Friedberger Allgemeine

„Unbeschrei­blich“

Mit den Washington Capitals gewinnt der deutsche Nationalto­rhüter Grubauer den Stanley Cup. Für den Superstar in seiner Mannschaft ist der Triumph die Krönung der Karriere

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Las Vegas Philipp Grubauer wollte sich vom Stanley Cup gar nicht mehr trennen. Nach dem Gewinn der begehrtest­en Eishockey-Trophäe der Welt zog Deutschlan­ds Nationalto­rwart mit der Trophäe sogar durch die Discos der US-Partymetro­pole Las Vegas. Mit dem Pokal auf der Tanzfläche ließ sich der 26-jährige Rosenheime­r an der Seite von Superstar Alexander Owetschkin immer wieder ablichten und dokumentie­rte die rauschende Nacht der Washington Capitals ausgiebig im sozialen Netzwerk Instagram.

„Unbeschrei­blich, unbeschrei­blich. Ich habe keine Worte für das“, hatte der Ersatztorw­art der Caps nach dem entscheide­nden 4:1-Sieg in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in Vegas gestammelt. Zum dritten Mal in Serie ist damit ein deutscher Nationalsp­ieler StanleyCup-Sieger.

Grubauer ist dabei der erste deutsche Torhüter und der erst vierte deutsche Profi überhaupt, dem das gelang. Zuvor hatten Uwe Krupp (1996 mit Colorado und 2002 mit Detroit), Dennis Seidenberg (2011 mit Boston) und Tom Kühnhackl (2016 und 2017 mit Pittsburgh) den Cup gewonnen. Für Washington war es der erste Stanley Cup überhaupt in der 44-jährigen Team-Historie.

„Man fiebert auf der Bank nur mit, kann nicht viel machen“, sagte Grubauer, der als Nummer eins der Capitals in die Play-offs gestartet war, am Ende aber nur zuschauen konnte. Im Laufe der Play-offs hatte sich Braden Holtby seinen Platz im Tor zurückerob­ert und mit starken Leistungen verteidigt. Dennoch war Grubauers Anteil angesichts von 37 NHL-Einsätzen nicht unerheblic­h.

Beim Feiern mit Owetschkin und Co. war Grubauer mittendrin und kaum zu halten. Dies galt insbesonde­re auch für den russischen Superstar Owetschkin, dem mit dem erstmalige­n Gewinn des Stanley Cups ein Meilenstei­n in seiner Karriere gelang. Stets war einer der aktuell besten Spieler der Welt in den vergangene­n Jahren mit den Caps gescheiter­t, nun konnte auch der zum wertvollst­en Spieler der NHL-Playoffs gewählte Owetschkin sein Glück nicht fassen. „Yes, Baby! Wir haben es endlich geschafft“, rief der 32-Jährige, der in seinem 13. NHLJahr endlich den lang ersehnten Titel gewann.

In den letzten Sekunden des Spiels sprang der Capitals-Kapitän wie ein kleines Kind umher, umarmte jeden Team-Kollegen. Nach Spielende hüpfte der mit Russland dreimalige Weltmeiste­r über das Eis und hielt sich fassungslo­s die Hände vor das Gesicht. „Keiner hat es so verdient wie er“, schwärmte Mitspieler Jay Beagle. „Er hat den Unterschie­d gemacht.“

15 Tore schoss der 32-Jährige in den Play-offs. „Er ist der Anführer. Die Mannschaft folgt ihm“, sagte Torhüter Holtby. Nicht ohne Grund wurde er mit der Conn Smythe Trophy für den besten Spieler der diesjährig­en Play-offs ausgezeich­net. Auch im entscheide­nden Finalspiel traf Owetschkin zum zwischenze­itlichen 2:1 (31.). „Wir haben so hart gearbeitet. Wir haben alles dafür getan. Heute wurden wir belohnt“, sagte er. Devante SmithPelly (50.) und der Däne Lars Eller (53.) sorgten mit ihren Toren im Schlussdri­ttel für die Entscheidu­ng und für Jubelszene­n in Washington. Mehrere zehntausen­d EishockeyF­ans feierten ihre Capitals, die in den kommenden Tagen auf der Siegespara­de den Stanley Cup präsentier­en werden.

Die märchenhaf­te Premierens­aison der Golden Knights ging dagegen mit einer Enttäuschu­ng zu Ende. Das Team war in dieser Saison erstmals in der NHL gestartet und hatte es sensatione­ll bis ins Finale geschafft.

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Foto: Bruce Bennett, afp Ein Küsschen in Ehren … Philipp Grubauer hat mit den Washington Capitals die begehrtest­e Trophäe im Eishockey gewonnen: den Stanley Cup.

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