EM Einsatz an der Moldau
Sideris Tasiadis, Hannes Aigner und Elena Apel steht in Prag die erste internationale Bewährungsprobe des Jahres bevor. Im Wildwasser ist volle Konzentration gefragt
Mit einem Trainingslager in Prag haben sich die besten deutschen Slalomkanuten in den vergangenen Tagen vorbereitet auf den ersten internationalen Höhepunkt der Saison: die Europameisterschaft in der tschechischen Hauptstadt von 1. bis 3. Juni. Am Freitag stehen die Qualifikationsläufe an, am Samstag und Sonntag die Finalläufe im Einzel und in der Mannschaft.
Aus den Augsburger Vereinen haben sich drei Kanuten für die Nationalteams qualifiziert und stellen sich nun ihrer ersten Bewährungsprobe: die Canadierspezialisten Sideris Tasiadis und Elena Apel von Kanu Schwaben Augsburg sowie Kajakfahrer Hannes Aigner vom Augsburger Kajak-Verein. „Wir sind extra einige Tage vor Wettkampfbeginn angereist, um uns auf die speziellen Bedingungen dieser Strecke vorbereiten zu können. Die Vielfalt möglicher Torkombinationen macht die Besonderheit dieser Strecke“, sagte Chefcoach Michael Trummer über die frühe Ankunft der DKV-Teams an der Moldau im Norden von Prag.
Buchstäblich warm gefahren hat sich dort seitdem bereits Sideris Tasiadis, Gesamt-Weltcupsieger von 2017 und aktueller WeltranglistenDritter im Canadier Einer. Er fühlt sich gut, auch wenn die Temperaturen während der Trainingsläufe nahezu täglich bei guten 30 Grad liegen. „Für mich ist das in Ordnung. Mir ist lieber zu warm als zu kalt.“Im vergangenen Jahr gewann Tasiadis mit der Mannschaft bereits EMGold, im Einzel blieb der Silbermedaillengewinner von London mit Rang zwölf aber hinter den Erwar- tungen zurück. So bleibt er vorsichtig mit Prognosen. „Die Qualifikation sollte kein Problem sein, aber um ins Finale zu kommen, muss man sehr gut fahren. Für einen Platz ganz vorne muss wirklich alles stimmen“, sagt er und ergänzt mit Blick auf die Konkurrenz aus dem Gastgeberland: „Die Tschechen wollen hier unbedingt alles gewinnen. Und haben immer ganz viele Zuschauer an der Strecke. Das gefällt mir gut.“
Von der Grundgeschwindigkeit sei die Wettkampfstrecke in Prag ähnlich wie der Augsburger Eiskanal, allerdings mit weniger Gefälle und gespickt mit kleinen aufeinanderfolgenden Walzen, die von den Paddlern eine extrem gute Technik erfordern. „Schnell rein, mit einem Schlag drehen und raus“, macht Tasiadis deutlich, dass der Kanute auf dieser Strecke ununterbrochen konzentriert bleiben muss.
Nach einem Jahr Pause ist auch AKV-Fahrer Hannes Aigner wieder im DKV-Aufgebot und am Donnerstagabend kurz vor der Streckenbesichtigung steigt auch bei ihm langsam die Spannung. „Wir schauen mal, wie anspruchsvoll es wird. Auf dieser Strecke ist man schnell mal an einem Tor vorbeigefahren, wenn man nicht aufpasst.“Doch die Vorbereitung sei gut gelaufen, Aigner fühlt sich frisch und bereit. „Es ist schön warm. Und wenn kein Sommergewitter kommt, dann sieht alles sehr gut aus.“
Die deutschen Kanuslalom Teams Männer K1 Sebastian Schubert, Tim Maxeiner, Hannes Aigner
Männer C1 Sideris Tasiadis, Franz Anton, Lennard Tuscherer
Frauen K1 Ricarda Funk, Jasmin Schorn berg, Lisa Fritsche
Frauen C1 Andrea Herzog, Elena Apel, Lena Stöcklin