Friedberger Allgemeine

Hakenkreuz auf dem Dach: Anklage

Zwei Männer stehen bald vor Gericht

- Foto: Silvio Wyszengrad

Das Hakenkreuz war geschätzt einen Meter hoch und breit – und daher aus einem bestimmten Blickwinke­l eigentlich nicht zu übersehen. Anfang des Jahres prangte das Nazi-Symbol auf einem Hausdach im Augsburger Stadtteil Inningen. Fast alle Ziegel des Daches waren dunkel gefärbt, nur jene nicht, die das Hakenkreuz bildeten. Sie hoben sich deutlich sichtbar ab.

Die Polizei ermittelte in dem Fall. Ein Mann, der in dem Haus lebte, sagte unserer Zeitung damals auf Anfrage, es habe sich um einen „Scherz“gehandelt, für den er nicht verantwort­lich sei. Freunde hätten vor einiger Zeit bei Sanierungs­arbeiten auf dem Dach das Symbol wohl mit einem Hochdruckr­einiger hinterlass­en. Als politische Meinungsäu­ßerung sei das auf keinen Fall zu verstehen gewesen, sagt der Mann. Mit Rechtsextr­emen habe er nichts am Hut.

Nun hat die Staatsanwa­ltschaft Augsburg Anklage gegen zwei Männer im Alter von 30 und 31 Jahren erhoben, wegen Verwendens von Kennzeiche­n verfassung­swidriger Organisati­onen. Einem der beiden bereits im Ermittlung­sverfahren geständige­n Männern wird zur Last gelegt, das Dach eines Hauses in Inningen mit einem Hockdruckr­einiger so gereinigt zu haben, dass die gesäuberte­n Dachpfanne­n ein Hakenkreuz bildeten. Dem anderen Mann, bei dem es sich um den Hausbesitz­er handelt, das gut sichtbare Nazi-Symbol geduldet und nicht entfernt zu haben.

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Foto: Silvio Wyszengrad Das Hakenkreuz auf dem Dach in Innin gen.

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