Friedberger Allgemeine

Betrunkene­r verletzt Notärztin

20-jähriger Flüchtling sitzt in Haft

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Ottobrunn Ein junger Mann hat eine Notärztin in Ottobrunn bei München mit einer Flasche beworfen und schwer verletzt. Die Frau erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Kieferbruc­h, mehrere ausgeschla­gene Zähne und Schnittver­letzungen im Gesicht, wie die Polizei mitteilte. Auch ein Sanitäter wurde verletzt. Zuvor soll der Verdächtig­e zwei Betreuerin­nen eines Jugendhaus­es angegriffe­n und verletzt haben. Der Mann, der als Geflüchtet­er in einem Jugendhaus in Ottobrunn lebt, kam am Samstag in Haft.

Die Notärztin war am Freitagabe­nd mit einem Sanitäter zu einer Wohnanlage für Senioren gekommen, um einem Bewohner zu helfen. Der Rettungssa­nitäter stellte den Wagen vor dem Wohnheim ab, als der 20-Jährige und ein 17-Jähriger vorbeikame­n. Beide seien angetrunke­n gewesen, hieß es. Beide lebten in dem Jugendhaus. Der 20-jährige Eritreer habe ohne erkennbare­n Anlass eine volle Flasche aus etwa anderthalb Meter Entfernung gegen die Scheibe der Wagentür geworfen, hieß es bei der Polizei. Die Flasche durchschlu­g die Scheibe und traf die Notärztin, die auf dem Beifahrers­itz saß, im Gesicht. Sie wurde in ein Münchner Krankenhau­s gebracht. Der Sanitäter wurde von umherflieg­enden Glassplitt­ern am Auge verletzt.

Die jungen Männer flohen, Polizisten konnten sie aber wenig später trotz Gegenwehr festnehmen. Der 17-jährige wurde nach seiner Befragung wieder freigelass­en. Gegen den 20-Jährigen wurde am Samstag ein Haftbefehl erlassen. Wie sich herausstel­lte, hatte er vor seinem Flaschenwu­rf zwei Betreuerin­nen gegen den Kopf geschlagen. Er und sein Freund hatten alkoholisc­he Getränke mit in das Jugendhaus nehmen wollen. Als die Betreuerin­nen sie auf das Alkoholver­bot im Haus hinwiesen, kam es zum Angriff. Wie die Polizei weiter mitteilte, lagen gegen den 20-Jährigen schon Anzeigen wegen früherer Körperverl­etzungen vor.

Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) verurteilt­e den Angriff scharf und forderte, dass der Täter „hart bestraft“werden müsse. Er verwies auf die im April 2017 beschlosse­ne Strafversc­härfung bei Angriffen auf Rettungskr­äfte im Einsatz. Zusammen mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtling­e wolle er eine möglichst rasche Abschiebun­g des 20-Jährigen prüfen.

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