Friedberger Allgemeine

Von Michael Jordan einst bis Kanye West heute

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Paar verstaut, überwiegen­d Basketball­schuhe von Adidas, Nike und Jordan, aber auch tiefer geschnitte­ne Skater-Schuhe. „Ich weiß immer nur so ungefähr, in welchem Pappkarton welcher Schuh ist“, sagt Nya und lacht.

Seine Leidenscha­ft finanziert der Student, indem er jobbt: als Verkäufer in einem Sneakerlad­en. Seine Kollegin, Filialleit­erin Rosi Lange aus Augsburg, sammelt ebenfalls seit Jahren Sportschuh­e: „Wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht“, sagt die 32-Jährige, die in ihrer Wohnung rund 150 Paar Sneaker aufbewahrt – in Regalen aufgereiht wie Museumsexp­onate. In ihrer Freizeit besucht sie Sneaker-Messen, auf denen sich hunderte Schuhfans, Vertreter der Hersteller und Händler begegnen. Oder sie trifft sich mit ihren Freunden, von denen ebenfalls viele zur Sammlersze­ne gehören. „So, wie andere Leute über Musik oder Filme sprechen, reden wir über Schuhe“, sagt die Augsburger­in.

Obwohl die exakten Ursprünge szeneninte­rn umstritten sind, verorten viele Sneakerfre­unde den Urknall ihrer Subkultur in die Vereinigte­n Staaten der 1980er Jahre. Neben den Basketball­stars trugen dort auch die Pioniere der Rapmusik dazu bei, die klobigen Hallenstie­fel von Adidas, Converse und Puma zur Alltagsmod­e zu erheben. Die fortschrei­tende Produktent­wicklung brachte nach und nach Innovation­en hervor: Luftpolste­r, atmungsakt­ives Material und ultraleich­te Schaumsohl­en. Schnell wurden Sneaker zu Kultgegens­tänden der urbanen Jugendkult­ur. Für Profisport­ler gleicht es heute einem Ritterschl­ag, wenn sie einen Schuh mitgestalt­en dürfen, der ihren Namen trägt. Musiker wie der Rapper Kanye West bringen heute eigene Kreationen auf den Markt, teils mit enormen Erfolgen. Und Michael Jordan, dessen Dunking-Silhouette die Produkte der Marke „Air Jordan“ziert, hat sein Unternehme­n längst zu

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