Friedberger Allgemeine

Beim Thema Wohnen ist die Stadt gefordert

- VON THOMAS GOSSNER gth@augsburger allgemeine.de

Als „Sparstrump­f“der Baugenosse­nschaft“bezeichnet­e Vorstand Günther Riebel die unbebauten Flächen an der Wiffertsha­user Straße, als im Jahr 2014 die Bagger für den ersten Bauabschni­tt anrollten. Tatsächlic­h ermöglicht­e es nur der eigene Grund, dass seither fast 100 neue Wohnungen mit vertretbar­em Aufwand gebaut werden konnten. Doch bei der boomenden Baukonjunk­tur droht dieser Preisvorte­il dahinzusch­melzen. Für das nächste Projekt an der Frühlingss­traße stehen bereits Gestehungs­kosten von 3000 Euro je Quadratmet­er im Raum, obwohl auch dort keine Kosten für den Grunderwer­b anfallen.

Der Markt für Wohnraum – und erst recht für bezahlbare­n – steht unter Druck. Gerade fünf bis sieben reguläre Wechsel verzeichne­t man bei der Genossensc­haft pro Jahr. Und dieser Zahl stehen 350 Vormerkung­en gegenüber. Nicht anders sieht es bei der Stadt und bei den Wohnungen des Landkreise­s aus. „Bauen, bauen, bauen“, lautet darum Riebels Rat.

Doch halbwegs günstige Mieten sind nur dann drin, wenn möglichst viele Flächen für den Wohnungsba­u zur Verfügung stehen, ohne dass dafür Grunderwer­bskosten anfallen. Sobald diese in die Kalkulatio­n einfließen, kann sich ein Normalverd­iener das Wohnen kaum mehr leisten. Als großer Grundstück­sbesitzer ist dabei die Stadt besonders gefordert. Die beiden Wohnblöcke, die an der Afrastraße geplant sind, können nur ein erster Schritt sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany