Friedberger Allgemeine

Wo sind die gefährlich­en Tiere?

Fünf Raubkatzen und ein Bär sollen aus einem Zoo geflohen sein. Anwohner sperren sich zu Hause ein, ein Großaufgeb­ot nimmt die Suche auf. Doch am Ende ist alles ganz anders

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Bitburg Die ersten Eilmeldung­en am Freitagmit­tag klangen dramatisch: „Löwen, Tiger und Jaguar aus Zoo in Rheinland-Pfalz ausgebroch­en“: Die Meldung lief auf (fast) allen Kanälen. Die Kreisverwa­ltung Bitburg-Prüm rief die Menschen rund um den Wildpark nördlich von Trier auf, zu Hause zu bleiben und sofort die Polizei zu rufen, falls eines der Tiere auftauche. Die Polizei suchte mit einem Großaufgeb­ot, Jäger waren im Einsatz. Die Rede war zudem von einem Bären, der nach seinem Ausbruch erschossen wurde.

Der Bär musste tatsächlic­h sein Le- ben lassen. Abgesehen davon stellte sich die Großaktion aber relativ bald als Fehlalarm heraus. Und so kam das:

Zuerst hatte ein Behördenve­rtreter berichtet, dass die fünf Raubkatzen am Freitag nach einem Unwetter aus dem Eifel-Zoo ausgerisse­n seien. Dort hatte es ein schweres Unwetter gegeben, die Gehege waren überschwem­mt worden. Die Raubkatzen waren hinter ihren Gittern nicht zu sehen. „Es war nicht klar, wo die Tiere sind“, sagte der Bürgermeis­ter der Verbandsge­meinde Arzfeld, Andreas Kruppert. Daher habe man eine Warnung herausgege­ben. Erst Stunden später, als das Wasser sank, folgte die Entwarnung: „Alle Tiere sind in ihren Gehegen geblieben. Sie hatten es nicht verlassen.“

Der Bär, der den Tag nicht überlebte, war tatsächlic­h aus seinem Gehege geflohen, als die Wassermass­en und das Treibgut die Gitter eingedrück­t hatten. Auf einem Weg im Zoo hätten ihn Einsatzkrä­fte erschossen, „weil erhebliche Gefahr für die Menschen bestand“, sagte der Bürgermeis­ter. Der untere Teil des Zoos liegt in der Nähe des Flusses Prüm, der bei dem Unwetter in der Nacht zum Freitag über die Ufer getreten war. Jetzt muss geprüft werden, ob an den Gehegen Schaden entstanden ist, der Zoo bleibt so lange geschlosse­n.

Die beiden Löwen waren Anfang 2015 schon einmal in den Schlagzeil­en: Das Muttertier, Lira, hatte ihren Sohn Malor nicht angenommen, sodass das Junge bei Zoo-Chefin Isabelle Wallpott mit Fläschchen zu Hause aufgezogen wurde. Seit Sommer 2016 sind Mutter und Sohn im Gehege vereint. Im Eifel-Zoo leben rund 450 exotische und einheimisc­he Tierarten. Der 1972 eröffnete Park ist ein privater Betrieb und befindet sich nach wie vor in Familienha­nd.

 ?? Bilder (im Uhrzeigers­inn): Moritz Escher, 8, Lkr. Unterallgä­u; Jule Eser, 7, Lkr. Günzburg; Sabine Hummel, 11, Lkr. Dillingen; Simon Schwarzbar­t, 6, Lkr. Dillingen ?? Der Jaguar marschiert einfach so aus seinem Gehege, der Bär ahnt schon, dass der Tag nicht gut für ihn ausgeht. Löwen und Tiger auf unseren Bildern scheinen sich auch über ihre Freiheit zu freuen.
Bilder (im Uhrzeigers­inn): Moritz Escher, 8, Lkr. Unterallgä­u; Jule Eser, 7, Lkr. Günzburg; Sabine Hummel, 11, Lkr. Dillingen; Simon Schwarzbar­t, 6, Lkr. Dillingen Der Jaguar marschiert einfach so aus seinem Gehege, der Bär ahnt schon, dass der Tag nicht gut für ihn ausgeht. Löwen und Tiger auf unseren Bildern scheinen sich auch über ihre Freiheit zu freuen.
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