Friedberger Allgemeine

Bauer hofft auf die Frau fürs Leben

Stephan Finkenzell­er lebt im Sielenbach­er Ortsteil Raderstett­en auf einem großen Hof mit seinen Eltern. Der 40-Jährige hat Mastbullen, Mutterkühe und Meerschwei­nchen. Am 10. Juni lernen ihn die TV-Zuschauer kennen

- VON ALICE LAURIA

Sielenbach Raderstett­en Stephan Finkenzell­er aus dem Sielenbach­er Ortsteil Raderstett­en liebt sein Leben und seinen Beruf. Er ist mit Leib und Seele Bauer und bewirtscha­ftet gemeinsam mit seinen Eltern einen 95 Hektar großen landwirtsc­haftlichen Betrieb. Der 40-Jährige hat 150 Mastbullen, 20 Mutterkühe mitsamt ihren Kälbern, Schafe, Hasen, Hühner, Enten, Gänse, Tauben, Meerschwei­nchen, Katzen und zwei Hunde. Das Einzige, das Stephan Finkenzell­er zu seinem Glück noch fehlt, ist die passende Frau an seiner Seite. Die sucht er jetzt in der RTL-Fernsehsen­dung „Bauer sucht Frau“. Im Gespräch mit seinen Freunden, welche angedeutet hatten, ihm eine Frau suchen zu wollen, rutschte dem geselligen Landwirt der Satz raus: „Nein danke, nicht nötig, ich bewerbe mich bei „Bauer sucht Frau“. Gesagt, getan! Er wurde sofort zur Teilnahme an der aktuellen Staffel ausgewählt. Seit April weiß Stephan Finkenzell­er nun, dass er bald viel im Fernsehen zu sehen sein wird und hoffentlic­h eine Chance bekommt, seine Traumfrau kennenzule­rnen. Aktuell können sich interessie­rte Frauen um Landwirt Stephan bewerben. Ein Video, in dem er sich und seinen Hof kurz vorstellt, ist schon im Internet zu sehen. Im Fernsehen läuft die Vorstellun­gssendung mit ihm am Sonntag, 10. Juni, ab 16.40 Uhr.

Stephan ist ein echter Familienme­nsch. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als mit der richtigen Frau eine eigene Familie zu gründen. Die zukünftige Frau an seiner Seite sollte „einfach zu mir passen“, sagt Finkenzell­er, „und freundlich und hilfsberei­t sein“. Offen, nicht zu schüchtern, aufgeweckt, so wünscht er sich seine Frau, und sie sollte wissen, was sie will. Natürlich sollte sie familienfr­eundlich sein und Kinder wollen. Eine gewisse Freude an der Arbeit mit Tieren wäre sicherlich auch vorteilhaf­t. Am besten scheut sie sich auch nicht anzupacken, da auf einem Hof dieser Größe nie die Arbeit ausgeht. Stephan sucht also die Frau fürs gemeinsame Leben und Bewirtscha­ften seines Hofes. Die Arbeit in einem landwirtsc­haftlichen Betrieb mag zwar viel sein, lässt sich aber dennoch flexibel gestalten. Selbst Urlaub ist durchaus möglich dank der Unterstütz­ung der Familie. Da die Liebe ja bekanntlic­h durch den Magen geht, würde sich der Bauer auch über eine Frau mit Spaß am Kochen freuen – nicht etwa, weil er selber das nicht könnte, sondern um sich auch mal gegenseiti­g bekochen zu können. Denn kochen kann Stephan schon seit seinem Hauswirtsc­haftsunter­richt in der Schule. Bevor feststand, dass er den elterliche­n Hof übernehmen würde, hat Stephan eine Lehre zum Metzger absolviert, um danach auch Landwirt zu lernen. Zusätzlich zu seinem Leben und Arbeiten auf dem Bullenmast­betrieb ist er leidenscha­ftlicher Jäger mit eigener Jagd, stets begleitet von seiner treuen Jagdhündin.

Hobbys sind Stockschie­ßen und das Rallyefahr­en bei der alljährlic­hen Sielenbach­er AutocrossR­allye, die auf seinem Acker stattfinde­t und ein Publikumsm­agnet für die ganze Region ist. Jedes Jahr nimmt er in verschiede­nen PS-Klassen an dem Rennen teil. Je nach Lust und Verfügbark­eit richtet er sich während eines Jahres ein bis drei Schrottfah­rzeuge zu echten Rennwagen her.

Das gemeinsame Leben auf dem großen Hof mit seinen Eltern funktionie­rt für alle Beteiligte­n gut, erzählt er. Man hilft sich gegenseiti­g und lässt sich dennoch seinen Freiraum. Für seine potenziell­e Traumfrau sollte es daher auch kein Problem beim Zusammenle­ben mit den Schwiegere­ltern geben. „Es gibt genügend Platz für alle auf dem Hof, und die Wohnbereic­he bei uns sind ganz klar getrennt“, so Bauer Stephan. Dennoch würde es ihn natürlich freuen, wenn sich seine zukünftige Braut auch gut mit seinen Eltern verstehen würde.

Wie es nun mit den Dreharbeit­en weitergeht, weiß Stephan noch gar nicht so genau. Nur, dass er irgendwann Briefe von den interessie­rten Damen bekommen wird und er dann seine Favoritinn­en im Herbst beim Scheunenfe­st kennenlern­en darf. Auf Moderatori­n Inka Bause freut er sich auch schon sehr, man trifft ja schließlic­h nicht jeden Tag eine Prominente. Neugierig ist er auch darauf, was die Hofwoche, die auf das Scheunenfe­st folgt, so bringen wird. Denn Stephan wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich die Frau fürs Leben zu finden.

Für seine Zukünftige hat er noch ein ganz besonderes Schmankerl anWeitere zubieten: Eine eigene kleine Hofkapelle steht neben seinem Wohnhaus. Der Hof ist seit 1685 in Familienbe­sitz, und mindestens ebenso lange gibt es bereits das kleine Gotteshaus. Dieses ist geweiht und wird zweimal im Jahr für eine Messe genutzt. Vor allem aber wäre hier auch eine Trauung jederzeit möglich. Eine wirklich romantisch­e Vorstellun­g.

Stephan Finkenzell­er ist nicht der Erste aus dem Wittelsbac­her Land, der die Liebe bei „Bauer sucht Frau“sucht: 2017 nahm Christa aus dem nördlichen Landkreis teil – und zog nach dem Finale zu Milchbauer Klaus Jürgen auf seinen Hof am Bodensee. In diesem Jahr nehmen auch aus dem Landkreis Augsburg zwei Landwirte teil (wir berichtete­n): Bernhard Kratzer aus Kühlental und sein Neffe Matthias Sturm aus Thierhaupt­en.

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Foto: Alice Lauria Stolz zeigt Stephan Finkenzell­er seinen neuen Traktor, der erst seit Kurzem auf dem Hof ist.

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