Friedberger Allgemeine

Garage West ist wieder Baustelle

Die Befürchtun­gen haben sich bewahrheit­et: Seit Montag ist die Einfahrt geschlosse­n. Dass nun wieder eine ganze Reihe von Parkplätze­n wegfallen, sorgt in der Innenstadt für Ärger

- VON DANIEL WEBER

Friedberg Wer in der Bauernbräu­straße in Richtung Rathaus blickt, dem bietet sich momentan ein wenig attraktive­s Bild: Hinter der Absperrung, die das einsturzge­fährdete Weinnest-Haus umgibt, steht der Kran vor dem eingerüste­ten Patchwork-Gebäude, ebenfalls mit Bauzäunen versehen. Zwischen diesen beiden Absperrung­en befindet sich die Garage West – und deren Einfahrt ist seit Montag ebenfalls vergittert.

Der Brandschut­z wurde den Eigentümer­n der Tiefgarage zum Verhängnis, die Stadt Friedberg musste aus Sicherheit­sgründen die Nutzung der unterirdis­chen Parkplätze verbieten. Nun wird die Brandmelde­anlage saniert, denn die Notbeleuch­tung funktionie­rt nicht mehr ordnungsge­mäß, und auch mit der Sprinklera­nlage gibt es Probleme. „Gerade hieß es noch, sie sei in Ordnung, doch vergangene­s Wochenende hatte sie schon wieder Aussetzer“, berichtet Frank Büschel, Pressespre­cher der Stadt Friedberg.

Die Ausfahrt ist nur noch bis zum morgigen Mittwoch geöffnet; „wer sein Auto noch in der Garage West stehen hat, sollte sich also beeilen, es zu holen“, rät Büschel. Auch für Fußgänger wird dann der Zutritt bis zum Abschluss der Bauarbeite­n untersagt sein.

Bis Ende Juli müssen sich die Benutzer der etwa 140 Parkplätze voraussich­tlich gedulden, bis sie diese wieder erreichen können. Das ist ärgerlich für die Anwohner unter ihnen. Noch härter trifft es jedoch die Geschäftsi­nhaber: Einerseits haben viele von ihnen selbst Parkplätze in der Garage West gemietet und müssen nun auf öffentlich­e Parkplätze ausweichen. Anderersei­ts büßen sie Kunden ein, die mit ihren Autos keinen Platz mehr finden. Denn die Fahrzeuge, die normalerwe­ise in der Garage West abgestellt werden, füllen nun die anderen Parkgelege­nheiten.

„Ich sehe es deutlich an den Parkauswei­sen, die Tiefgarage­nparker stehen jetzt da, wo Platz für unsere Kunden sein sollte“, beklagt Hubert Schadl vom gleichnami­gen Feinkostla­den am Marienplat­z. „Und Plätze gibt es ohnehin zu wenige. Wegen der beiden Absperrung­en in der Bauernbräu­straße ist die Parkplatzs­ituation schon schlecht genug. Das spüren wir deutlich, weil gerade ältere Kunden auf das Auto und einen nahen Stellplatz angewiesen sind.“

„Die meisten Käufer erledigen ihre Besorgunge­n in der Friedberge­r Innenstadt auf dem Heimweg“, weiß Gabriele Schadl, und dafür brauche es eben Parkmöglic­hkeiten, die nun bis Ende Juli fehlen. Als die Sperrung der Garage in der Zeitung angekündig­t wurde, sagten ihr bereits einige Kunden, dass sie nun gar nicht mehr versuchen würden, in der Innenstadt einzukaufe­n.

Auch im Handarbeit­sladen Patchwork ist man alles andere als erfreut: „Warum konnten die Zuständige­n den Brandschut­z nicht schon bei den Bauarbeite­n im vergangene­n Jahr auf den neuesten Stand bringen?“, fragt sich Eva-Maria Baumann. „Dann wäre uns wenigstens dieses Problem erspart geblieben. An durch Baustellen blockierte­n Parkplätze­n fehlte es uns schon vorher nicht.“

Die Mitarbeite­r des Patchwork mussten ebenfalls feststelle­n, dass die öffentlich­en Parkplätze nun sehr viel knapper sind als vorher, weil viele der Tiefgarage­nparker sie in Beschlag nehmen. „Mein Parkauswei­s bringt mir wenig, wenn es keine freien Plätze gibt“, bringt es Baumann auf den Punkt.

Weniger pessimisti­sch zeigen sich die Gastronomi­ebetriebe: Sonja Gerster befürchtet nicht, dass in ihrer Genusswerk­statt im Zieglerbrä­u die Kundschaft ausbleiben könnte. „Es wird während der Bauarbeite­n wohl sein wie während des Weihnachts­marktes: Für Parkplätze muss man etwas suchen, aber schlussend­lich findet man einen.“Auch im Eiscafé am Brunnen macht sich trotz des nun noch volleren Marienplat­zes niemand Sorgen um die Besucher.

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Foto: Daniel Weber Die Einfahrt der Garage West ist seit Montag geschlosse­n, die Arbeiten an der Notbeleuch­tung haben bereits begonnen.

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