Hilfe, ich brauche längere Porto-Pausen!
Es soll Menschen geben, die der Deutschen Post äußerst unerfreuliche Dinge nachsagen. Zum Beispiel: zu langsam zu sein. Diese Menschen beschweren sich gerne im Büro über unpünktliche Pakete, tauschen sich am Gartentor über verspätete Postkarten aus oder beklagen in regelmäßigen Abständen eine allgemeine Bummligkeit des Briefzustellers. Das mag an der ein oder anderen Stelle seine Berechtigung haben, ein kurzer Einspruch muss aber sein: Die Post kann sehr schnell sein – zumindest zu schnell für mich. Aber von vorne.
In meiner Schreibtischschublade schlummert ein Briefmarkenhäufchen, das nur sehr, sehr schleppend kleiner wird. Das liegt daran, dass ich die Marken gerne auf Vorrat kaufe. Denn spontan an Briefmarken zu kommen, kann für berufstätige Menschen durchaus schwierig sein. Gleichzeitig schreibe ich Briefe nur in äußerst überschaubaren Abständen, sprich: nicht so oft. Das Marken-Häuflein in meiner Schublade schrumpft also derart langsam, dass gar nicht daran zu denken ist, mit der rasanten PortoPolitik der Post Schritt zu halten.
In der Praxis sieht das so aus: Als der Preis für einen Standardbrief 2014 auf 60 Cent angestiegen ist, habe ich immer noch von meinem Vorrat an 55-Cent-Marken gezehrt. Als ich dann endlich 60-CentMarken kaufen konnte, erhöhte die Post prompt auf 62 Cent – und ich war ein Jahr lang damit beschäftigt, auf jedem Brief noch ein Plätzchen für die Zwei-Cent-Marke zu finden. Mittlerweile besitze ich ein Zehnerpack 70-Cent-Marken – aber auch die könnten 2019 schon wieder überholt sein. Dem Vernehmen nach will die Post dann pro Brief 80 Cent verlangen. Puh!
Die beste Lösung? Wenn ich es mir aussuchen könnte, vermutlich ein Kompromiss: Die Post gewährt ihren Kunden in den kommenden Jahren wieder etwas längere PortoPausen. Und ich schreibe öfter mal einen Brief.