Beim Thema Wohnen ist die Stadt gefordert
Als „Sparstrumpf“der Baugenossenschaft“bezeichnete Vorstand Günther Riebel die unbebauten Flächen an der Wiffertshauser Straße, als im Jahr 2014 die Bagger für den ersten Bauabschnitt anrollten. Tatsächlich ermöglichte es nur der eigene Grund, dass seither fast 100 neue Wohnungen mit vertretbarem Aufwand gebaut werden konnten. Doch bei der boomenden Baukonjunktur droht dieser Preisvorteil dahinzuschmelzen. Für das nächste Projekt an der Frühlingsstraße stehen bereits Gestehungskosten von 3000 Euro je Quadratmeter im Raum, obwohl auch dort keine Kosten für den Grunderwerb anfallen.
Der Markt für Wohnraum – und erst recht für bezahlbaren – steht unter Druck. Gerade fünf bis sieben reguläre Wechsel verzeichnet man bei der Genossenschaft pro Jahr. Und dieser Zahl stehen 350 Vormerkungen gegenüber. Nicht anders sieht es bei der Stadt und bei den Wohnungen des Landkreises aus. „Bauen, bauen, bauen“, lautet darum Riebels Rat.
Doch halbwegs günstige Mieten sind nur dann drin, wenn möglichst viele Flächen für den Wohnungsbau zur Verfügung stehen, ohne dass dafür Grunderwerbskosten anfallen. Sobald diese in die Kalkulation einfließen, kann sich ein Normalverdiener das Wohnen kaum mehr leisten. Als großer Grundstücksbesitzer ist dabei die Stadt besonders gefordert. Die beiden Wohnblöcke, die an der Afrastraße geplant sind, können nur ein erster Schritt sein.