Hakenkreuz auf dem Dach: Anklage
Zwei Männer stehen bald vor Gericht
Das Hakenkreuz war geschätzt einen Meter hoch und breit – und daher aus einem bestimmten Blickwinkel eigentlich nicht zu übersehen. Anfang des Jahres prangte das Nazi-Symbol auf einem Hausdach im Augsburger Stadtteil Inningen. Fast alle Ziegel des Daches waren dunkel gefärbt, nur jene nicht, die das Hakenkreuz bildeten. Sie hoben sich deutlich sichtbar ab.
Die Polizei ermittelte in dem Fall. Ein Mann, der in dem Haus lebte, sagte unserer Zeitung damals auf Anfrage, es habe sich um einen „Scherz“gehandelt, für den er nicht verantwortlich sei. Freunde hätten vor einiger Zeit bei Sanierungsarbeiten auf dem Dach das Symbol wohl mit einem Hochdruckreiniger hinterlassen. Als politische Meinungsäußerung sei das auf keinen Fall zu verstehen gewesen, sagt der Mann. Mit Rechtsextremen habe er nichts am Hut.
Nun hat die Staatsanwaltschaft Augsburg Anklage gegen zwei Männer im Alter von 30 und 31 Jahren erhoben, wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Einem der beiden bereits im Ermittlungsverfahren geständigen Männern wird zur Last gelegt, das Dach eines Hauses in Inningen mit einem Hockdruckreiniger so gereinigt zu haben, dass die gesäuberten Dachpfannen ein Hakenkreuz bildeten. Dem anderen Mann, bei dem es sich um den Hausbesitzer handelt, das gut sichtbare Nazi-Symbol geduldet und nicht entfernt zu haben.