Musik und mehr bei Modular
Die Besucher starten entspannt in das Festival
Der Schatten ist am Nachmittag auf dem Festivalgelände im Wittelsbacher Park ein wertvolles Gut. Der schmale Streifen auf der großen Wiese vor der Bühne am Turm ist begehrt. Hier sitzen die ersten Besucher des Modularfestivals, lauschen der Band Polaroyds und nippen an einem kalten Getränk: Chillen nennt sich das. Das Gelände füllt sich langsam – viele Besucher stecken noch in der langen Menschenschlange am Eingang fest. Teilweise stehen die Besucher vom Einlass am Kongress im Park bis zur Gögginger Brücke an: Taschen müssen kontrolliert, Festivaltickets in Bändchen eingetauscht werden, das dauert.
Für Magdalena, 33, und Kathi, 30, gibt es deshalb erst einmal gekühlte Schokoladenfrüchte, die sie sich mit Nüssen und Chilifäden bestreuen lassen. „Das muss jetzt sein“, sind sie sich einig. Welche Band spielt, ist Nebensache – sie freuen sich auf drei Tage Spaß.
Den haben auf dem Gelände die kleinen und großen Besucher. Bei Modular Kids können sich die Kinder schminken lassen. Nicht nur die kleinsten Besucherinnen lassen sich mit Glitzer die Wangen verzieren – auch ältere Gäste freuen sich über den Anstrich. Es wird gemalt und gesprüht, es werden Origami-Tauben gebastelt und auf einem Tisch im Schatten am See werden Holzscheite aus einem großen Wackelturm gezogen. Jenga nennt sich das Spiel, das einen dazu bringt, zögerlich und mit sorgenvoller Miene Holzstücke aus dem Turm zu ziehen, um diese später oben wieder aufzuschichten. Schon früh stehen viele Besucher am Stand der Stadtwerke an. Diese schenken wieder kostenlos Wasser aus: 4500 Liter waren es im vergangenen Jahr – insgesamt 12 000 Becher.
Wer über das Festivalgelände schlendert, merkt, dass nur noch jeweils auf einer Bühne Programm ist und nicht mehr parallel auf mehreren Spielstätten. Dort, wo die Musik spielt, zieht es einen Teil der Besucher erst einmal hin. Die beiden Stelzenläuferinnen verlieren den Überblick dabei nicht. Der Freund von Julia Mayer, 29, auch nicht. Er hat ihr den süßen, fliegenden Einhorn-Luftballon geschenkt. So kann er sie in der Modular-Menschenmenge nicht verlieren.
Das gute Wetter hält nicht an: Bei Headliner Olli Schulz regnet es, er singt: „Schmeiß alles rein, schmeiß den Regen raus“.