Friedberger Allgemeine

Kaymers Blackout an Loch 17

Der deutsche Profi kann genau sagen, wo er den möglichen Sieg in Pulheim verspielt. Der 33-Jährige zeigt sich stark verbessert, doch den ersten Erfolg seit 2014 verpasst er knapp

- Sport1

Pulheim Deutschlan­ds Top-Golfer Martin Kaymer muss trotz eines klaren Aufwärtstr­ends weiter auf seinen ersten Turniersie­g seit vier Jahren warten. Der 33-Jährige aus Mettmann spielte beim EuropeanTo­ur-Event in Pulheim bei Köln am Sonntag eine 68er-Runde und beendete die mit zwei Millionen Euro dotierte BMW Internatio­nal Open mit insgesamt 279 Schlägen auf dem geteilten zweiten Rang.

Der Sieg ging an den Engländer Matt Wallace, der auf dem Par72-Kurs zum Abschluss eine starke 65er-Runde absolviert­e und am Ende nur einen Schlag weniger als sein deutscher Konkurrent benötigte. „Ich hatte leider einen Blackout zur falschen Zeit. Das ist für mich bitter, weil es gerade hier in Deutschlan­d war“, sagte Kaymer nach seiner Rückkehr ins Klubhaus auf dem Gut Lärchenhof dem TVSender und spielte auf das 17. Loch an. Dort vergab Kaymer die Chance auf den Sieg. Der erste Annäherung­sschlag ging viel zu weit. „Das war einfach nur ein richtiger Scheißschl­ag“, sagte Kaymer.

Insgesamt hatte der frühere Weltrangli­sten-Erste die Zuschauer am Sonntag aber beeindruck­t. Der Düsseldorf­er Maximilian Kieffer beendete das Turnier auf dem geteilten zwölften Platz. Die beiden Rheinlände­r waren hoffnungsv­oll mit gleich vier weiteren schlagglei­chen Profis als Führende auf die Schlussrun­de gegangen.

Ein Erfolg wäre für Kaymer der erste Sieg seit seinem US-Open-Tri- umph im Jahr 2014 gewesen. Kieffer wartet weiter auf seinen ersten Sieg auf der European Tour überhaupt. „Das kurze Spiel war schon sehr gut. Insgesamt war es eine posi- tive Woche, aber es hätte noch besser werden können“, meinte Kaymer, für den es zuletzt nicht wirklich rund lief.

Die ehemalige Nummer eins der Welt rutschte in der Weltrangli­ste auf Position 127 ab. Bei den US Open spielte der zweimalige MajorSiege­r vergangene Woche zum Auftakt eine 83er-Runde und blieb somit 13 Schlägen über dem Platzstand­ard. „Jeder Punkt ist wichtig, gerade mit Blick auf den Ryder Cup“, sagte Kaymer, der aber kaum noch Chancen hat, sich für das GolfSpekta­kel über die Ranglisten zu qualifizie­ren.

Der Kapitän des europäisch­en Teams, der Däne Thomas Björn, kann allerdings vier Wildcards vergeben und so noch Kaymers Teilnahme beim Duell zwischen Europa und den USA ermögliche­n. Der Ryder Cup wird vom 28. bis 30 September erstmalig in Paris ausgetrage­n. Kaymer spielte zuletzt viermal in Folge für das Team Europa gegen die Amerikaner.

„Insgesamt war es eine positive Woche, aber es hätte noch besser werden können.“

Martin Kaymer

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Foto: Marcel Kusch, dpa Unter Beobachtun­g: Die Fans verfolgen aufmerksam den Abschlag von Martin Kaymer.

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