Wittelsbacher Land durchbricht Schallmauer
Mit einer Erwerbslosenquote unter zwei Prozent herrscht quasi Vollbeschäftigung. Die Zahl neuer Stellen steigt im Raum Augsburg
Der Kreis Aichach-Friedberg hat in der Wirtschaftsregion als Erster die Schallmauer durchbrochen: Im Mai lag die Arbeitslosenquote erstmals unter zwei Prozent – damit sprechen die Experten hier bereits von Vollbeschäftigung. Eine Arbeitslosenquote von null Prozent gilt in der Praxis als nicht erreichbar, da auf dem Arbeitsmarkt immer Fluktuation stattfindet: Arbeitnehmer wechseln die Stelle, werden gekündigt, machen Weiterbildungen oder Ähnliches.
Der Arbeitsmarkt in der gesamten Region entwickelt sich ebenfalls bestens, auch wenn die „2“vor dem Komma noch nicht in Reichweite ist: Die Quote liegt nun bei 3,3 Prozent, die Zahl der Erwerbslosen ist um fast 600 gegenüber April gesunken. „Wie im Vormonat erhofft, so ist es nun auch eingetreten: Der Frühling geht in den Sommer über“, kommentiert Elsa Koller- Knedlik, die Chefin der Augsburger Arbeitsagentur, die neuesten Zahlen. Sie hofft, dass die Entwicklung weiterhin anhält, wenngleich diese sich etwas abschwächen dürfte. Die Mai-Statistik zeigt auch, dass die Arbeitslosenquote gegenüber Mai 2017 bei Älteren ab 50 Jahren stärker gesunken ist als bei jungen Leuten unter 25 Jahren. Aber auch bei Langzeitarbeitslosen und Ausländern sind die Zahlen spürbar besser.
Trotz der sinkenden Zahl von Erwerbslosen bleibt die Zahl offener Stellen laut Koller-Knedlik auf „hohem Niveau“: Die Jobbörse hat derzeit 5962 Arbeitsplätze anzubieten – fünf Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Zahl neu gemeldeter Stellen
Weiterhin viele offene Stellen
ist von 1411 im April auf 1725 im Mai gestiegen.
Gefragt sind Berufstätige für Lagerwirtschaft/Verkauf, Maschinenbau und Metallbearbeitung. Allerdings: Über 40 Prozent dieser Stellenangebote kommen von Zeitarbeitsfirmen, gut 20 Prozent aus Handel und Dienstleistung.