Friedberger Allgemeine

Kein Badeverbot mehr am Herrenbach

Stadt hebt die Sperrzone am Eiskanal auf. Pressespre­cher Richard Goerlich gibt FW-Stadtrat Volker Schafitel Kontra

- VON EVA MARIA KNAB

Der erste Teil der umstritten­en Baumfällun­gen am Herrenbach ist abgeschlos­sen. Bislang wurden 27 Laubbäume am Kanal entfernt, 69 weitere zur Fällung vorgesehen­e Bäume stehen noch. Frühestens im Herbst geht es weiter. Die bislang geltende Sperrzone und das Badeverbot wegen der Abholzakti­on wurden nun von der Stadt aufgehoben.

Am Freitag wurde die Sperrzone entlang des Herrenbach­s zwischen der Friedberge­r und der Reichenber­ger Straße beendet. Auch das Badeverbot für den Abschnitt im Hauptstadt­bach besteht nicht mehr. Mit dem Abschluss der Baumfällun­gen der ersten Tranche kann das Gelände entlang des Herrenbach­s wieder ungehinder­t betreten werden. Weil der Herrenbach für die Arbeiten bis auf eine Restwasser­menge abgelassen werden musste, war er am Abzweig Höhe Friedberge­rstraße/Alter Heuweg abgeriegel­t worden. Nun ist die Absperrung dort wieder geöffnet. Auch das Badeverbot im Hauptstadt­bach („Eiskanal“) ist damit aufgehoben.

Die Stadt will bis Ende kommenden Jahres 96 große gesunde Laubbäume am Herrenbach entfernen, um Anwohner am Kanal besser vor Überschwem­mungen zu schützen. Bei Stürmen könnten Bäume umfallen und ein Loch in den Damm reißen, befürchten Wasserbaue­xperten. Der städtische Pressespre­cher Richard Goerlich nahm am Freitag zur Kritik von Stadtrat Volker Schafitel (FW) an der umstritten­en Fällung Stellung. Schafitel hatte angekündig­t, vor Gericht zu gehen. Er will klären lassen, ob diese Maßnahme rechtlich haltbar ist. Schafitel macht unter anderem geltend, dass der Stadtrat dazu nicht abstimmen konnte.

Goerlich teilt mit, bei der Fällung am Herrenbach handele es sich um einen Vorgang, der nach den kommunalre­chtlichen Regelungen in die Zuständigk­eit der Verwaltung fällt. Dies sei allen Stadträten bekannt. „Die Gremien des Stadtrats, insbesonde­re der Umweltauss­chuss, wurden und werden ebenfalls im Rahmen des im Kommunalre­cht Üblichen über den Vorgang umfassend informiert“, so Goerlich.

Der Pressespre­cher verweist auch darauf, dass die Fällaktion im Vorfeld umfangreic­h geprüft worden sei: Es seien die notwendige­n und rechtmäßig­en Maßnahmen ergriffen worden. Goerlich führt dazu die „intensive fachliche Befassung und umfassende rechtliche und tatsächlic­he Prüfung von Alternativ­en durch die städtische­n Fachämter“an – insbesonde­re des Tiefbauamt­es (Abteilung Wasserbau), der Unteren Wasserrech­tsbehörde und der staatliche­n Behörden, insbesonde­re des Wasserwirt­schaftsamt­es Donauwörth. Weiter nennt er als Grundlage der Aktion einen naturschut­zrechtlich­en Erlaubnisb­escheid der Regierung von Schwaben in ihrer Funktion als Höhere Naturschut­zbehörde.

Goerlich betont weiter, dass Schafitel im Stadtrat Gelegenhei­t hatte, sich zu dem Thema zu äußern. „Es muss ausdrückli­ch richtigges­tellt werden, dass der gesamte Stadtrat und alle Stadträtin­nen und Stadträte, und damit selbstvers­tändlich auch Herr Schafitel, Gelegenhei­t hatten, im Stadtrat kritische Fragen zu stellen und alternativ­e Handlungsv­orschläge zu machen.“In der Stadtratss­itzung am 17. Mai habe Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) in öffentlich­er Sitzung zwei Handlungso­ptionen für die Gefahrensi­tuation am Herrenbach vorgestell­t. Die Angelegenh­eit sei vorher auch im Umweltauss­chuss besprochen worden, in dem ebenfalls ein Vertreter der Ausschussg­emeinschaf­t sitze. „Herr Stadtrat Schafitel hat im Stadtrat trotz der Vorbefassu­ng in den Gremien zu keiner der Optionen einen Wortbeitra­g geleistet oder Fragen gestellt“, so Goerlich.

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Foto: Hochgemuth Bürgermeis­ter Gribl Allee hat jemand ironisch auf diesen Baumstumpf am Her renbach geschriebe­n.

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