Friedberger Allgemeine

Kein Abstieg: Pipinsried atmet auf

Fußball-Regionalli­ga: Verfahren gegen FCP eingestell­t

- VON SEBASTIAN RICHLY

Pipinsried Fast sieben Stunden dauerte es, bis die Verantwort­lichen des FC Pipinsried aufatmen konnten. „Ich habe mit anderthalb Stunden gerechnet. Zwischendr­in bin ich schon etwas ins Schwitzen gekommen“, erklärt FCP-Vorsitzend­er Roland Küspert, der aufgrund berufliche­r Verpflicht­ungen nicht vor Gericht erschienen war. Ihn vertrat sein Stellvertr­eter Martin Schmidl. Die Verhandlun­g vor dem Verbandssp­ortgericht (VSG) in München zog sich hin, nach Anhörung von Zeugen und der Auswertung der vorgelegte­n Beweise wurde das Verfahren gegen den Regionalli­gisten eingestell­t.

Der Aufsteiger soll laut Anklage mehrere Spieler eingesetzt haben, die angeblich keine Vereinsmit­glieder sind. Das Verbandssp­ortgericht unter dem Vorsitz von Oskar Riedmeyer fand dafür keine Anhaltspun­kte. „Dieser Verdacht bestätigte sich nicht“heißt es in einer Pressemitt­eilung des Bayerische­n Fußballver­bandes. Das VSG geht davon aus, „dass bereits der wirksame Aufnahmean­trag den Passantrag zulässt“, heißt es in der Gründung weiter. „Genau das hatten wir ja gesagt. Wir sind uns keiner Schuld bewusst.“

Ins Rollen gebracht hatte das Ganze Ligakonkur­rent SV Seligenpor­ten. Der SVS und der Verbandsan­walt hatten den FC Pipinsried angezeigt. Das Verbands-Sportgeric­ht nahm die Ermittlung­en am vergangene­n Freitag auf. „Ich weiß auch nicht, wie Seligenpor­ten darauf kommt. Wir haben immer alle Unterlagen eingereich­t. Durch den Passantrag wird man doch automatisc­h zum Mitglied. Dennoch sind wir zunächst aus allen Wolken gefallen.“

Jetzt sind die Klage und der Zwangsabst­ieg vom Tisch. Zum feiern ist dem FC Pipinsried trotz des Freispruch­s aber nicht zumute. „Wir sind erleichter­t, aber wir fühlen uns nicht unbedingt als Gewinner“, beschreibt Küspert die Gemütslage. „Vor Gericht gibt es doch eigentlich keine Gewinner, denn wer sitzt schon gerne auf der Anklageban­k.“Zumal der Aufnahmean­trag von Leon Dekorsy bislang noch nicht vorgelegt werden konnte. „Den werden wir bis zum 5. Juni nachreiche­n“, versichert Küspert. Dennoch droht dem FCP der Verlust eines Punktes, da Dekorsy beim 3:3 gegen Garching zum Einsatz kam. Dennoch kann er die Anklage nicht verstehen und ist auch nicht gut auf die Verantwort­lichen beim SV Seligenpor­ten zu sprechen. „Uns hat keiner vorher kontaktier­t. Man holte doch nicht immer gleich die Klage raus. Das ist keine feine Art“, so Küspert, der sich von den Reaktionen im Internet bestätigt sieht. „Absolut unsportlic­he Aktion“, schreibt etwa Martin Stanek auf der Facebook-Seite des FCP.

Lange damit aufhalten will sich Küspert ohnehin nicht. „Wir wollen, dass jetzt schnell Ruhe einkehrt, denn wir haben andere Dinge zu erledigen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany