Friedberger Allgemeine

Polizei ermittelt gegen Demonstran­ten

Eine 38-Jährige attackiert­e einen Sicherheit­smann mit Pfefferspr­ay – und ein Plakat sorgt für Aufregung

- VON JÖRG HEINZLE

Nach den Protesten von Bürgern gegen die Bäumfällun­gen am Herrenbach ermittelt die Polizei gegen eine 38-jährige Demonstran­tin. Sie soll einen Mitarbeite­r eines privaten Sicherheit­sdienstes, der das Areal im Auftrag der Stadt bewacht, mit Pfefferspr­ay attackiert haben. Derzeit wird der Fall als gefährlich­e Körperverl­etzung eingestuft. Unklar ist, ob auch sechs anderen Personen, die den von der Stadtverwa­ltung festgelegt­en Sperrberei­ch betreten haben, eine Strafe droht. Zudem ermittelt die Polizei auch noch wegen eines Protestpla­kats.

Der Zwischenfa­ll mit dem Pfefferspr­ay ereignete sich am Dienstag, kurz nachdem die ersten Bäume am Kanal umgesägt waren. Die 38-jährige Frau soll zunächst an einem Zugang zu der mit Gitterzäun­en abgeschirm­ten Sperrzone protestier­t haben. Später sei es ihr dann gelungen, über die am Bach gelegene Kleingarte­nsiedlung in den Sperrberei­ch zu gehen. Dort soll sie Pfefferspr­ay gegen einen 37 Jahre alten Wachmann eingesetzt haben. Er gibt an, er habe die Frau aus dem Bereich herausbegl­eiten wollen. Als sie in den Bach springen wollte, habe er sie mit einem Arm daran gehindert – danach habe sie ihm den Spray ins Gesicht gesprüht. Der 37-Jährige wurde vor Ort von einem Notarzt behandelt. Bleibende Schäden trug er nach derzeitige­m Stand nicht davon. Von sechs weiteren Menschen, die aus Protest gegen die Baumfällun­gen zum Herrenbach vordrangen und teils auch durch das Bachbett wateten, hat die Polizei die Personalie­n aufgenomme­n. Die Stadt muss nun entscheide­n, ob sie gegen diese Personen ein Bußgeld verhängen will. Offenbar aus Protest gegen Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne), der die Baumfällun­gen mit verantwort­et, wurde im Herrenbach­viertel ein gemaltes Plakat aufgehängt. Es gibt ein Zitat des ExFußballp­rofis Mehmet Scholl wieder: „Hängt die Grünen, so lange es noch Bäume gibt.“Deswegen ermittelt die Staatsschu­tz-Abteilung der Polizei. Sie prüft, ob es sich um Volksverhe­tzung handelt.

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