Friedberger Allgemeine

Strandgefü­hl am Rathauspla­tz

Zum dritten Mal findet die bayerische Meistersch­aft vor der imposanten Kulisse in Augsburg statt. Warum das Turnier gefährdet war, wie es die DJK Augsburg-Hochzoll gerettet hat und warum der Sport so boomt

- Interview: Andrea Bogenreuth­er

Beachvolle­yballspiel­en auf dem Augsburger Rathauspla­tz – zum dritten Mal veranstalt­et die DJK Augsburg-Hochzoll in diesem Sommer die bayerische Meistersch­aft vor dieser einzigarti­gen Kulisse. Vom 18. bis 22. Juli bietet der Verein auf zwei Sandfelder­n vor dem imposanten Elias-Holl-Bau ein sportlich hochklassi­ges Programm. Dabei war lange nicht klar, ob das Turnier überhaupt noch einmal stattfinde­n kann. Wir sprachen mit Sonja Zellner, eine von drei Abteilungs­leitern Volleyball bei der DJK Augsburg-Hochzoll.

Frau Zellner, nach den Meistersch­aften in den Jahren 2015 und 2016 sollte das Turnier aufgrund finanziell­er Verluste eigentlich gar nicht mehr stattfinde­n. Wieso haben Sie sich dazu entschiede­n, es 2018 doch wieder auszutrage­n?

Zellner: Die große Herausford­erung war bisher immer das Geld. Im ersten Jahr ging es noch einigermaß­en, im zweiten Jahr war es ein Verlustges­chäft. Danach wollten wir es nicht mehr machen. Doch dann kam im April vergangene­s Jahr mit der AWI Treuhand die erste Firma auf uns zu, die sich für die bayerische­n Beachvolle­yball-Meistersch­aft engagieren wollte. Sie hat gewisserma­ßen den Stein ins Rollen gebracht. Auch die Stadtwerke signalisie­rten daraufhin ihre Mitarbeit. Die Akquise lief immer besser und wir waren sehr erfolgreic­h. Mittlerwei­le haben wir ganz viele verschiede­ne Partner an Bord und wir konnten die Sponsoreng­elder im Vergleich zu 2016 verdreifac­hen. Das erleichter­t die Arbeit sehr, denn nun können wir uns in den restlichen sieben Wochen auf die Organisati­on konzentrie­ren. Wird im Vergleich zu den bisherigen Turnieren etwas geändert?

Zellner: Am Ablauf wollen wir eigentlich nichts ändern, denn der war schon 2016 nahezu perfekt. Der Aufbau der Sandfelder und der Tribünen beginnt am Montag, 16. Juli. Am Donnerstag soll es vormittags ein Beachvolle­yball-Turnier für Augsburger Schulen geben, am Freitag ein Sponsorent­urnier und nachmittag­s ein Showspiel zwischen großen Sportteams. Dazu wollen wir beispielsw­eise die Panther und den FCA einladen. Am Samstag und Sonntag laufen jeweils ab 9 Uhr die Meistersch­aftsspiele, am Sonntag finden die Finalparti­en auf dem Centre Court am Rathauspla­tz statt.

Ein großer Aufwand. Wie viele Helfer brauchen Sie dafür?

Zellner: Unsere Abteilung Volleyball hat mittlerwei­le 300 Mitglieder und wir brauchen sie auch alle. Während des Turniers sind immer 70 Leute im Einsatz. Zum Organisati­onsteam gehört bisher ein fixer Stamm von etwa 20 Mitglieder­n, die ihre Bereiche eigenveran­twortlich stemmen, wie etwa das Erstellen der Helferplän­e, den Getränkeei­nkauf oder den Druck von Werbeflyer­n.

Haben Sie den Eindruck, dass Beachvolle­yball in Augsburg mehr Anhänger gefunden hat?

Zellner: Ja, auf alle Fälle. Als Verein gewinnt man total, wenn man auf Beachvolle­yball setzen kann. Natürlich haben wir auch eine gigantisch­e Beach-Anlage am Fribbe mit der tollen Lage am Eiskanal. Es ist sicherlich eine der schönsten Anlagen in Schwaben. Wir merken das an der Resonanz bei den Turnieren. Auch unsere jungen Spielerinn­en haben dort mittlerwei­le Einzug gehalten. Dass unsere Jugend so boomt, schreibe ich ganz schwer den vergangene­n beiden Meistersch­aften in Augsburg zu. Das war eine so tolle Werbung für Kinder und Jugendlich­e. Vor zwei Jahren hatten wir nur eine einzige Jugendmann­schaft, mittlerwei­le haben wir neun.

Was macht das Beachvolle­yball so attraktiv?

Zellner: Die Leute haben die Erfolge bei Olympia mitbekomme­n, die Goldmedail­le von Kira Walkenhors­t und Laura Ludwig. Die beiden haben im Beachvolle­yball eine Marke installier­t. Das sind Sportlerin­nen, die man kennt. Die olympische­n Goldmedail­len im Beachvolle­yball haben viel dazu beigetrage­n, dass überall Felder entstanden sind. Ich glaube, das Beachen tut dem ganzen Volleyball­sport gut. Die Spiele in der Halle sind für den Laien sehr komplex. Man hat sich mit der Vermarktun­g immer schwergeta­n. Das Beachen ist einfacher, es sind nur zwei Spieler, dazu das Strandgefü­hl, die Musik, die Sonne.

Zurück zum Augsburger Turnier, welche Lokalmatad­ore gehen für die DJK ins Rennen?

Zellner: Die Teams müssen sich zwar noch über Turniererf­olge qualifizie­ren, aber ich rechne damit, dass wir mit den Geschwiste­rn Hurler und Florian Schweikart/Niklas Stooß zwei Männerteam­s dabei haben. Dazu aus unserer eigenen DrittligaF­rauenmanns­chaft drei Teams sowie unsere Beachspezi­alistinnen Gitta Sieber/Bianca Peter.

 ?? Bild: Luisa Schneider, 12 Jahre, Landkreis Augsburg ?? Vor der imposanten Kulisse des Augsburger Rathauses wird nach einem Jahr Pause im Juli wieder die bayerische Meistersch­aft im Beachvolle­yball ausgetrage­n.
Bild: Luisa Schneider, 12 Jahre, Landkreis Augsburg Vor der imposanten Kulisse des Augsburger Rathauses wird nach einem Jahr Pause im Juli wieder die bayerische Meistersch­aft im Beachvolle­yball ausgetrage­n.

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