Dorferneuerung in Sirchenried geht voran
Der Kirchenzugang ist neu gestaltet. Im Juli soll alles fertig sein. Das ist aber nicht das einzige Projekt in Ried
Ried Schon länger werden in Ried mehrere Ortskerne umfassend neu gestaltet. Zurzeit laufen die Arbeiten in Sirchenried. Die Gemeinde erhält für die Neugestaltung des Kirchenzugangs und die Sanierung des Kriegerdenkmals eine Förderung in Höhe von etwa 40 000 Euro. Auf Anraten von Baudirektor Ludger Klinge vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben wird die Maßnahme als eine sogenannte einfache Dorferneuerung gefördert. Die Hälfte der Baukosten von 80 000 Euro hat so der Freistaat übernommen.
Nach dem bayerischen Dorfentwicklungsprogramm können nicht nur umfassende, sondern auch einfache Dorferneuerungen ohne Bodenordnung oder öffentlich-rechtliche Regelungen durchgeführt werden. Mit ihnen werden hauptsächlich zentrale Bereiche in Dörfern gestalterisch verbessert und für das Gemeinschaftsleben aufgewertet sowie leer stehende ortsbildprägende Gebäude saniert und neuen Nutzungen zugeführt.
„In Sirchenried war das Kriegerdenkmal immer im Schatten gestanden und somit auch immer feucht gewesen“, sagt Rieds Bürgermeister Erwin Gerstlacher. Auf mehrfachen Wunsch der Sirchenrieder war bereits im vergangenen Jahr im Gemeinderat beschlossen worden, dass der Platz neu gestaltet werden und die Kirche St. Nikolaus auch gleich einen barrierefreien Zugang erhalten soll. Die Stützmauer vor der Kirche, die brüchig und unansehnlich geworden war, wurde im Zuge der Baumaßnahmen bereits erneuert. Auf dem Kirchvorplatz, der nach Fertigstellung zum Verweilen einladen soll, werden zwei Lindenbäume gepflanzt. „Das hat hier Tradition“, lacht Gerstlacher. Die Bepflanzung allerdings wird den Sirchenriedern selbst überlassen. Eine Bürgerinformation vor Ort hatte eruiert, was die Bürger „in ihrer Dorfmitte“wünschen. Die Pläne seien dahingehend umgestaltet worden, so das Gemeindeoberhaupt. Unter Beihilfe des Gartenbauvereins Ried und der Anleitung des Vorsitzenden Gerhard Süßmeir werden die Sirchenrieder ihrem Vorplatz nach Beendigung der Arbeiten im Juli den letzten Schliff verleihen.
„Wir greifen alle Förderungen ab, die es gibt“, freut sich Gerstlacher. Im letzten Jahr hatte der Gemeinderat auch eine umfassende Dorferneuerung in Baindlkirch beschlossen. Dazu hatte die Verwaltung bereits im August 2017 beim Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben einen Antrag auf Unterstützung und Förderung eingereicht. Das stehe einer Förderung positiv gegenüber, hieß es. Die Maßnahme dauere aber zehn bis 15 Jahre, hatte Ludger Klinge, der Leiter der Abteilung Land- und Dorfentwicklung, damals den Räten erklärt.
Der neue Dorf- und Parkplatz der Ortsmitte Ried war das größte Projekt. Es war mit 150000 Euro gefördert worden. Beim Bau des Nahversorgers Edeka hatten Gerstlacher und die Verwaltung das Unternehmen dazu verpflichtet, einen Mietvertrag über 16 Jahre zu unterschreiben, da dann die Investition von 3,16 Millionen Euro umgesetzt sei. Dies sei ein äußerst wichtiges Zukunftsthema, so das Gemeindeoberhaupt, es werde dafür auch viel Geld in die Hand genommen. Auch hier habe die Bevölkerung in hohem Maße an den Entscheidungen mitgewirkt, „um diese dann auch mittragen zu können.“
In Hörmannsberg wurde Anfang Mai die fertiggestellte Ortsmitte eingeweiht. Die Freien Wähler in Ried loben in diesem Hinblick explizit die Verwaltung für die Umsetzung des ELER-Programms. Ried habe damit das extrem aufwendige EU-Programm als eine der ersten Kommunen durchgeboxt und somit die EU-Gelder sichergestellt. Die Mittel umfassen 188 900 Euro.