Friedberger Allgemeine

Reuter: „Das Angebot muss unmoralisc­h sein“

Der FCA-Geschäftsf­ührer plant den Kader für die kommende Saison. Das sagt er zu möglichen Abgängen

- VON JOHANNES GRAF

Langweilig dürfte es Stefan Reuter in den kommenden Wochen nicht werden. Wie in der vergangene­n Saison nimmt der Kader des FC Augsburg im Sommer immense Ausmaße an, erneut wird der Bundesligi­st wohl mit über 30 Profis in seine Vorbereitu­ng auf die Pflichtspi­ele einsteigen. Aktuell sind deren 34 aufgeführt.

Sportgesch­äftsführer Reuter bleibt vage, wenn er auf mögliche Wechsel angesproch­en wird. Zunächst räumt er jedem Profi Chancen auf Einsatzzei­ten ein. „Alle haben die Möglichkei­t, sich in die Mannschaft zu spielen. Jeder Spieler kann das selbst beeinfluss­en“, betont der 51-Jährige. „In der vergangene­n Saison haben wir gesehen, dass eine gewisse Konkurrenz­situation guttut.“

Dennoch wird sich der FCA wohl bis zum Ende der Sommerwech­selfrist am 31. August von einigen Spielern trennen. Mit einer Ausleihe zu einem anderen Klub haben die Augsburger Verantwort­lichen teils gute Erfahrunge­n gemacht. So kamen etwa Takashi Usami, DongWon Ji, Moritz Leitner oder Konstantin­os Stafylidis in der Rückrunde auf reichlich Spielzeit in ihren jeweiligen Vereinen. Nun kehren diese Profis zurück – mit ungewisser Zukunft. Reuter geht nicht davon aus, „dass uns ein Spieler verlässt“. Seine Aussage sichert der ehemalige Nationalsp­ieler vorausscha­uend mit einem zusätzlich­en Wort ab, mit einem „aktuell“.

Reuter geht nämlich insgeheim davon aus, dass sich der Kader verändern wird. Und dass er sich ein Stück weit selbst herauskris­tallisiere­n wird. „Der eine oder andere Spieler wird sich schwertun, in den Kader zu kommen“, sagt er und verweist auf die lange Vorbereitu­ng, die mit der Generalpro­be gegen den spanischen Erstligist­en Athletic Bilbao abgeschlos­sen sein wird. Spielbegin­n wird im Rahmen eines Familienfe­stes am Sonntag, 12. August, um 15.30 Uhr in der Augsburger Arena sein. Die Begegnung weckt Erinnerung­en: Gegen den Klub aus dem Baskenland bestritt der FCA einst sein erstes Europapoka­lspiel. Nun kommt es zu einem Wiedersehe­n.

Reuter wird es wie immer halten, grundsätzl­ich wird er sich zu Gesprächen bereit zeigen, allerdings wird er ebenso hart verhandeln. Einige Profis dürfte der Verantwort­liche bereitwill­ig ziehen lassen, bei anderen dürfte er sich – wenn überhaupt – nur durch eine entspreche­nde Ablösesumm­e für einen Wechsel erweichen lassen.

Michael Gregoritsc­h, Jeffrey Gouweleeuw, Philipp Max und Alfred Finnbogaso­n gelten derzeit als gewinnbrin­gende Augsburger Aktien auf dem Transferma­rkt. Mit jedem Tor während der Weltmeiste­rschaft in Russland steigt etwa der Wert des isländisch­en Angreifers Finnbogaso­n. Reuter hat in der Vergangenh­eit mehrmals wiederholt, keine Qualität abgeben zu wollen. Allerdings scheint es eine Schmerzgre­nze zu geben. Wie hoch genau diese ist, dazu möchte sich Reuter nicht äußern. Er sagt nur so viel: „Das Angebot muss unmoralisc­h sein. Da es momentan nichts Konkretes gibt, beschäftig­en wir uns damit nicht.“Mit Torhüter Marwin Hitz hat bislang ein Stammspiel­er den FCA verlassen, als Zugänge stehen Felix Götze, Julian Schieber und Rückkehrer André Hahn fest.

Auch wenn der FCA in der vergangene­n Spielzeit nie in Abstiegsge­fahr geriet, an der grundsätzl­ichen Ausrichtun­g will Reuter festhalten. „Wir zählen immer noch zu den Vereinen, die glücklich sind, wenn sie die Klasse halten.“

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Foto: Ulrich Wagner Sportgesch­äftsführer Stefan Reuter plant derzeit den FCA Kader für die kom mende Saison.

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