Gropper: Geld statt Freizeit für die Mitarbeiter?
Gewerkschaft klagt gegen die Molkerei
Donauwörth/Bissingen Bei der Molkerei Gropper laufen die Geschäfte gut, deswegen wird häufig auch am Wochenende produziert. In einer Betriebsvereinbarung hat das Unternehmen festgelegt, dass die dadurch entstehenden Überstunden ausgezahlt werden sollen oder in die Betriebsrente fließen können. Gegen die Vereinbarung klagt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor dem Arbeitsgericht in Donauwörth, wo gestern der Fall verhandelt wurde. Sie sieht darin ein Umgehen des Tarifvertrags der bayerischen Milchwirtschaft. Die Gewerkschaft verlangt, dass der Ausgleich in Form von Freizeit abgegolten wird. „Diese Vereinbarung geht zulasten der Gesundheit der Mitarbeiter“, argumentiert Tim Lubecki, NGG-Geschäftsführer in Schwaben. Gropper verweist darauf, dass die Vereinbarung einvernehmlich mit der Belegschaft und dem Betriebsrat geschlossen worden sei.
Richter Wolfgang Balze bescheinigte beiden Seiten, dass sie gute Argumente haben. Ein Urteil sprach er bei der Verhandlung gestern nicht. „Die Kammer wird sich intensiv besprechen und am 26. Juni ein Urteil bekannt geben. Nachdem es hier um eine grundlegende Auslegungsfrage des Tarifvertrages geht, gehe ich aber davon aus, dass die unterlegene Seite vor das Landesarbeitsgericht in München zieht.“