Mit Kindern geht es kaum plastikfrei
Lego, Duplo, Playmobil und Co. sind ausnahmslos aus Kunststoff – und auf diese Spielsachen wollen Kinder kaum verzichten. Aber bei manchen Dingen gibt es auch für die Kleinen Alternativen
Konstanz Seit Mitte Januar verzichten wir nun schon auf so viel Plastik wie irgend möglich, doch mittlerweile stecken wir bei eineinhalb Säcken Plastikmüll pro Monat fest. Es gelingt uns nicht, weiter zu reduzieren – zumindest im Moment, doch wir versuchen es weiter. Ein Blick in die Zimmer meiner beiden Kinder Paul, acht Jahre, und Theo, zwei Jahre, offenbart, dass Plastik überall ist. Manchmal ist der Einsatz von Kunststoff auch sinnvoll, manchmal überflüssig. Unser Überblick:
● Spielsachen Viele Spielsachen sind bei uns aus Holz, etwa die Kugelbahn, die Bauklötze, Traktoren oder Puzzle. Aber um Lego, DuploSteine für den Jüngeren oder Playmobil kommen wir nicht drumherum. Diese Lieblingsspielzeuge meiner Söhne sind alle aus Kunststoff. Aber das ist in diesem Fall nicht wirklich schlimm, denn die Teile sind unkaputtbar. Beide Kinder lieben es, mit den SpielzeugKlassikern Türme zu bauen, Autos zu konstruieren oder die DuploEisenbahn aufzubauen. Auch die berühmten Schleich-Tierfiguren, die in Schwäbisch-Gmünd hergestellt werden, sind aus Plastik. Aber auch sie halten ewig und können ebenso wie Lego oder Playmobil über Generationen hinweg weitervererbt werden. Tatsächlich muss ich für unseren Zweijährigen gar kein Spielzeug kaufen. Denn er benutzt all das, was sein älterer Bruder schon bespielt hat. Das gilt für die Holz-Spielsachen ebenso wie die aus Plastik.
Es gibt aber auch Plastikkram, der nervt und bei uns seit unserem „Plastikpakt“nicht mehr gekauft wird (oder nur noch ganz, ganz selten!). Überraschungseier etwa, die neben der Schokolade ein gelbes Plastik-Ei enthalten, in dem billiges Plastikspielzeug versteckt ist, das nach einmaligem Gebrauch in Einzelteilen in den Kinderzimmern herumfliegt und im Müll landet. Oder die Kindermenüs der BurgerKetten, die als Bonus immer ein Plastikspielzeug enthalten, das dasselbe Schicksal ereilt wie die EierÜberraschungen. Doch das kommt bei uns nun nicht mehr infrage. Wir benutzen diese Dinge nicht mehr, und das ist auch ganz einfach. Statt Strohhalmen kommen nun lange hohle Nudeln in die Becher (das funktioniert!), es gibt echte Teller und Gläser und statt Ballons kommen Lampions zum Einsatz. Die knallen zwar nicht, sehen aber auch schön aus.
● Kekse, Süßigkeiten und Co. In diesem Bereich bin ich bisher gnadenlos gescheitert. Alle Kekse, die meine Kinder gerne essen, sind in Plastik verpackt. Ob Cookies, Butteroder Schokoladenkekse: Nur beim Bäcker habe ich eine kunststofffreie Variante gefunden. Manchmal sind die Außenhüllen aus Papier – in der Packung steckt dann aber eine Plastik-Wanne, in der die Leckereien liegen, wahrscheinlich, damit sie nicht zerbröseln. Natürlich wäre selbst backen die ideale Lösung, doch die ist relativ zeitintensiv – und Zeit habe ich meistens leider nicht so viel, wie ich gerne hätte.
Auch beim Thema Süßigkeiten haben wir bisher keine brauchbare Alternative gefunden – außer im Unverpackt-Laden einzukaufen. Sowohl die Müsliriegel, die ich gerne als Vesper mitgebe, als auch Gummibärchen oder Lakritze sind fast ausschließlich in Plastiktüten oder -umhüllungen zu bekommen.
Ich fragte in der Expertengruppe „Plastikfrei – Tipps und Tricks“auf Facebook nach. Immerhin sind dort 32 000 Menschen versammelt, die versuchen, auf Plastik zu verzichten. Deren Antworten waren ernüchternd. Wahlweise sollten wir auf den Süßkram ganz verzichten, Vegetarier werden oder alles selber machen – für uns alles keine denkbaren Varianten.