Strandgefühl am Rathausplatz
Zum dritten Mal findet die bayerische Meisterschaft vor der imposanten Kulisse in Augsburg statt. Warum das Turnier gefährdet war, wie es die DJK Augsburg-Hochzoll gerettet hat und warum der Sport so boomt
Beachvolleyballspielen auf dem Augsburger Rathausplatz – zum dritten Mal veranstaltet die DJK Augsburg-Hochzoll in diesem Sommer die bayerische Meisterschaft vor dieser einzigartigen Kulisse. Vom 18. bis 22. Juli bietet der Verein auf zwei Sandfeldern vor dem imposanten Elias-Holl-Bau ein sportlich hochklassiges Programm. Dabei war lange nicht klar, ob das Turnier überhaupt noch einmal stattfinden kann. Wir sprachen mit Sonja Zellner, eine von drei Abteilungsleitern Volleyball bei der DJK Augsburg-Hochzoll.
Frau Zellner, nach den Meisterschaften in den Jahren 2015 und 2016 sollte das Turnier aufgrund finanzieller Verluste eigentlich gar nicht mehr stattfinden. Wieso haben Sie sich dazu entschieden, es 2018 doch wieder auszutragen?
Zellner: Die große Herausforderung war bisher immer das Geld. Im ersten Jahr ging es noch einigermaßen, im zweiten Jahr war es ein Verlustgeschäft. Danach wollten wir es nicht mehr machen. Doch dann kam im April vergangenes Jahr mit der AWI Treuhand die erste Firma auf uns zu, die sich für die bayerischen Beachvolleyball-Meisterschaft engagieren wollte. Sie hat gewissermaßen den Stein ins Rollen gebracht. Auch die Stadtwerke signalisierten daraufhin ihre Mitarbeit. Die Akquise lief immer besser und wir waren sehr erfolgreich. Mittlerweile haben wir ganz viele verschiedene Partner an Bord und wir konnten die Sponsorengelder im Vergleich zu 2016 verdreifachen. Das erleichtert die Arbeit sehr, denn nun können wir uns in den restlichen sieben Wochen auf die Organisation konzentrieren. Wird im Vergleich zu den bisherigen Turnieren etwas geändert?
Zellner: Am Ablauf wollen wir eigentlich nichts ändern, denn der war schon 2016 nahezu perfekt. Der Aufbau der Sandfelder und der Tribünen beginnt am Montag, 16. Juli. Am Donnerstag soll es vormittags ein Beachvolleyball-Turnier für Augsburger Schulen geben, am Freitag ein Sponsorenturnier und nachmittags ein Showspiel zwischen großen Sportteams. Dazu wollen wir beispielsweise die Panther und den FCA einladen. Am Samstag und Sonntag laufen jeweils ab 9 Uhr die Meisterschaftsspiele, am Sonntag finden die Finalpartien auf dem Centre Court am Rathausplatz statt.
Ein großer Aufwand. Wie viele Helfer brauchen Sie dafür?
Zellner: Unsere Abteilung Volleyball hat mittlerweile 300 Mitglieder und wir brauchen sie auch alle. Während des Turniers sind immer 70 Leute im Einsatz. Zum Organisationsteam gehört bisher ein fixer Stamm von etwa 20 Mitgliedern, die ihre Bereiche eigenverantwortlich stemmen, wie etwa das Erstellen der Helferpläne, den Getränkeeinkauf oder den Druck von Werbeflyern.
Haben Sie den Eindruck, dass Beachvolleyball in Augsburg mehr Anhänger gefunden hat?
Zellner: Ja, auf alle Fälle. Als Verein gewinnt man total, wenn man auf Beachvolleyball setzen kann. Natürlich haben wir auch eine gigantische Beach-Anlage am Fribbe mit der tollen Lage am Eiskanal. Es ist sicherlich eine der schönsten Anlagen in Schwaben. Wir merken das an der Resonanz bei den Turnieren. Auch unsere jungen Spielerinnen haben dort mittlerweile Einzug gehalten. Dass unsere Jugend so boomt, schreibe ich ganz schwer den vergangenen beiden Meisterschaften in Augsburg zu. Das war eine so tolle Werbung für Kinder und Jugendliche. Vor zwei Jahren hatten wir nur eine einzige Jugendmannschaft, mittlerweile haben wir neun.
Was macht das Beachvolleyball so attraktiv?
Zellner: Die Leute haben die Erfolge bei Olympia mitbekommen, die Goldmedaille von Kira Walkenhorst und Laura Ludwig. Die beiden haben im Beachvolleyball eine Marke installiert. Das sind Sportlerinnen, die man kennt. Die olympischen Goldmedaillen im Beachvolleyball haben viel dazu beigetragen, dass überall Felder entstanden sind. Ich glaube, das Beachen tut dem ganzen Volleyballsport gut. Die Spiele in der Halle sind für den Laien sehr komplex. Man hat sich mit der Vermarktung immer schwergetan. Das Beachen ist einfacher, es sind nur zwei Spieler, dazu das Strandgefühl, die Musik, die Sonne.
Zurück zum Augsburger Turnier, welche Lokalmatadore gehen für die DJK ins Rennen?
Zellner: Die Teams müssen sich zwar noch über Turniererfolge qualifizieren, aber ich rechne damit, dass wir mit den Geschwistern Hurler und Florian Schweikart/Niklas Stooß zwei Männerteams dabei haben. Dazu aus unserer eigenen DrittligaFrauenmannschaft drei Teams sowie unsere Beachspezialistinnen Gitta Sieber/Bianca Peter.