gemütslage. „Vor Gericht gibt es doch eigentlich keine Gewinner, denn wer sitzt schon gerne auf der Anklagebank.“Zumal der Aufnahmeantrag von Leon Dekorsy bislang noch nicht vorgelegt werden konnte. „Den werden wir bis zum 5. Juni nachreichen“, versichert Küspert. Dennoch droht dem FCP der Verlust eines Punktes, da Dekorsy beim 3:3 gegen Garching zum Einsatz kam. Dennoch kann er die Anklage nicht verstehen und ist auch nicht gut auf die Verantwortlichen beim SV Seligenporten zu sprechen. „Uns hat keiner vorher kontaktiert. Man holte doch nicht immer gleich die Klage raus. Das ist keine feine Art“, so Küspert, der sich von den Reaktionen im Internet bestätigt sieht. „Absolut unsportliche Aktion“, schreibt etwa Martin Stanek auf der Facebook-Seite des FCP.
Lange damit aufhalten will sich Küspert ohnehin nicht. „Wir wollen, dass jetzt schnell Ruhe einkehrt, denn wir haben andere Dinge zu erledigen.“