Plopp, plopp, plopp
Wissenschaft Warum sind Wassertropfen eigentlich so „laut“?
Cambridge Manchmal entsteht eine Idee für ein Forschungsprojekt in einer schlaflosen Nacht. Anurag Agarwal von der Universität Cambridge war zu Besuch bei einem Freund, dessen Hausdach undicht war. Tropfen für Tropfen fiel in einen Eimer. Wachgehalten durch das nervige Geräusch dachte Agarwal über die Physik dahinter nach.
Der Mann hat Ahnung. Er leitet das Akustikzentrum an seiner Uni. Und er stellte fest: „Bisher hat noch niemand herausgefunden, wie das Geräusch genau entsteht.“Mithilfe von Hochgeschwindigkeitskameras gingen er und seine Kollegen dem Rätsel auf den Grund: Das „Plopp“-Geräusch entsteht nicht – wie bislang ange- nommen – allein durch den Aufprall des Tropfens auf eine Wasseroberfläche, wie sie im Journal Scientific
Reports schreiben.
In einem Experiment beobachteten die Wissenschaftler die aufprallenden Wassertropfen. Mikrofone über und unter der Wasseroberfläche zeichneten die Geräusche auf. Bekannt war, dass ein ins Wasser fallender Tropfen zunächst eine Einwölbung in der Oberfläche er- zeugt, bevor das Wasser an dieser Stelle wieder nach oben schießt. Durch den schnellen Rückprall des Wassers entsteht eine kleine Luftblase direkt unter der Einwölbung. Sie löst das „Plopp“aus.
Messungen zeigten, dass die Luftblase sowohl für ein Unterwassergeräusch als auch für das unverwechselbare, durch die Luft übertragene „Plopp“verantwortlich ist. Das hörbare Tropfgeräusch sei aber nicht einfach der Unterwasserton, der sich über die Oberfläche fortsetzt. Stattdessen übertrage die Luftblase ihre Schwingungen insbesondere auf die Unterseite der Einwölbung, die der Tropfen schaffe. Und dadurch entstehe der besondere Ton.