Kundeneinlagen überschreiten Milliardengrenze
Sparkasse Aichach-Schrobenhausen legt Zahlen für 2017 vor. Die Niedrigzinsphase fordert das Geldinstitut
Aichach/Schrobenhausen „Durchgängig zufrieden“ist Birgit Cischek, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen, mit den Zahlen für das Geschäftsjahr 2017. Sie spricht bei einer Pressekonferenz mit ihren Vorstandskollegen Rainer Wörz und Michael Appel von einer stabilen Geschäftsentwicklung. Die Bilanzsumme beläuft sich auf rund 1,4 Milliarden Euro und ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent gestiegen. Die Kredite an Kunden bewegen sich mit 763 Millionen Euro auf einem stabilen Niveau. Gut gewachsen sind laut die Kundeneinlagen. „Da haben wir erstmals die Milliardengrenze überschritten“, freut sich die Vorstandsvorsitzende. Mit 1,022 Milliarden Euro ist diese Summe um 4,5 Prozent gestiegen.
Im Kreditgeschäft, dem Hauptgeschäft des Geldinstituts, gab es einen Anstieg der Kreditzusagen um 13 Millionen Euro, das entspricht 38 Prozent. Allein die Kredite für den Wohnungsbau sind um 6,9 Prozent gestiegen, die für Privatpersonen um 3,9 Prozent, die für Unternehmen und Selbstständige um drei Prozent. Sehr positiv sei die Entwicklung auch im laufenden Jahr. Die Immobilienpreise seien aber im- noch sehr hoch, das Angebot werde weniger. Für Anleger ist die Lage schwierig, so die Vorstandsvorsitzende. Sie spricht von einer „Zinswüste“. Die Sparkasse will verstärkt beraten und den Kunden geeigneten alternativen Anlageformen aufzeigen. Das sehr beratungsintensive Wertpapiergeschäft hat sich verdreifacht bis vervierfacht. Auch beim Bausparen war 2017 für das Geldinstitut ein Top-Jahr gewesen. „Die Kunden wollen sich die niedrigen Zinsen sichern“, erläutert Vorstandsmitglied Michael Appel.
Beim Verwaltungsaufwand, so Cischek, sei ein großer Spagat erforderlich. Zum einen müsse das GeldCischek institut wegen der Digitalisierung und Regulierung mehr investieren, zum anderen müssten die Kosten reduziert werden. „Dieser Spagat ist uns gut gelungen“, sagt sie.
Etwa zwei Drittel der Kosten macht das Personal aus. Wie berichtet, baut die Sparkasse bis Ende 2020 35 Vollzeitstellen ab. Sie kommt dabei ohne betriebsbedingte Kündigungen aus. Gleichzeitig braucht die Sparkasse qualifiziertes Personal für Herausforderungen durch neue Techniken und Beratung. Die Sparkasse bildet deshalb weiter aus und bietet Fortbildungsund Qualifizierungslehrgänge an. Seit einigen Jahren ist es auch mögmer lich, neben dem Beruf zu studieren. Die Sachkosten sind der zweite Kostenblock. Wie Michael Appel erläutert, hat die Sparkasse in die Gebäudetechnik investiert und damit den Energieverbrauch gesenkt. In Aichach und Schrobenhausen werden Flächen intensiver genutzt. So wurden in Schrobenhausen zwei Etagen im Boniberger-Haus geräumt. Eine Filiale wurde vom Kellerberg in einen mehr frequentierte Tankstelle verlegt. In Inchenhofen wurde ein ungenutztes Dachgeschoss zur Wohnung umgebaut, die bereits vermietet ist. Nicht rütteln will die Sparkasse derzeit an der Zahl der Filialen und Geldautomaten.