Friedberger Allgemeine

Zell hat (fast) ausgeträum­t

Der SCG verliert mit 1:3 gegen den SC Altenmünst­er und gibt die Chance auf den Bezirkslig­a-Aufstieg aus der Hand. Ein wichtiger Spieler bekommt einen Platzverwe­is

- VON JOHANN EIBL

Meitingen Herbertsho­fen Spieler des Tages? Auf diese Frage gab’s am Dienstagab­end nur eine Antwort. Dominik Osterhoff war dreifacher Torschütze beim 3:1-Sieg des SC Altenmünst­er über den SC Griesbecke­rzell. Der Sieger ist auf dem besten Weg in Richtung Bezirkslig­a, für den Verlierer dagegen sieht es schlecht aus. Jetzt kommt es darauf an, wie sich Gersthofen und Erkheim im Ringen um die Landesliga schlagen. Die Aussichten beim SCG sind auch deshalb so düster, weil in einem weiteren Spiel Torhüter Florian Hering nach seinem Platzverwe­is eine Sperre erwartet und er damit bei einer weiteren Partie nächste Woche nicht eingreifen könnte.

Gäbe es Bonuspunkt­e für die Anhänger, dann wäre der SC Griesbecke­rzell in diesem Relegation­sspiel in Herbertsho­fen vor 1000 Zuschauern klar im Vorteil gewesen. Dessen Fans nahmen den rechten Teil der Holztribün­e auf dem Gelände des Kreisklass­isten in Beschlag und feuerten ihre Lieblinge mit koordinier­ten Aktionen an.

Auf das Ergebnis aber hatte das freilich keinen Einfluss. Dominik Osterhoff demonstrie­rte, wie man auf dem nassen Rasen zum Erfolg kommen kann. Mit einem platzierte­n Fernschuss brachte er Altenmünst­er in Führung. Und weil’s so schön war, versuchte er es eine Viertelstu­nde später noch einmal. Diesmal war der Abstand größer, doch die Kugel landete erneut in den Maschen. Pausenstan­d: 2:0.

Nach dem Wechsel der Seiten war deutlich zu spüren, dass die Zeller nun die Schlagzahl erhöhten. Und ihre Bemühungen wurden auch belohnt. Nach einem Freistoß kam Sergej Scheifel mit dem Kopf an die Kugel und verkürzte auf 1:2. Wie sich das Team des SCG der drohenden Niederlage entgegenst­emmte, das verdient Respekt. Erschwert wurde ihre Aufgabe zusätzlich, als Patrick Pecher ideal Goran Boric einsetzte. Hering eilte aus seinem Kasten und holte den Gegner von den Beinen. Rot für diese Notbremse war unumstritt­en. Und als dieses ausgeglich­ene Duell in den letzten Zügen lag, da schlug noch mal einer zu – natürlich wieder Osterhoff, der nach einem weiten Abschlag ein drittes Mal erfolgreic­h war.

Im Team aus Altenmünst­er kam es nun zu Bierdusche­n, die Fußballer ließen sich feiern von ihrem Anhang. Beachtlich war die Reaktion der Zuschauer aus Griesbecke­rzell. Sie versuchten, ihren Kickern den Rücken zu stärken, und sangen lauthals: „Wir sind stolz auf euch.“

Spielertra­iner Metin Bas, der nicht selber eingriff, fasste die Niederlage so zusammen: „Kurz vor dem 2:2 – da haben wir einen Pfostentre­ffer. Da fehlt das Quäntchen Glück. In der ersten Halbzeit hat Altenmünst­er besser Fußball gespielt, meine Mannschaft war nervös. Die zweite Halbzeit war von uns überragend, da kann man stolz sein auf die Jungs.“Goran Boric, der Spielertra­iner von Altenmünst­er, erklärte nach dem Schlusspfi­ff: „Wir haben das Spielglück gehabt, dass wir 2:0 in Führung gingen. Mir tut es wahnsinnig leid für den Gegner. Nach einer so tollen Saison geht mit einem einzigen Spiel nahezu alles verloren.“

Tore 1:0 Osterhoff (12.), 2:0 Osterhoff (38.), 2:1 Scheifel (65.), 3:1 Osterhoff (90. + 4) – Schiedsric­hter Krettek (Neuburg an der Donau) – Rote Karte Hering (Griesbecke­rzell/Notbremse/75.) – Zu schauer 1000

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Foto: Michael Hochgemuth Der SC Griesbecke­rzell hat sein zweites Relegation­sspiel zur Bezirkslig­a Nord am Dienstagab­end verloren. Das Team um Julian Würzer (im Bild) muss im Aufstiegsr­ennen nun auf die Konkurrenz hoffen.

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