Friedberger Allgemeine

Welterbe: Die Stadt darf jetzt schon stolz sein

- VON NICOLE PRESTLE nip@augsburger allgemeine.de

Die Stadt Augsburg hat ein Ziel vor Augen: Ab nächstem Jahr möchte sie sich mit dem Titel Welterbe schmücken. Eine klingende Auszeichnu­ng, die überregion­al Aufmerksam­keit und in der Folge mehr Touristen bringen könnte.

Doch man würde es sich zu einfach machen, schielte man nur auf den Eindruck, den man als Welterbe-Stätte über die Grenzen hinaus erweckt. Auch für das Selbstwert­gefühl der Bürger wäre der Titel besonders. Der große Nachbar München ist kein Welterbe, Nürnberg auch nicht. Augsburg dürfte endlich ganz offiziell stolz sein auf das, was es im Reigen der drei größten bayerische­n Städte einzigarti­g macht.

Die Bedeutung des Themas Wasser ist ja nicht neu. Es spielte bereits eine Rolle, als Augsburg Anfang der 2000er Jahre unter Kulturrefe­rentin Eva Leipprand Kulturhaup­tstadt werden wollte. Damals hatte man erkannt, dass Wasser nicht nur zum Aufstieg dieser Stadt beitrug, sondern dass es auch in Zukunft Debatten darüber geben wird. Der freie Zugang zu sauberem Trinkwasse­r für alle, durch den Klimawande­l hervorgeru­fene Überschwem­mungen einerseits und die Austrocknu­ng mancher Landstrich­e anderersei­ts – dies alles wird die Weltgemein­schaft noch vor Herausford­erungen stellen.

Augsburg könnte, erhält es den Titel, diesen Aspekt ins Auge fassen und sich zum Austragung­sort zum Beispiel für themenbezo­gene Symposien mausern. Was aber auf keinen Fall geschehen sollte: Dass sich die Stadt und ihre Bürger enttäuscht zurückzieh­en, sollte es mit der Ernennung zum Welterbe nicht klappen.

Denn dass die Wasservers­orgung in der Stadt einzigarti­g ist, hat Augsburg auf dem Weg der Bewerbung inzwischen von vielen Seiten bestätigt zu kommen. Es darf also schon jetzt stolz sein – mit oder ohne Titel.

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Fotos: Peter Fastl Auch die Augsburger Prachtbrun­nen spielen in der Ausstellun­g „Wasser Kunst Augsburg – Die Reichsstad­t in ihrem Element“natürlich eine Rolle. Besucher können den Bron zen teils Auge in Auge gegenübert­reten.
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