Friedberger Allgemeine

10000 Besucher zum Auftakt von Modular

Das Jugendfest­ival findet zum letzten Mal im Wittelsbac­her Park statt. 2019 zieht es an den Gaskessel um

- VON MIRIAM ZISSLER

Das 3,20 Meter hohe Stahlkonst­rukt ist auf dem Festivalge­lände unübersehb­ar. 2017 hatten Teilnehmer und Ausbilder der IHK Akademie Schwaben in einer mehrmonati­gen Aktion die Modular-Skulptur geschaffen. Nun steht sie wieder im Wittelsbac­her Park und macht dort auf das Angebot der IHK aufmerksam. Im „Dschungel der Berufe“können sich die Besucher über verschiede­ne Arbeitsfel­der informiere­n, erklärt Marketingl­eiter Danny Schmolke. Wenn das Jugendfest­ival Modular beendet ist, soll das Konstrukt dort bleiben – als Erinnerung. Die Zeichen am Kongress im Park stehen auf Abschied.

Nach Plänen der Stadt soll das Festival im kommenden Jahr endgültig auf das Gaswerkare­al umziehen. Bereits in diesem Jahr hätte das Festival dort stattfinde­n sollen, aber Bauarbeite­n machten diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Derzeit wird das Areal am Oberhauser Gaskessel saniert. Dort entsteht Augsburgs neues Kreativqua­rtier: Das Theater findet dort eine neue Heimat, genauso wie Künstler und Ateliergem­einschafte­n, die von der Schließung des Kulturpark­s West betroffen sind. Nun soll im Zuge der Bauarbeite­n am Gaskessel das Gelände festivalta­uglich gemacht werden. Dafür müssen die Stadtwerke an ihrem Grundstück einige bauliche Maßnahmen vornehmen: Gebäudetei­le, wie Gasdruckre­gelstation und Messwarte, werden abgerissen, um Platz für eine Konzertflä­che zu schaffen.

Denn Platz für eine Bühne und einen Bereich für rund 8000 Zuschauer würde das Jugendfest­ival Modular schon benötigen, um seinen Standard halten zu können. An den drei Tagen besuchen inzwischen rund 30000 Besucher das Fest. Nach Informatio­nen unserer Zeitung wollen Stadtwerke und Stadt das Gelände so ertüchtige­n, dass dort an einem Tag 10 000 Festival-Besucher Platz finden.

Stadt und Stadtwerke befinden sich derzeit mit dem Stadtjugen­dring (SJR), der das Festival im Auftrag der Stadt veranstalt­et, in Gesprächen. Dabei scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein. SJR-Geschäftsf­ührer Helmut Jesske sagt, dass es bei einigen Punkten noch Klärungsbe­darf gebe. „Es muss am Ende passen. Modular ist ein Auto, das einen entspreche­nden Parkplatz braucht. Es passt nicht in jede Lücke“, erklärt er. Fragen über Kapazität, Größe der Freifläche­n, Fluchtwege, aber auch der Erreichbar­keit des Gaswerkare­als, gelte es noch zu klären. Das Festival hat sich zum größten Jugendfest­ival der Region entwickelt. In den vergangene­n neun Jahren fand es acht Mal statt, sechs Mal davon im und am Kongress im Park. „Im Jahr 2012 hatten wir zwölf Volunteers, die uns unterstütz­t haben. In diesem Jahr sind es 450 junge, ehrenamtli­che Helfer, mit denen wir gemeinsam das Festival stemmen“, betonte SJR-Vorsitzend­er Franz Schenck während der Verleihung des Pop-Preises Roy. Neben Musik und Kunst stehe bei Modular auch die aktive Teilhabe im Vordergrun­d.

Doch es gibt auch Kritik am Jugendfest­ival: Im vergangene­n Jahr gab es zahlreiche Beschwerde­n aufgrund von Lärm. Worüber Besucher schwärmen, der Standort im Wittelsbac­her Park, die Lage im Zentrum der Stadt, ist anderen ein Dorn im Auge. Der Stadtjugen­dring hat reagiert und für dieses Jahr zahlreiche Maßnahmen ergriffen, die das Festival für die Anwohner erträglich­er machen sollen. »

 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Die Stahlskulp­tur soll im Wittelsbac­her Park bleiben.
Foto: Michael Hochgemuth Die Stahlskulp­tur soll im Wittelsbac­her Park bleiben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany