Friedberger Allgemeine

EM Einsatz an der Moldau

Sideris Tasiadis, Hannes Aigner und Elena Apel steht in Prag die erste internatio­nale Bewährungs­probe des Jahres bevor. Im Wildwasser ist volle Konzentrat­ion gefragt

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Mit einem Trainingsl­ager in Prag haben sich die besten deutschen Slalomkanu­ten in den vergangene­n Tagen vorbereite­t auf den ersten internatio­nalen Höhepunkt der Saison: die Europameis­terschaft in der tschechisc­hen Hauptstadt von 1. bis 3. Juni. Am Freitag stehen die Qualifikat­ionsläufe an, am Samstag und Sonntag die Finalläufe im Einzel und in der Mannschaft.

Aus den Augsburger Vereinen haben sich drei Kanuten für die Nationalte­ams qualifizie­rt und stellen sich nun ihrer ersten Bewährungs­probe: die Canadiersp­ezialisten Sideris Tasiadis und Elena Apel von Kanu Schwaben Augsburg sowie Kajakfahre­r Hannes Aigner vom Augsburger Kajak-Verein. „Wir sind extra einige Tage vor Wettkampfb­eginn angereist, um uns auf die speziellen Bedingunge­n dieser Strecke vorbereite­n zu können. Die Vielfalt möglicher Torkombina­tionen macht die Besonderhe­it dieser Strecke“, sagte Chefcoach Michael Trummer über die frühe Ankunft der DKV-Teams an der Moldau im Norden von Prag.

Buchstäbli­ch warm gefahren hat sich dort seitdem bereits Sideris Tasiadis, Gesamt-Weltcupsie­ger von 2017 und aktueller Weltrangli­stenDritte­r im Canadier Einer. Er fühlt sich gut, auch wenn die Temperatur­en während der Trainingsl­äufe nahezu täglich bei guten 30 Grad liegen. „Für mich ist das in Ordnung. Mir ist lieber zu warm als zu kalt.“Im vergangene­n Jahr gewann Tasiadis mit der Mannschaft bereits EMGold, im Einzel blieb der Silbermeda­illengewin­ner von London mit Rang zwölf aber hinter den Erwar- tungen zurück. So bleibt er vorsichtig mit Prognosen. „Die Qualifikat­ion sollte kein Problem sein, aber um ins Finale zu kommen, muss man sehr gut fahren. Für einen Platz ganz vorne muss wirklich alles stimmen“, sagt er und ergänzt mit Blick auf die Konkurrenz aus dem Gastgeberl­and: „Die Tschechen wollen hier unbedingt alles gewinnen. Und haben immer ganz viele Zuschauer an der Strecke. Das gefällt mir gut.“

Von der Grundgesch­windigkeit sei die Wettkampfs­trecke in Prag ähnlich wie der Augsburger Eiskanal, allerdings mit weniger Gefälle und gespickt mit kleinen aufeinande­rfolgenden Walzen, die von den Paddlern eine extrem gute Technik erfordern. „Schnell rein, mit einem Schlag drehen und raus“, macht Tasiadis deutlich, dass der Kanute auf dieser Strecke ununterbro­chen konzentrie­rt bleiben muss.

Nach einem Jahr Pause ist auch AKV-Fahrer Hannes Aigner wieder im DKV-Aufgebot und am Donnerstag­abend kurz vor der Streckenbe­sichtigung steigt auch bei ihm langsam die Spannung. „Wir schauen mal, wie anspruchsv­oll es wird. Auf dieser Strecke ist man schnell mal an einem Tor vorbeigefa­hren, wenn man nicht aufpasst.“Doch die Vorbereitu­ng sei gut gelaufen, Aigner fühlt sich frisch und bereit. „Es ist schön warm. Und wenn kein Sommergewi­tter kommt, dann sieht alles sehr gut aus.“

Die deutschen Kanuslalom Teams Männer K1 Sebastian Schubert, Tim Maxeiner, Hannes Aigner

Männer C1 Sideris Tasiadis, Franz Anton, Lennard Tuscherer

Frauen K1 Ricarda Funk, Jasmin Schorn berg, Lisa Fritsche

Frauen C1 Andrea Herzog, Elena Apel, Lena Stöcklin

 ?? Foto: Fred Schöllhorn ?? Nach einem Jahr Pause ist AKV Fahrer Hannes Aigner wieder Mitglied im Kajak Nationalte­am und hat bei der Europameis­ter schaft in Prag die erste internatio­nale Bewährungs­probe vor sich.
Foto: Fred Schöllhorn Nach einem Jahr Pause ist AKV Fahrer Hannes Aigner wieder Mitglied im Kajak Nationalte­am und hat bei der Europameis­ter schaft in Prag die erste internatio­nale Bewährungs­probe vor sich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany