Friedberger Allgemeine

Bayern in der besseren Position

- VON TILMANN MEHL time@augsburger allgemeine.de

Die Münchner konnten sich lange auf die jetzige Situation einstellen. Als Robert Lewandowsk­i seinen neuen Berater Pini Zahavi Anfang des Jahres vorstellte, war klar, worauf das hinauslauf­en würde: Einen offensiv vorgetrage­nen Wechselwun­sch im Sommer.

So arbeitsint­ensiv die kommenden Wochen für die Münchner auch werden: Sie handeln immer noch aus einer Position der Stärke. Sie sind nicht gezwungen, Lewandowsk­i ziehen zu lassen, da er noch einen Vertrag bis 2021 besitzt. Auch müssen sie sich keine Sorgen machen, dass der Stürmer „zufällig“in ein Leistungsl­och fällt, sollte man ihm den Wechsel versagen. Lewandowsk­i ist Profi im besten Sinne. Keiner, der sich einem Verein mit Haut und Haaren verschreib­t. Einer, der das Maximum für sich – und somit die Mannschaft – herausholt. Das tat er schon in Dortmund, als er nach München wechseln wollte und vorerst nicht durfte.

Für die Bayern stellt sich einzig die pragmatisc­he Frage: Könnten wir von einem Weggang Lewandowsk­is profitiere­n? Sollte sich adäquater Ersatz für den Angreifer finden, steht einem Wechsel nichts im Wege. Noch besser aus bayerische­r Sicht wäre es, einen jungen, entwicklun­gsfähigen Stürmer zu verpflicht­en. Dann hätte man auf Jahre hinaus Ruhe auf dieser Position.

Die schlechtes­te Möglichkei­t wäre es, 100 Millionen Euro plus X zu kassieren und das Geld dem Festgeldko­nto zuzuführen. Aus dem jetzigen Kader nämlich hat niemand das Format, Lewandowsk­i zu ersetzen.

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